Don Harris, Psycho-Cop 2: Der Club der Höllensöhne (Hörspiel) |
|
|
Hörbücher: Unterhaltung Krimi & Thriller
|
Geschrieben von Konstanze Tants
|
Sonntag, 16. August 2009 |
Don Harris, Psycho-Cop 2: Der Club der Höllensöhne
Art der Lesung:
Hörspiel
Medienanzahl: 1 CD
2. Teil der Reihe
Erschienen: April 2009 ISBN: 978-3-8291-2254-2 Preis: 10,99 EUR
Inhalt |
|
5.0 |
Sprecher |
|
8.0 |
Bearbeitung |
|
8.0 |
Preis/Leistung |
|
6.0 |
Gesamtwertung |
|
6.4 |
|
Um die folgenschweren Pläne der "Höllensöhne" zu durchkreuzen, begibt sich Don Harris auf den Weg nach Glastonbury. Dort, in seinem Geburtsort, hofft er, auch mehr über das Schicksal seiner Eltern und über seine eigenen Fähigkeiten in Erfahrung zu bringen. Er trifft auf Elektra, jene geheimnisvolle Frau, die ihm bereits am Grab seines Vaters begegnete und die er bei seinen Ermittlungen auf alten Familienfotos wiederentdeckte. Sie ist in mehr als dreißig Jahren nicht um einen Tag gealtert ...
Gleich in den ersten Sekunden von "Der Club der Höllensöhne" wird klar, dass es deutlich geschickter gewesen wäre, wenn dieser zweite Teil zusammen mit "Das dritte Auge" als Doppel-CD veröffentlicht worden wäre. Hatte man beim Auftakt der Hörspielreihe das Gefühl, dass die Geschichte nicht alleine Bestand hat, wird der Hörer hier mitten ins Geschehen geworfen. Aufeinander aufbauende Folgen sind schön - aber nur, wenn man sich trotzdem noch in der Handlung zurechtfinden kann.
Nur wenige Minuten, nachdem man die Aktionen von Don Harris und seinem Freund Mac "Silver" Sterling beim Einbruch in eine Anwaltskanzlei verfolgen konnte, setzt die Geschichte in "Der Club der Höllensöhne" wieder ein. Die beiden müssen aus der Kanzlei flüchten, ohne dass der Hörer, der nur diesen Teil der Reihe kennt, darüber aufgeklärt wird, warum die beiden Ermittler des ESI (European Special Intelligence) überhaupt dieses Verbrechen begangen haben.
Nach diesen ersten, verwirrenden Momenten erfährt man von Dons Beschluss, in seine Heimatstadt Glastonbury zu reisen, um dort hoffentlich mehr über seine rätselhaften Fähigkeiten herauszufinden - und so vielleicht auch den Grund zu entdecken, warum eine geheimnisvolle Organisation einen Killer auf ihn angesetzt hat. Mac bleibt nur widerwillig zurück. Er war es, der den Psycho-Cop beim ESI ausgebildet hat, und er fühlt sich immer noch für ihn verantwortlich.
Kaum in Glastonbury angekommen, trifft Don unverhofft wieder auf Elektra. Diese mysteriöse Frau hatte ihn auf der Beerdigung seines Vaters angesprochen und angedeutet, dass sie mehr über Don und seine Vorahnungen weiß. Und nachdem dieser bei seinem Einbruch in die Anwaltskanzlei ein Foto gefunden hatte, das Elektra mit seinen Eltern zusammen zeigt, hat Don auch so einige Fragen an die schöne Frau. Doch während sich die beiden näher kennenlernen, sind seine Verfolger Don schon auf den Fersen, und so kommt es beim Glastonbury-Tor zu einer entscheidenden Auseinandersetzung zwischen Don Harris und den "Höllensöhnen".
Trotz des etwas abrupten Anfangs findet sich der Hörer schnell in die Geschichte ein und verfolgt mit Interesse Dons Versuche, mehr über sich und seine Gabe herauszufinden. Auch wenn Jason Dark diese Serie ernsthafter und realistischer anlegen wollte als seine berühmte "John-Sinclair-Reihe", lassen einen Sätze wie "Ich wäre beinahe deine Mutter geworden" unweigerlich schmunzeln. Und auch die ein wenig bemühten Versuche von Dietmar Wunder als Don Harris und Claudia Urbschat-Mingues als Elektra, eine Liebesszene zu präsentieren, sind für den Hörer doch eher amüsant als überzeugend.
Es beschleicht einen schnell das Gefühl, dass Don Harris aufgrund seiner Vorahnungen aus jeder kritische Situation entkommen kann, bevor diese überhaupt zu einer ernsten Gefahr für ihn wird. So wie John Sinclair im Zweifelsfall sein heiliges Kreuz zückt und die Dämonen vernichtet, kann der Psycho-Cop sich schon ducken, bevor sein Gegner überhaupt die Waffe abgefeuert hat. Sehr viel hat dies nicht mit einem gesteigerten Realismus zu tun - und sollte sich daran nichts ändern, wird der Hörer dieses Elements wohl bald müde werden.
Trotzdem ist die Qualität dieser Folge im Vergleich zum Vorgänger spürbar höher. Die direkte Auseinandersetzung zwischen den "Höllensöhnen" und Don Harris lässt Spannung aufkommen, auch wenn die Naivität des Psycho-Cops manchmal zum Kopfschütteln reizt. Nun, da die Grundlagen gelegt sind und Don seine ersten Schritte gemacht hat, um seine übernatürlichen Fähigkeiten richtig nutzen zu können, besteht die Hoffnung, dass die Geschichte richtig in Fahrt kommt.
Inhaltlich ist die Don-Harris-Hörspielreihe zwar noch verbesserungswürdig, aber an der technischen Seite gibt es kaum etwas auszusetzen. Klang und Hintergrundgeräusche sind von der gewohnt guten WortArt-Qualität, und auch die Sprecherwahl ist Oliver Döring bei dieser Serie wieder gelungen. Vor allem der Erzähler Douglas Welbat sorgt für eine wunderbar erwartungsvolle Atmosphäre, während Dietmar Wunder und Claudia Urbschat-Mingues auch in den etwas schwierigeren Szenen ihr Bestes geben.
Auch bei der zweiten Folge der Hörspielreihe um den Psycho-Cop Don Harris bleibt beim Hörer das Gefühl zurück, dass die Serie noch lange nicht ihr Potenzial ausgeschöpft hat. Nach einem etwas zu abrupten Anfang führt einen "Der Club der Höllensöhne" nach Glastonbury, wo Don etwas über seine Vorahnungen herausfinden will. Mit Hilfe der geheimnisvollen Elektra erfährt er mehr über seine Gabe, während die Killer der "Höllensöhne" sich schon an seine Fersen geheftet haben. Obwohl die Sprecher dieser Produktion überzeugen können, fühlt sich der Hörer vom Inhalt noch etwas unbefriedigt. Doch nachdem mit dieser Folge endgültig die Grundlagen für die Geschichten rund um den Psycho-Cop gelegt sind, bleibt die Hoffnung, dass sich die Handlung im nächsten Teil, "Das schwarze Amulett", deutlich steigern wird.
Hörprobe: