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SMS aus dem Jenseits (Hörbuch)  Drucken E-Mail
Hörbücher: Unterhaltung Kinder & Jugend
Geschrieben von Konstanze Tants   
Dienstag, 20. Januar 2009

SMS aus dem Jenseits

Gelesen von: Nana Spier
Art der Lesung: gekürzt
Medienanzahl: 2 CDs

Label: Wellenreiter
Untergenre: Mystery & Liebe
Erschienen: Oktober 2008
ISBN: 978-3-7857-3623-4
Preis: 14,95 EUR
Inhalt
4.0
Sprecher
7.0
Bearbeitung
6.0
Preis/Leistung
8.0
Gesamtwertung
5.7

Wertung:
5.7
von 10
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Zum Inhalt:

Ein eiskalter Schauer durchfährt Conny. Das Bildnis der jungen Frau auf dem alten Grabstein zieht sie magisch an. "Meiner einzigen Liebe. Wilhelm", steht darunter. Wer mag dieser Wilhelm gewesen sein und wer diese Frau, die er so liebte? Conny unternimmt alles, um Licht hinter dieses Geheimnis zu bringen. Bis plötzlich rätselhafte Warnungen auf ihrem Handy eintreffen - Nachrichten aus dem Jenseits?

Meinung:

Spätestens durch den im Juli 2008 erschienenen Film "Freche Mädchen", der auf der gleichnamigen Mädchenbuchreihe basiert, hat die Autorin Bianka Minte-König in Deutschland einen gewissen Bekanntheitsgrad erlangt. Seit dem Herbst dieses Jahres bringt Lübbe Audio unter dem Wellenreiter-Label die "Liebe & Geheimnis"-Romane der Schriftstellerin als Hörbücher auf den Markt. "SMS aus dem Jenseits" wird gelesen von Nana Spier und ist der erste, in sich abgeschlossene Teil dieser Veröffentlichungen.

Im Rahmen eines Biologieprojektes für die Schule müssen Constanze (genannt Conny) und ihr Klassenkamerad Yannik die Artenvielfalt der Flora und Fauna auf einem alten Friedhof in ihrer Stadt untersuchen. Dabei stolpert das Mädchen über einen Gedenkstein mit dem Abbild einer jungen und schönen Frau. "Meiner einzigen Liebe. Wilhelm" lautet die Inschrift - und diese wenigen Worte lassen Conny nicht wieder los. Die Frage, wer dieser Wilhelm gewesen sein mag, der seinen Gefühlen so eindringlich auf dem Gedenkstein Ausdruck verlieh, beschäftigt das Mädchen genauso wie das Rätsel um die Identität der namenlosen Frau, der mit diesen Worten gedacht werden sollte.

Doch neben dem unbekannten Liebespaar drehen sich Constanzes Gedanken auch noch um die Tatsache, dass sie als einzige in ihrem Freundeskreis noch keinen Freund hat. Die Lösung für ihr Problem soll der Segelverein bieten, in dem das Mädchen zusammen mit der besten Freundin den Segelschein macht. Hier trifft Conny auch auf Robert Sunderburg, der ebenfalls ein begeisterter Segler ist. Während Yannik Constanze kräftig auf die Nerven geht, da er auf ihre tatkräftige Mithilfe beim Bioprojekt besteht, findet diese schnell heraus, dass es zwischen dem Gedenkstein auf dem Friedhof und Roberts Familie eine unheimliche Verbindung zu geben scheint.

Als erstes fällt dem Hörer von "SMS aus dem Jenseits" - neben der eigentlich ganz netten Grundidee - die Sprache auf, derer sich Binka Minte-König bedient. Gerade weil die Autorin sich in der Regel sehr gewählt ausdrückt, passt diese Ausdrucksweise überhaupt nicht zu einem durchschnittlichen 15-jährigen Mädchen, das mehr daran interessiert ist, endlich einen Jungen aufzureißen, statt in der Freizeit auch noch für die Schule zu arbeiten. Zusätzlich wurden die recht wohlformulierten Sätze von der Autorin auch noch mit Begriffen gespickt, die besonders jugendlich sein sollen (wie zum Beispiel der Ausdruck "Strebi" für Yannik), was erst recht unpassend wirkt und den Hörer immer wieder vom Inhalt der Geschichte ablenkt.

Auch die für die Hörbuchversion nötigen Kürzungen tragen nicht gerade dazu bei, dass der Hörer die Handlungen der Figuren nachvollziehen kann. Ist es für einen Teenagercharakter noch stimmig, zwischen den verschiedensten Emotionen zu schwanken, wird dieses Verhalten bei Constanze bis zum Äußersten strapaziert. Weitere unstimmige Punkte kann man wohl weniger der Bearbeitung als der Originalvorlage ankreiden: So ist heutzutage eine Mutter, die sich mit Esoterik und Naturheilkunde beschäftigt, doch eher etwas Normales und wird wohl keinen Mitschüler dazu veranlassen, diese als "Grusel-Ute" zu bezeichnen.

Auch Constanzes Glauben an das Übernatürliche versucht die Autorin zu sehr zu erklären. Hätte Bianka Minte-König es einfach bei einem komischen Gefühl oder einer Geistererscheinung auf dem Friedhof belassen, könnte die Fantasie des Lesers aktiv werden und deutlich zur Stimmung der Geschichte beitragen. Da Conny aber anführt, dass mysteriöse Geschehnisse real sein müssen, wenn sie schon in Fernsehproduktionen wie "X-Factor" belegt werden, entzieht diese Haltung der gesamten Handlung jegliche Glaubwürdigkeit und zerstört den letzten Rest mysteriöser Stimmung, die vielleicht aufgrund der doch recht gelungenen Leistung der Sprecherin Nana Spier aufkommen konnte.

Fazit:

Mit der Hörbuchversion von "SMS ins Jenseits" bietet das Wellenreiter-Label von Lübbe Audio nicht gerade ungetrübten Genuss für den Leser. Bianka Minte-Königs eigentlich ganz nette Grundidee krankt leider an einer für ein 15-jähriges Mädchen unpassenden Sprache, dem krampfhaften Versuch, Jugendslang zu verwenden, und den wenig überzeugenden Motiven der verschiedenen Charaktere. Dabei ist der letzte Punkt vielleicht auf die Überarbeitung für das Hörbuch zurückzuführen, der wahrscheinlich einige Charakterentwicklungen zum Opfer gefallen sind.
Weiterführende Infos

Hörprobe:

 
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