Im Jahre 1872 gibt es eine Neuigkeit, die um die Welt geht. Der Exzentriker Phileas Fogg wettet in seinem Londoner Herrenclub, dass es unter günstigsten Umständen und unter Ausnutzung aller zur Verfügung stehenden Verkehrsmittel eine Möglichkeit gibt, die Erde in achtzig Tagen zu umrunden. Mit dabei, wenngleich etwas unfreiwillig, ist sein gerade eingestellter Diener Passepartout. Dieser hatte sich eigentlich nach der Sesshaftigkeit und Stetigkeit eines englischen Gentleman gesehnt. Zeitgleich wird ein dreister Bankräuber gesucht, der es gewagt hat, am helllichten Tage die Bank of England um ziemlich viel Geld zu erleichtern. Fogg gerät unter Verdacht, der besagte Verbrecher zu sein, und so wird die Reise um die Erde zu einer wilden Jagd um den Globus ...
Meinung:
Es gibt wohl nur wenige Autoren des 19. Jahrhunderts, die eine so breite Masse ansprechen wie Jules Verne. Seine Bücher sind Klassiker der Literatur, wie zum Beispiel die Titel "Reise von der Erde zum Mond" oder "20.000 Meilen unter den Meeren". Dabei sagte der Autor oft Dinge voraus, die tatsächlich Jahre später eintrafen - so auch, dass der Mensch eines Tages zum Mond reisen würde. Unter all diesen Werken nimmt "Reise um die Erde in achtzig Tagen" einen besonderen Platz ein.
Es handelt sich dabei um das erfolgreichste Buch von Jules Verne, das ihn endgültig reich und berühmt machte. Und nach seinem Tod wurde der Roman einige Male verfilmt. Am berühmtesten ist sicherlich die Verfilmung aus dem Jahr 1956 mit David Niven in der Rolle des Phileas Fogg, auch wenn diese Verfilmung sich nicht allzu genau an die Buchvorlage hielt. Wesentlich genauer nahm es eine TV-Miniserie aus dem Jahr 1989, dieses Mal mit Pierce Brosnan als Phileas Fogg. Jüngste Verfilmung und gleichzeitig die schlechteste ist die Version aus dem Jahre 2004, in der Jackie Chan den Diener Passepartout verkörperte. Auch wurde das Werk diverse Male als Hörspiel oder Hörbuch aufgenommen. Die aktuellste Fassung wurde von HörbucHHamburg produziert und ist Gegenstand dieser Rezension.
Laut dem Cover des Hörbuches handelt es sich bei dieser Lesung um eine gekürzte Version. Doch wenn man das Hörbuch und die Buchvorlage miteinander vergleicht, dann fällt auf, dass sich die Adaption sehr nah an den zugrunde liegenden Roman hält. Kürzungen und Straffungen sind so geschickt vorgenommen worden, dass sie dem Hörer einfach nicht auffallen. So wird man nicht durch ungelenke Bearbeitungen des Textes abgelenkt und kommt in den vollen Genuss der Stimme von Rufus Beck.
Der Sprecher ist so etwas wie der heimliche Star des Hörbuches. Seine Stimme trägt die Adaption. Und Rufus Beck macht seine Sache perfekt. Man hört, wie viel Spaß er bei den Aufnahmen hatte. Er spricht den ganzen Text mit einer leichten Ironie, wodurch das Hörbuch einen starken trockenen Humor erhält. Dieser ist jedoch nicht negativ zu sehen, sondern unterstreicht einfach nur das etwas absurde Szenario. Rufus Beck nimmt sozusagen die Stelle eines zeitgenössischen, womöglich sogar britischen Kommentators ein, der die ganzen Geschehnisse mit einer hochgezogenen Augenbraue beobachtet und dementsprechende Bemerkungen macht.
Rufus Beck versetzt sich richtig in die Rollen, die er spricht. Sein Phileas Fogg ist herrlich exzentrisch und durch nichts aus der Ruhe zu bringen. Passepartout, sein Diener, ist da schon wesentlich emotionaler. Allein die Reaktion der beiden auf die noch offen gelassene Gaslampe in des Dieners Zimmer charakterisiert die Figuren genau. Während Passepartout sich sorgt, kümmert es Herrn Fogg überhaupt nicht. Seine einzige Reaktion ist, dass er die Kosten von dem Lohn seines Dieners abziehen will. Eine einfach köstliche Szene. Becks Phileas Fogg ist sozusagen der Prototyp des exzentrischen, versnobbten englischen Millionärs, während Passepartout das genaue Gegenteil darstellt. Schon allein aus dieser Konstellation zieht Herr Beck einiges an Humor.
Das einzige Manko an der hohen Qualität des Sprechers ist, dass Passepartout stellenweise einfach zu leise klingt. Wahrscheinlich wurde dies gemacht, um die Unterwürfigkeit des französischen Dieners zu betonen. Doch bei diesem Hörbuch wurde es übertrieben, weil man ihn teilweise kaum verstehen kann.
Fazit:
HörbucHHamburg ist mit dieser Adaption von Jules Vernes Klassiker "Reise um die Erde in 80 Tagen" ein großer Wurf gelungen. Nicht nur erfolgte die Bearbeitung der Literaturvorlage so dezent, dass es dem Hörer kaum auffällt, sondern es wurde mit Rufus Beck auch ein gut geeigneter Sprecher engagiert. Ihm gebührt daher ein Großteil des Lobes. Er ist es, der aus der Buchvorlage das Beste herausholt, indem er alles mit einer herrlich anzuhörenden Ironie spricht. Hinzu kommt auch noch, dass Rufus Beck die unterschiedlichen Rollen, die er verkörpert, auch verschieden betont. Dabei muss man allerdings bemängeln, dass der Diener stellenweise viel zu leise gesprochen wird und daher nur schwer verständlich ist. Doch dies ist das einzige Manko in einem ansonsten rundum gelungenen Hörbuch.
Im Jahre 1872 gibt es eine Neuigkeit, die um die Welt geht. Der Exzentriker Phileas Fogg wettet in seinem Londoner Herrenclub, dass es unter günstigsten Umständen und unter Ausnutzung aller zur Verfügung stehenden Verkehrsmittel eine Möglichkeit gibt, die Erde in achtzig Tagen zu umrunden. Mit dabei, wenngleich etwas unfreiwillig, ist sein gerade eingestellter Diener Passepartout. Dieser hatte sich eigentlich nach der Sesshaftigkeit und Stetigkeit eines englischen Gentleman gesehnt. Zeitgleich wird ein dreister Bankräuber gesucht, der es gewagt hat, am helllichten Tage die Bank of England um ziemlich viel Geld zu erleichtern. Fogg gerät unter Verdacht, der besagte Verbrecher zu sein, und so wird die Reise um die Erde zu einer wilden Jagd um den Globus ...
Es gibt wohl nur wenige Autoren des 19. Jahrhunderts, die eine so breite Masse ansprechen wie Jules Verne. Seine Bücher sind Klassiker der Literatur, wie zum Beispiel die Titel "Reise von der Erde zum Mond" oder "20.000 Meilen unter den Meeren". Dabei sagte der Autor oft Dinge voraus, die tatsächlich Jahre später eintrafen - so auch, dass der Mensch eines Tages zum Mond reisen würde. Unter all diesen Werken nimmt "Reise um die Erde in achtzig Tagen" einen besonderen Platz ein.
Es handelt sich dabei um das erfolgreichste Buch von Jules Verne, das ihn endgültig reich und berühmt machte. Und nach seinem Tod wurde der Roman einige Male verfilmt. Am berühmtesten ist sicherlich die Verfilmung aus dem Jahr 1956 mit David Niven in der Rolle des Phileas Fogg, auch wenn diese Verfilmung sich nicht allzu genau an die Buchvorlage hielt. Wesentlich genauer nahm es eine TV-Miniserie aus dem Jahr 1989, dieses Mal mit Pierce Brosnan als Phileas Fogg. Jüngste Verfilmung und gleichzeitig die schlechteste ist die Version aus dem Jahre 2004, in der Jackie Chan den Diener Passepartout verkörperte. Auch wurde das Werk diverse Male als Hörspiel oder Hörbuch aufgenommen. Die aktuellste Fassung wurde von HörbucHHamburg produziert und ist Gegenstand dieser Rezension.
Laut dem Cover des Hörbuches handelt es sich bei dieser Lesung um eine gekürzte Version. Doch wenn man das Hörbuch und die Buchvorlage miteinander vergleicht, dann fällt auf, dass sich die Adaption sehr nah an den zugrunde liegenden Roman hält. Kürzungen und Straffungen sind so geschickt vorgenommen worden, dass sie dem Hörer einfach nicht auffallen. So wird man nicht durch ungelenke Bearbeitungen des Textes abgelenkt und kommt in den vollen Genuss der Stimme von Rufus Beck.
Der Sprecher ist so etwas wie der heimliche Star des Hörbuches. Seine Stimme trägt die Adaption. Und Rufus Beck macht seine Sache perfekt. Man hört, wie viel Spaß er bei den Aufnahmen hatte. Er spricht den ganzen Text mit einer leichten Ironie, wodurch das Hörbuch einen starken trockenen Humor erhält. Dieser ist jedoch nicht negativ zu sehen, sondern unterstreicht einfach nur das etwas absurde Szenario. Rufus Beck nimmt sozusagen die Stelle eines zeitgenössischen, womöglich sogar britischen Kommentators ein, der die ganzen Geschehnisse mit einer hochgezogenen Augenbraue beobachtet und dementsprechende Bemerkungen macht.
Rufus Beck versetzt sich richtig in die Rollen, die er spricht. Sein Phileas Fogg ist herrlich exzentrisch und durch nichts aus der Ruhe zu bringen. Passepartout, sein Diener, ist da schon wesentlich emotionaler. Allein die Reaktion der beiden auf die noch offen gelassene Gaslampe in des Dieners Zimmer charakterisiert die Figuren genau. Während Passepartout sich sorgt, kümmert es Herrn Fogg überhaupt nicht. Seine einzige Reaktion ist, dass er die Kosten von dem Lohn seines Dieners abziehen will. Eine einfach köstliche Szene. Becks Phileas Fogg ist sozusagen der Prototyp des exzentrischen, versnobbten englischen Millionärs, während Passepartout das genaue Gegenteil darstellt. Schon allein aus dieser Konstellation zieht Herr Beck einiges an Humor.
Das einzige Manko an der hohen Qualität des Sprechers ist, dass Passepartout stellenweise einfach zu leise klingt. Wahrscheinlich wurde dies gemacht, um die Unterwürfigkeit des französischen Dieners zu betonen. Doch bei diesem Hörbuch wurde es übertrieben, weil man ihn teilweise kaum verstehen kann.
HörbucHHamburg ist mit dieser Adaption von Jules Vernes Klassiker "Reise um die Erde in 80 Tagen" ein großer Wurf gelungen. Nicht nur erfolgte die Bearbeitung der Literaturvorlage so dezent, dass es dem Hörer kaum auffällt, sondern es wurde mit Rufus Beck auch ein gut geeigneter Sprecher engagiert. Ihm gebührt daher ein Großteil des Lobes. Er ist es, der aus der Buchvorlage das Beste herausholt, indem er alles mit einer herrlich anzuhörenden Ironie spricht. Hinzu kommt auch noch, dass Rufus Beck die unterschiedlichen Rollen, die er verkörpert, auch verschieden betont. Dabei muss man allerdings bemängeln, dass der Diener stellenweise viel zu leise gesprochen wird und daher nur schwer verständlich ist. Doch dies ist das einzige Manko in einem ansonsten rundum gelungenen Hörbuch.
Hörprobe: