Oberschüler Shota, der mit einer außergewöhnlichen Gabe gesegnet ist, blickt in die Herzen der Menschen. Er sieht das "Paradox" eines jeden Menschen, das den eigentlichen Gemütszustand seines Besitzers anzeigt. Was aber, wenn es eine schaurige Maske trägt, leise nach Hilfe ruft oder gar auf Riesengröße angewachsen ist?
Meinung:
Die dreiteilige Manga-Reihe "Paradox - Mein Geheimnis" von Nao Hatoya dreht sich um den Oberschüler Shota, der mit einer ganz besonderen Fähigkeit gesegnet - oder verflucht - ist. Der Junge ist in der Lage, die Person hinter der alltäglichen Maske eines Menschen zu erkennen. Genauer gesagt sieht Shota bei jedem, dem er begegnet, eine weitere Persönlichkeit. So kann hinter dem immer freundlichen und souverän wirkenden Musterschüler ein ängstlicher oder gar boshafter Charakter stecken oder Shota gar erkennen, wenn ein Mensch dringend Hilfe benötigt.
Da diese Fähigkeit den Jungen schon von Geburt an begleitet, ist er recht menschenscheu geworden. Jeden Moment sehen zu können, wie der eigentliche Charakter, die wirklichen Gedanken eines Menschen beschaffen sind, belastet ihn sehr. Doch sein eigenes "Paradox", wie Shota und sein bester Freund Yuichi diese heimlichen Persönlichkeiten nennen, zeigt, dass der Schüler eigentlich ein freundlicher, offener und hilfsbereiter Mensch wäre, der gern jedem in seiner Nähe helfen würde.
Doch selbst Yuichi gegenüber hält Shota seine abweisende und misanthropische Fassade aufrecht. Dabei ist der Freund der einzige Mensch, der über kein Paradox verfügt. Er versteckt hinter seinem freundlichen und optimistischen Benehmen keine dunkle Seite, denn seine ausgesprochenen Gedanken stimmen genau mit seinen wahren Absichten überein. Yuichi ist nicht nur Shotas bester Freund, sondern auch die einzige Person, die von seiner Fähigkeit weiß, das Paradox eines Menschen sehen und hören zu können.
Ihm kann sich Shota anvertrauen, wenn er mit Dingen, die er gesehen hat, nicht fertig wird. Und nachdem ein Lehrer ermordert wurde, ist es Yuichi, der den Schüler dazu bringt, seine Gabe einzusetzen, um die Tat aufzuklären. Jedes Kapitel dieses Manga dreht sich um jemanden, der an der Tatsache, dass er seine eigentliche Persönlichkeit versteckt, fast zerbricht. Dabei spricht Nao Hatoya so ernsthafte Themen wie Mord, Missbrauch und andere Gewalt an, aber auch "harmlosere" Probleme wie Homosexualität, Vereinsamung oder Erwartungsdruck.
Neben diesen schwerwiegenden Handlungselementen, die zwar nicht besonders tiefgehend, aber doch sehr eindringlich dargestellt werden, gibt es viele humorvolle Szenen, die einen wunderbaren Ausgleich zu den tragischen Momenten bieten. Besonders Shotas harte Fassade und der Kontrast zu seinem kulleräugigen, liebenswerten Paradox sorgen immer wieder für ein Schmunzeln beim Leser. Vor allem, wenn der Junge versucht, seine zweite Persönlichkeit zum Schweigen zu bringen, wenn diese mal wieder Yuichi wegen seiner fürsorglichen Art anhimmelt, kann man sich das Lachen kaum noch verkneifen.
So zeichnet sich dieser erste Band der Reihe "Paradox - Mein Geheimnis" nicht nur durch die ungewöhnliche und sehr ansprechende Idee aus, sondern auch durch die ausgewogene Mischung zwischen ernsthaften und komischen Elementen. Obwohl manche Probleme und ihre Lösung ein wenig vorhersehbar sind, schmälert dies den Lesegenuss in keiner Weise. Liebevoll stellt Nao Hatoya die verschiedenen Charaktere und ihre Probleme vor und lässt sie sich im Laufe der Geschichte weiterentwickeln.
Auch die Zeichnungen sind in "Paradox - Mein Geheimnis" angenehm individuell gestaltet und heben sich so von Durchschnittsware im Manga-Sektor ab. Es gelingt Nao Hatoya, jeder Figur einen eigenen Ausdruck zu verleihen, der sich auch in dem jeweiligen Paradox widerspiegelt und für einen hohen Wiedererkennungswert sorgt. Ausdrucksvolle Gestik und Mimik unterstützen die Geschichte und unterstreichen die ernsten und amüsanten Szenen.
Bei all den wichtigen und unterhaltsamen Dialogen ist es umso bedauerlicher, dass es Egmont Manga & Anime nicht gelungen ist, den Schnitt beim Druck richtig einzurechnen. So ist der Leser gezwungen, bei vielen der inneren Sprechblasen zu raten - oder diesen Band mit Gewalt aufzubrechen, um jedes Wort lesen zu können. Ebenfalls sorgen zwei vertauschte Sprechblasen für Irritation, auch wenn so ein Fehler schon einmal passieren kann.
Fazit:
Der erste Band von "Paradox - Mein Geheimnis" bietet eine erfrischend andere Geschichte als die meisten Manga, die den deutschen Markt erobern. Nao Hatoya erzählt die Geschichte von Shota und seiner Fähigkeit, das eigentliche Ich eines Menschen zu sehen, mit einer ausgewogenen und ansprechenden Mischung aus ernsthaften und komischen Szenen. Dabei spricht die Mangaka auch so schwerwiegende Themen wie Missbrauch und Gewalt an - und gleicht diese durch amüsante Kontraste zwischen den einzelnen Figuren und den hinter ihnen stehenden Persönlichkeiten aus. Auch der Zeichenstil von Nao Hatoya hebt sich angenehm von der Masse ab und kann durch ausdrucksvolle Gestik und Mimik überzeugen.
Oberschüler Shota, der mit einer außergewöhnlichen Gabe gesegnet ist, blickt in die Herzen der Menschen. Er sieht das "Paradox" eines jeden Menschen, das den eigentlichen Gemütszustand seines Besitzers anzeigt. Was aber, wenn es eine schaurige Maske trägt, leise nach Hilfe ruft oder gar auf Riesengröße angewachsen ist?
Die dreiteilige Manga-Reihe "Paradox - Mein Geheimnis" von Nao Hatoya dreht sich um den Oberschüler Shota, der mit einer ganz besonderen Fähigkeit gesegnet - oder verflucht - ist. Der Junge ist in der Lage, die Person hinter der alltäglichen Maske eines Menschen zu erkennen. Genauer gesagt sieht Shota bei jedem, dem er begegnet, eine weitere Persönlichkeit. So kann hinter dem immer freundlichen und souverän wirkenden Musterschüler ein ängstlicher oder gar boshafter Charakter stecken oder Shota gar erkennen, wenn ein Mensch dringend Hilfe benötigt.
Da diese Fähigkeit den Jungen schon von Geburt an begleitet, ist er recht menschenscheu geworden. Jeden Moment sehen zu können, wie der eigentliche Charakter, die wirklichen Gedanken eines Menschen beschaffen sind, belastet ihn sehr. Doch sein eigenes "Paradox", wie Shota und sein bester Freund Yuichi diese heimlichen Persönlichkeiten nennen, zeigt, dass der Schüler eigentlich ein freundlicher, offener und hilfsbereiter Mensch wäre, der gern jedem in seiner Nähe helfen würde.
Doch selbst Yuichi gegenüber hält Shota seine abweisende und misanthropische Fassade aufrecht. Dabei ist der Freund der einzige Mensch, der über kein Paradox verfügt. Er versteckt hinter seinem freundlichen und optimistischen Benehmen keine dunkle Seite, denn seine ausgesprochenen Gedanken stimmen genau mit seinen wahren Absichten überein. Yuichi ist nicht nur Shotas bester Freund, sondern auch die einzige Person, die von seiner Fähigkeit weiß, das Paradox eines Menschen sehen und hören zu können.
Ihm kann sich Shota anvertrauen, wenn er mit Dingen, die er gesehen hat, nicht fertig wird. Und nachdem ein Lehrer ermordert wurde, ist es Yuichi, der den Schüler dazu bringt, seine Gabe einzusetzen, um die Tat aufzuklären. Jedes Kapitel dieses Manga dreht sich um jemanden, der an der Tatsache, dass er seine eigentliche Persönlichkeit versteckt, fast zerbricht. Dabei spricht Nao Hatoya so ernsthafte Themen wie Mord, Missbrauch und andere Gewalt an, aber auch "harmlosere" Probleme wie Homosexualität, Vereinsamung oder Erwartungsdruck.
Neben diesen schwerwiegenden Handlungselementen, die zwar nicht besonders tiefgehend, aber doch sehr eindringlich dargestellt werden, gibt es viele humorvolle Szenen, die einen wunderbaren Ausgleich zu den tragischen Momenten bieten. Besonders Shotas harte Fassade und der Kontrast zu seinem kulleräugigen, liebenswerten Paradox sorgen immer wieder für ein Schmunzeln beim Leser. Vor allem, wenn der Junge versucht, seine zweite Persönlichkeit zum Schweigen zu bringen, wenn diese mal wieder Yuichi wegen seiner fürsorglichen Art anhimmelt, kann man sich das Lachen kaum noch verkneifen.
So zeichnet sich dieser erste Band der Reihe "Paradox - Mein Geheimnis" nicht nur durch die ungewöhnliche und sehr ansprechende Idee aus, sondern auch durch die ausgewogene Mischung zwischen ernsthaften und komischen Elementen. Obwohl manche Probleme und ihre Lösung ein wenig vorhersehbar sind, schmälert dies den Lesegenuss in keiner Weise. Liebevoll stellt Nao Hatoya die verschiedenen Charaktere und ihre Probleme vor und lässt sie sich im Laufe der Geschichte weiterentwickeln.
Auch die Zeichnungen sind in "Paradox - Mein Geheimnis" angenehm individuell gestaltet und heben sich so von Durchschnittsware im Manga-Sektor ab. Es gelingt Nao Hatoya, jeder Figur einen eigenen Ausdruck zu verleihen, der sich auch in dem jeweiligen Paradox widerspiegelt und für einen hohen Wiedererkennungswert sorgt. Ausdrucksvolle Gestik und Mimik unterstützen die Geschichte und unterstreichen die ernsten und amüsanten Szenen.
Bei all den wichtigen und unterhaltsamen Dialogen ist es umso bedauerlicher, dass es Egmont Manga & Anime nicht gelungen ist, den Schnitt beim Druck richtig einzurechnen. So ist der Leser gezwungen, bei vielen der inneren Sprechblasen zu raten - oder diesen Band mit Gewalt aufzubrechen, um jedes Wort lesen zu können. Ebenfalls sorgen zwei vertauschte Sprechblasen für Irritation, auch wenn so ein Fehler schon einmal passieren kann.
Der erste Band von "Paradox - Mein Geheimnis" bietet eine erfrischend andere Geschichte als die meisten Manga, die den deutschen Markt erobern. Nao Hatoya erzählt die Geschichte von Shota und seiner Fähigkeit, das eigentliche Ich eines Menschen zu sehen, mit einer ausgewogenen und ansprechenden Mischung aus ernsthaften und komischen Szenen. Dabei spricht die Mangaka auch so schwerwiegende Themen wie Missbrauch und Gewalt an - und gleicht diese durch amüsante Kontraste zwischen den einzelnen Figuren und den hinter ihnen stehenden Persönlichkeiten aus. Auch der Zeichenstil von Nao Hatoya hebt sich angenehm von der Masse ab und kann durch ausdrucksvolle Gestik und Mimik überzeugen.