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Claymore 03  Drucken E-Mail
Comics: Manga Fantasy & Sci-Fi
Geschrieben von Götz Piesbergen   
Donnerstag, 25. Juni 2009

Claymore 03

Autor: Norihiro Yagi
Zeichner: Norihiro Yagi

Originaltitel: Claymore
Übersetzt von: Daniel Büchner

Reihe: Claymore
3. Band der Reihe

Verlag: Tokyopop
Format: Taschenbuch
Erschienen: November 2008
ISBN: 978-3-86719-389-4
Preis: 6,50 EUR

192 Seiten
Inhalt
8.0
Zeichnungen
7.0
Verarbeitung
8.0
Preis/Leistung
8.0
Gesamtwertung
7.6

Wertung:
7.6
von 10
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Zum Inhalt:

Egal, wie viele Yoma ihren Weg kreuzen, die emotionslose Claymore Teresa bewahrt sich stets ihr gleichgültiges Lächeln. Nachdem die kühle Kriegerin sieben Kreaturen hintereinander erlegt hat, ändert sich ihr Leben schlagartig. Plötzlich muss sich Teresa um ein ängstliches Findelkind kümmern, das ihr partout nicht von der Seite weicht. Aber im Kampf gegen übermächtige Feinde kann selbst ein Klotz am Bein nützlich sein ...

Meinung:

Mit der Geschichte "Teresa, die Lächelnde", die in diesem dritten "Claymore"-Band anfängt, unternimmt Norihiro Yagi eine Reise in die Vergangenheit von Clare. Aber zuerst beendet er die Erzählung, die er im vorherigen Manga" begonnen hatte. Der Kampf gegen den Yoma führt Clare bis an ihre körperlichen Grenzen, die sie im weiteren Verlauf dann geradezu durchbricht. Trotzdem kann die Claymore das dämonische Wesen besiegen, wenn auch mit für sie furchtbaren Konsequenzen, die das Ende ihres Lebens bedeuten könnten.

Obwohl die Geschichte in diesem Teil nur zwei Kapitel einnimmt, liefert der Mangaka erstklassige Charakterarbeit ab. Dies ist besonders beim Kampf der Claymore gegen ihren Gegner zu bemerken, der sie dazu zwingt, bis zum Äußersten zu gehen. Letzten Endes kann sie den Yoma zwar mit Hilfe der Soldaten der heiligen Stadt besiegen, doch strapaziert dies ihren Körper unglaublich. Nun ist das Motiv des über seine physikalischen Grenzen gehenden Heldens nichts Neues, da es in der Welt der Manga recht häufig verwendet wird. Doch in diesem Fall ist es kein simples Genre-Merkmal, sondern hat für die Protagonistin ernsthafte Folgen. Sie droht die Kontrolle über ihre Yoma-Kräfte zu verlieren und damit läuft sie Gefahr, selbst zu einem zu werden. Als allerletzte Möglichkeit und um ihre Mitmenschen nicht zu gefährden, will sie daher den Tod wählen.

Dieses Drama nutzt der Mangaka, um erneut seine gute Charakterarbeit unter Beweis zu stellen. Besonders auf die Beziehung zwischen Clare und Raki geht er ein und macht dabei deutlich, wie viel sie sich inzwischen gegenseitig bedeuten. Für die Claymore stellt dies ein Novum dar, weil sie sich bislang noch nie derartig ausgedrückt hat. Der Einfluss ihres Mündels hat aus der kühlen und eher emotionslosen Kämpferin eine offenere Persönlichkeit gemacht.

Die zweite Geschichte markiert den Anfang einer längeren Rückblende in die Vergangenheit von Clare. Hier erzählt Norihiro Yagi, wie das Mädchen einst auf die Claymore Terasa traf und sich zwischen den beiden eine Beziehung aufbaute. Doch eine Gruppe von Banditen wagt es, die Kämpferin herauszufordern, sodass sie kurz davor steht, die Vorschrift zu brechen, kein menschliches Leben zu nehmen. Wenn man die diese Erzählung mit den früheren Kapiteln der Manga-Reihe vergleicht, entdeckt man deutliche Parallelen zwischen dem Leben von Teresa und Clare. Beide adoptieren mehr oder weniger freiwillig ein menschliches Kind, das von seinen Mitmenschen aus Misstrauen verstoßen wird.

Da wie dort ist die anfängliche Beziehung eher kühl, bei Teresa sogar schon fast feindlich. Sie will die Kleine nicht und hält sie für einen Klotz am Bein. Dies führt sogar so weit, dass sie das Mädchen bei ihrer ersten Begegnung tritt. Doch mit der Zeit bewirken die Anhängsel, dass ihre jeweilige Claymore emotional auftaut und dadurch auch menschlicher wird. Das zeigt sich im Verlauf des Manga vor allem dadurch, dass die Kriegerinnen bereit sind, für ihre Begleitung alles zu riskieren. Teresa, zum Beispiel, droht einem gefährlichen Banditen damit, ihn zu töten, sollte er es wagen, ihrem Mädchen etwas anzutun. Hätte sie dies getan, hätte sie damit gegen die Vorschrift, keinen Menschen zu töten, verstoßen, was für sie furchtbare Konsequenzen gehabt hätte.

Doch trotz der Parallelen sind die beiden Figuren vollkommen unterschiedliche Charaktere. Clare wurde bislang immer eher als emotionslos dargestellt, immer auf die Mission fokussiert. Nur selten zeigte sie Gefühle und wenn dem so war, waren es vor allem heftige. Zum Beispiel, als sie die Bitte ihrer Kollegin bekam, sie zu töten, ehe sie vollständig zu einem Yoma werden würde. Teresa hingegen ist da etwas offener, auch wenn das, was sie zeigt, eher zynischer Natur ist. Sie liebt ihre Aufgabe und spielt schon fast mit ihrem Gegner. Ihren Job erledigt sie mit einem Lächeln auf den Lippen, daher auch ihr Beiname "die Lächelnde". Das Ganze ändert sich erst, als sie auf Clare trifft und sich dadurch zu verändern beginnt.

Noch immer hat der Mangaka Probleme mit den Gesichtszügen und Proportionen. Besonders Letzteres muss man bemängeln, da viele Figuren eher an Gummimenschen erinnern als an normale Personen. Doch trotz dieser optischen Mängel gelingt es dem Mangaka perfekt, die Geschichte zu erzählen und die besonders emotionalen Momente dem Leser näher zu bringen. Oft verzichtet er darauf, das ganze Gesicht zu zeigen, sondern konzentriert sich nur auf die Augen, die die Emotion dann sehr deutlich ausdrücken.

Fazit:

Mit dem dritten Band seiner Reihe "Claymore" wendet sich Norihiro Yagi vorübergehend von der Handlungsgegenwart ab und widmet sich der Vergangenheit. Er führt zwar noch die Geschichte rund um den Dämon in der heiligen Stadt zu Ende, beschäftigt sich aber ansonsten mit den Erlebnissen der jungen Clare, die sich an die Beine von Teresa, der Lächelnden, heftet. Dabei werden Parallelen zwischen den beiden Claymore deutlich. Doch Teresa ist eher zynisch, während Clare sich mehr emotionslos gibt. In beiden Fällen gelingt es den Kindern, die mit den Kriegerinnen reisen, diese dazu zu bringen, sich immer mehr zu öffnen und dadurch auch menschlicher zu wirken. Die Zeichnungen sind auf dem gewohntem Niveau der Reihe, wobei Norihiro Yagi sich darauf versteht, besonders die emotionalen Höhepunkte dem Leser näher zu bringen.
Weiterführende Infos

 
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