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Bis(s) zum Morgengrauen |
Bücher: Belletristik Liebe & Romantik | |
Geschrieben von Konstanze Tants | |
Donnerstag, 20. März 2008 | |
Bis(s) zum Morgengrauen Originaltitel: Twilight Übersetzt von: Karsten Kredel Reihe: Bella und Edward 1. Band der Reihe Untergenre: Fantasy Verlag:
Carlsen
Erschienen: Februar 2006 ISBN: 978-3-551-58149-5 Preis: 19,90 EUR 512 Seiten |
Als Isabella Swan in die Kleinstadt Forks zieht, erwartet sie, dass ihr Leben von nun an einsam, langweilig und verregnet sein wird. Doch schon am ersten Tag an der neuen Highschool fällt ihr ein Junge ins Auge, der sie geradezu magisch anzieht. Edward aber scheint anfangs nicht nur desinteressiert zu sein, sondern sie sogar geradezu zu verabscheuen. Erst als Bella hinter Edwards Geheimnis kommt, entwickelt sich zwischen den beiden eine bezaubernde Liebesgeschichte.
Mit "Bis(s) zum Morgengrauen" hat Stephenie Meyer einen wunderschönen Roman für weibliche Teenager geschaffen. Auch wenn das Buch wie eine durchschnittliche amerikanische High-School-Geschichte beginnt, bekommt die Erzählung von Bella und Edward durch den leicht mystischen Touch einen besonderen Reiz. Schön ist es auch, dass hier mal eine andere Darstellung von Vampiren zum Einsatz kommt.
Auf den ersten Blick findet der anspruchsvolle Leser nur Kritikpunkte. Der Stil, in dem Stephenie Meyer schreibt, ist sehr einfach gehalten und wird geprägt von vielen Wiederholungen. Auch kann man nicht gerade sagen, dass auf diesen 512 Seiten viel passiert. Allein die zahlreichen Momente, in denen Edwards überirdische Schönheit beschrieben wird, scheinen ein Übermaß an Masse auszumachen.
So richtig sympathisch sind die Hauptpersonen objektiv gesehen auch nicht. Edward ist zwar ein interessanter Charakter, aber seine Schönheit und Perfektion stören auf Dauer doch sehr. Bella hingegen ist auf der einen Seite durchschnittlich und übertrieben tollpatschig und auf der anderen Seite zieht sie die Jungen an wie Licht die Motten, was den ganzen Roman hindurch für den Leser einfach unerklärlich bleibt.
Die Geschichte an sich ist sehr simpel: Ein junges Mädchen, das eher unauffällig und sehr unbeholfen ist, zieht in eine Kleinstadt und lernt dort einen wunderschönen, geheimnisvollen Jungen kennen. Aufgrund der Tatsache, dass Edward und seine Familie Vampire sind, scheint eine Beziehung zwischen ihm und Bella unmöglich zu sein und so müssen die beiden erst einige Hindernisse überwinden, um doch noch zusammenzufinden.
Da stellt sich dann schon die Frage, warum dieser Roman so unglaublich erfolgreich ist, dass die Autorin inzwischen schon den siebten Roman um Bella und Edward plant. Die Antwort ist ganz einfach: weil "Bis(s) zum Morgengrauen" so romantisch ist. Trotz aller Schwächen spricht der Roman junge (oder jung gebliebene) Frauen auf einer tiefen Ebene an. Diese Geschichte entspricht einfach dem klassischen Traum von der einen großen Liebe zu einem geheimnisvollen Fremden. Und vielleicht ist es gerade die simple und vorhersehbare Erzählweise, die dafür sorgt, dass die Leserin sich in diesem Roman so zuhause fühlt und mit den Charakteren mitleidet.
Recht gelungen ist auch die Darstellung der Vampirfamilie. Stephenie Meyer geht zwar auch auf das traditionelle Vampirbild als blutsaugende Bestie ein, sie beschreibt aber relativ glaubwürdig die ungewöhnliche Familie Cullen, die eben einen anderen Weg eingeschlagen hat und Tag für Tag gegen das Bedürfnis ankämpft, sich an menschlichem Blut zu laben. Gerade Edwards Geschwister mit all ihren Eigenheiten und Makeln sind sehr stimmig beschrieben und verleihen dem Roman eine unerwartete Glaubwürdigkeit.
Trotz vieler Kritikpunkte an Inhalt und Form der Erzählung hat Stephenie Meyer mit "Biss zum Morgengrauen" einen wunderschönen romantischen Roman rund um die Liebesgeschichte zwischen dem Mädchen Bella und dem Vampir Edward geschaffen. Für all jene Leserinnen, die sich irgendwo in ihrem Inneren den Traum von der einen romantischen Liebe bewahrt haben, bietet das Buch ein paar wunderschöne Lesestunden.