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Im Auftrag der Liebe 
Bücher: Belletristik Krimi & Thriller
Geschrieben von Konstanze Tants   
Sonntag, 19. Mai 2013

Im Auftrag der Liebe

Originaltitel: Truly, Madly
Übersetzt von: Sonja Hagemann

1. Band der Reihe

Verlag: Goldmann
Erschienen: August 2012
ISBN: 978-3-442-47682-4
Preis: 8,99 EUR

320 Seiten
Inhalt
7.0
Preis/Leistung
8.0
Gesamtwertung
7.1

Wertung:
7.1
von 10
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Zum Inhalt:

Die Familie Valentine führt seit Generationen eine sehr erfolgreiche Partnervermittlung. Das Geheimnis ihres Erfolges: Die Valentines können die Auren anderer Menschen lesen. Nur ein Familienmitglied besitzt die Gabe nicht - Lucy. Und ausgerechnet sie soll nun in Abwesenheit ihrer Eltern die Agentur betreuen. Ihre Fähigkeit, verlorene Dinge aufzuspüren, scheint dabei nicht wirklich hilfreich. Doch dann sieht sie in einer Vision den Verlobungsring eines Klienten am Finger einer Leiche. Gemeinsam mit dem attraktiven Privatdetektiv Sean Donahue macht sich Lucy auf die Suche nach der Wahrheit.

Meinung:

Mit "Im Auftrag der Liebe" bringt der Goldmann-Verlag den ersten Band der Lucy-Valentine-Reihe von Heather Webber auf den deutschen Markt. Die Autorin bietet dem Leser mit ihrer Geschichte einen kurzweiligen Kriminalroman, bei dem die einzelnen Charaktere und der Humor deutlich mehr im Vordergrund stehen als Spannung und Nervenkitzel. Schon die Ausgangssituation der Handlung bringt den Leser zum Schmunzeln: Obwohl die Familie Valentine mit ihrer Fähigkeit bei der Partnervermittlung berühmt geworden ist, ist keiner der Valentines in der Lage, für sich selbst einen passenden Partner zu finden. So gehen auch Lucys Eltern schon seit vielen Jahren getrennte Wege, obwohl sie dies vor der Öffentlichkeit geheim halten. Als nun Lucys Vater von der Presse mit seiner aktuellen Geliebten erwischt wird, beschließt er, sich für eine Weile vom Familiengeschäft zurückzuziehen und Lucy mit seinen Aufgaben zu betreuen.

Doch Lucy fehlt die in ihrer Familie verbreitete Gabe, die Aura eines Menschen lesen und auf diese Weise den passenden Partner für einen Klienten finden zu können. Stattdessen kann sie - seit einem Stromschlag als Kind - verlorene Gegenstände finden, eine Fähigkeit, die sie als überaus unnütz und frustrierend empfindet. Doch dann kommt Michael Lafferty als neuer Klient in die Partnervermittlung und erzählt Lucy von seiner verlorenen Jugendliebe Jennifer und den Umständen, die vor vielen Jahren zur Trennung von seiner Freundin geführt haben. Während Lucy sich noch Gedanken darüber macht, ob es nicht besser wäre, wenn sie Jennifer aufsuchen und für ihren Klienten um einen Neuanfang bitten würde, hat sie eine Vision von dem Verlobungsring, den Michael damals seiner Freundin geschenkt hatte. Lucy sieht diesen Ring in ihrer Vision am Finger einer Leiche, die in einem Park vergraben wurde. Um sicherzugehen, dass dort wirklich eine Leiche liegt und dass ihr Klient nichts mit dem Mord an der Toten zu tun hat, engagiert Lucy den Privatdetektiv Sean Donahue.

Lucy bemüht sich dabei die ganze Zeit, ihre Fähigkeiten geheim zu halten und der Polizei nur durch anonyme Hinweise zu helfen. Doch die offiziellen Ermittler kommen schnell dahinter, dass die frischgebackene Partnervermittlerin in ihren Fall involviert ist, und auch Sean Donahue macht sich so seine Gedanken über die ungewöhnlichen Aufträge, die Lucy für ihn hat. Neben all den Aufregungen um den Fund der Leiche, die Presse, die Lucy ins Visier nimmt, und ihren aufkeimenden Gefühlen für Sean, muss sich die junge Frau auch noch mit den Problemen ihrer Freundinnen beschäftigen - und mit den Blind Dates, die ihre Großmutter Dovie ständig für sie arrangiert. Bei all diesen absurden Ideen gelingt es Heather Webber, mit ihren sympathischen Charakteren und ihrer wunderbaren (und absolut unpeinlichen) Situationskomik zu überzeugen. Lucys verzweifelte Bemühungen, ihre Fähigkeit zu verbergen, sind wirklich sehr amüsant beschrieben, ebenso wie die vielen seltsamen Situationen, die daraus entstehen.

Es gibt zwar einige vorhersehbare Wendungen in der Handlung, aber das stört beim Lesen überhaupt nicht - vor allem, da der Kriminalfall durchaus solide konstruiert ist. Stattdessen schließt man Lucy, ihre exzentrische Großmutter Dovie, ihre Freundinnen Marisol und Emerson und sogar Lucys Haustiere schnell ins Herz und hofft mit der jungen Frau, dass sie Michaels Unschuld beweisen kann. Auch die vorsichtige Annährung zwischen Sean und Lucy hat die Autorin schön und glaubwürdig beschrieben. Beide Figuren sind nicht in der Lage, sich ohne Hemmungen auf eine Beziehung einzulassen, und doch fühlen sich die beiden so sehr zueinander hingezogen, dass sie nach und nach kleine Schritte aufeinander zu machen. So hat Heather Webber mit "Im Auftrag der Liebe" einen amüsanten "Wohlfühlroman" mit einer soliden Kriminalgeschichte geschaffen, der für einige unterhaltsame Lesestunden sorgt.

Fazit:

Heather Webber sticht mit ihrem Roman "Im Autrag der Liebe" angenehm aus der Masse der humorvollen Kriminalromane für Frauen (mit fantastischem Touch) hervor. Ihre Figuren - allen voran Lucy Valentine - sind sympathische und realistische Charaktere, deren Taten und Gedanken man gerne folgt, während die Komik in den diversen Situationen niemals überzogen, sondern erfrischend und wirklich amüsant eingesetzt wird. Auch mit dem Krimianteil enttäuscht die Autorin ihre Leser nicht, sondern bietet einen soliden Fall mit der einen oder anderen überraschenden Wendung. Die wenigen vorhersehbaren Momente drehen sich vor allem um Lucys Privatleben und können angesichts der ansonsten überzeugenden Entwicklungen zwischen Lucy und dem Privatdetektiv Sean den Lesegenuss nicht trüben.
Weiterführende Infos
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