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Bella Donner und wie alles begann ... (Hörbuch)  Redaktionstipp
Hörbücher: Unterhaltung Kinder & Jugend
Geschrieben von Konstanze Tants   
Freitag, 2. November 2012

Bella Donner und wie alles begann ...

Gelesen von: Cathlen Gawlich
Originaltitel: Bella Donna - Coven Road
Art der Lesung: ungekürzt
Medienanzahl: 2 CDs

Reihe: Bella Donner
1. Teil der Reihe

Untergenre: Fantasy
Erschienen: September 2012
ISBN: 978-3-8398-4030-6
Preis: 12,95 EUR
Inhalt
8.0
Sprecher
9.0
Bearbeitung
8.0
Preis/Leistung
7.0
Gesamtwertung
8.1

Wertung:
8.1
von 10
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Zum Inhalt:

Die meisten Mädchen in Bellas Klasse träumen davon, eine Prinzessin zu sein. Sie selbst wäre viel lieber eine Hexe! Noch größer ist nur ihr Wunsch nach einer richtigen Familie, die sie endlich aus dem Kinderheim holt. Als sie eines Tages Besuch von der geheimnisvollen Lilith bekommt, scheinen beide Wünsche in Erfüllung zu gehen. Aber dann muss sie die strengen Regeln der Hexengemeinschaft brechen, um ihrem besten Freund zu helfen ...

Meinung:

Schon als Säugling wurde Isabella (Bella) Donner vor den Stufen eines Kinderheims ausgesetzt. Im Heim ergeht es Bella nicht schlecht, vor allem, da sie mit Sam einen besten Freund gefunden hat, der ebenso ungewöhnliche Vorlieben hat wie sie. Während Bella so gern eine Hexe wäre und wesentlich wilder ist als andere Mädchen ihres Alters, liebt Sam Kröten, Frösche, Lurche und Schnecken. Trotz dieser ungewöhnlichen Vorlieben hätten beide in ihren ersten Lebensjahren genügend Familien zur Auswahl gehabt, die sie adoptiert hätten. Aber sowohl Bella als auch Sam wollen nicht irgendwelche Eltern, sie wollen die richtigen "Für immer"-Eltern. Doch im Laufe der Zeit werden Bella und Sam immer ängstlicher und fragen sich, ob denn irgendwann wirklich Eltern für sie auftauchen werden, die sie genau so akzeptieren, wie sie sind.

Erst als eines Tages Lilith das Waisenhaus besucht, weil sie auf der Suche nach einer Tochter ist, kann Bella wieder Hoffnung schöpfen. Sie spürt vom ersten Moment an, dass die Frau die perfekte Mutter für sie wäre, und will alles tun, damit Lilith sie adoptiert. Auch die Schwestern im Kinderheim sind damit einverstanden, dass Bella probeweise für einige Wochen zu Lilith zieht. Doch bevor sie das Mädchen aus ihrer Obhut entlassen, warnen sie es noch einmal eindringlich, dass es sich bloß anständig benehmen soll. Auf keinen Fall soll Bella erwähnen, dass sie am liebsten eine Hexe wäre, und sie soll sich unbedingt nett und mädchenhaft benehmen, damit Lilith zufrieden mit ihr ist. So geht die sonst so selbstbewusste Bella ganz verunsichert in die "Probezeit" mit der sympathischen Lilith.

Vor lauter Angst, ihre Chance auf eine so tolle Mutter zu verderben, versucht sie, sich so zu benehmen, wie "richtige Mädchen" es tun, und ahmt dabei genau die Klassenkameradinnen nach, die bislang nie etwas mit ihr zu tun haben wollten. Während die anderen Mädchen ganz erfreut darüber sind, dass Bella sich nun wie eine von ihnen verhält und sogar mit ihr Freundschaft schließen wollen, scheint Lilith etwas irritiert zu sein, dass Bella sich lauter rosa Sachen von ihr wünscht und sich gar nicht mehr so übermütig benimmt wie während ihres Kennenlernens im Waisenhaus. Trotzdem genießen Lilith und Bella die ersten gemeinsamen Tage miteinander, und Bella fühlt sich in Liliths Haus mitsamt den fünf Katzen schnell wohl. Doch als Bella eine überraschende Entdeckung macht und Sam in großen Schwierigkeiten steckt, muss das Mädchen ihr neugewonnenes Zuhause riskieren, um ihrem besten Freund zu helfen.

Ruth Symes erzählt mit "Bella Donner und wie alles begann" eine wirklich süße Geschichte für Kinder ab sechs Jahren. Bella ist mit all ihren Eigenheiten und ihrem innigen Wunsch, eine Hexe zu werden, ganz wunderbar dargestellt worden, und auch ihren Freund Sam schließt der Hörer schnell ins Herz. So freut man sich mit dem Mädchen, als endlich eine passende Mutter im Waisenhaus auftaucht, und amüsiert sich über Bellas Versuche, sich wie ihre Mitschülerinnen zu benehmen, damit Lilith auch zufrieden mit ihrer neuen Tochter ist. Dabei gelingt es der Autorin ganz wunderbar, einfließen zu lassen, dass Lilith mit einer kleinen Hexe wirklich glücklich wäre, aber auch bereit ist, mit der "rosa Version" von Bella zusammen zu leben, solange sich das Mädchen nur wohlfühlt.

Obwohl die Handlung vor allem leicht und unterhaltsam zu sein scheint, beschreibt Ruth Symes sehr überzeugend Bellas zahlreiche Ängste. Das Mädchen versucht zwar immer, optimistisch und tapfer zu sein, befürchtet aber lange Zeit, dass es keine Familie finden wird. Als Bella dann zu Lilith zieht, wird sie wiederum von der Furcht beherrscht, dass sie diese perfekte Mutter durch irgendeinen Umstand wieder verlieren könnte. All diese Gefühle stellt die Autorin für Kinder nachvollziehbar dar, für einen erwachsenen Zuhörer hingegen ist die Handlung sehr vorhersehbar, was aber dem Vergnügen keinen Abbruch tut. "Bella Donner und wie alles begann" unterhält nicht nur durch die amüsanten fantastischen Momente, sondern auch durch diverse sympathische Charaktere.

Auch Cathlen Gawlich trägt einiges dazu bei, dass die Geschichte rund um Bella Donner dem Hörer so viel Spaß bereitet und ihn gleichzeitig so sehr berührt. Die Sprecherin legt eine sehr große Vielseitigkeit an den Tag und überzeugt sowohl in den kindlichen Passagen, in denen sie Bella und Sam verkörpert, als auch in den Szenen, in denen sie Lilith oder eine andere erwachsene Person darstellt. Die Stimme von Cathlen Gawlich ist sehr wandelbar, so dass sie die verschiedenen Personen von der älteren und gesetzten Schwester im Waisenhaus und der freundlichen Lilith bis hin zu den diversen Kindern glaubwürdig für den Hörer zum Leben erweckt. Darüberhinaus beherrscht sie auch die ganze Palette an Gefühlen, die die Charaktere durchlaufen. So erlebt man beim Hören der Geschichte all die emotionalen Momente noch ein bisschen intensiver mit und hofft und bangt mit Bella Donner um ihre glückliche Zukunft.

Fazit:

Der Argon Verlag legt mit "Bella Donner und wie alles begann" eine sehr schöne und ungekürzte Version von Ruth Symes´ unterhaltsamem Kinderbuch vor. Der Sprecherin Cathlen Gawlich gelingt es, selbst einer unbedeutenden Nebenfigur einen unverkennbaren Charakter zu verleihen, und so erlebt der Hörer gemeinsam mit Bella intensiv die Höhen und Tiefen auf der Suche nach der richtigen Mutter. Dabei setzt die Autorin nicht nur auf amüsante Momente, sondern beschreibt auch sehr berührend die Ängste des kleinen Mädchens und ihre Gedanken darüber, was es bedeutet, eine perfekte Tochter zu sein.
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