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Schwestern des Mondes 7: Hexenzorn 
Bücher: Belletristik Fantasy
Geschrieben von Konstanze Tants   
Dienstag, 6. Dezember 2011

Schwestern des Mondes 7: Hexenzorn

Originaltitel: Bone Magic
Übersetzt von: Katharina Volk

7. Band der Reihe

Verlag: Knaur
Erschienen: Mai 2011
ISBN: 978-3-426-50866-4
Preis: 9,99 EUR

432 Seiten
Inhalt
5.0
Preis/Leistung
8.0
Gesamtwertung
5.3

Wertung:
5.3
von 10
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Zum Inhalt:

Seit die Hexe Camille verheiratet ist, hat sie Probleme - was durchaus auch daran liegt, dass sie nicht einem, sondern gleich drei Männern das Ja-Wort gegeben hat. Nun ist Trillian spurlos verschwunden und schwebt möglicherweise in Lebensgefahr, während der unberechenbare Drache Smoky Ärger mit seiner Familie hat, denn die ist alles andere als begeistert von seiner Frau. Einzig Morio, der Gestaltwandler, steht treu an Camilles Seite. Und das ist auch bitter nötig, denn in Seattle tauchen immer häufiger hungrige Zombies auf, die es zu bekämpfen gilt. Das alles trägt natürlich nicht dazu bei, Camilles Laune zu verbessern - und der Zorn einer mächtigen Hexe kann ungeheure Folgen haben ...

Meinung:

Während sich die Handlung in "Vampirliebe" vor allem um die Ermittlungen rund um eine verschwundene Elfe drehte, hat Camille, die älteste der Schwestern, in "Hexenzorn" eher persönliche Probleme. Auf der einen Seite lässt sie sich von dem Fuchsdämon Morio, mit dem sie verheiratet ist, in die Geheimnisse der Todesmagie einweihen, während sie Jagd auf die neueste Abgesandte des Dämonenfürsten Schattenschwinge macht, auf der anderen Seite muss sie sich mit der Familie ihres anderen Ehemanns Smoky auseinandersetzen.

Vor allem sein Vater, aber auch Smokys Verlobte, sind nicht erfreut darüber, dass der Drache eine Frau geheiratet hat, die zum Teil Mensch, zum Teil Fee und - nach Ansicht seiner Familie - deutlich unter seinem Stand ist. Um diese Angelegenheit ein für alle Mal mit seinen Angehörigen zu klären, reist Smoky nach Hause. Aber auch Camille muss in ihre Heimat, die Anderwelt, zurück, um endlich ihren seit langer Zeit als verschollen geltenden Liebhaber Trillian wiederzusehen.

Doch nicht nur ihr Liebesleben, sondern auch andere Aufgaben erfordern die Reise in die alte Heimat der drei Schwestern. So gewinnt Camille durch ihren Kontakt mit den Einhörnern zusätzliche Fähigkeiten, entwickelt ein neues Verhältnis zu ihrem Vater und führt ein wichtiges Gespräch mit der neuen Königin der Feen. Das alles zeigt zwar neue Facetten der Hexe und schließt einige persönliche Entwicklungen der letzten Monate ab, sorgt aber nicht dafür, dass die Handlung sich wirklich weiterentwickelt.

Auch bei der Geschichte rund um Trillian, die seit dem ersten Band in der Schwebe hing und bei der Yasmine Galenorn lange Zeit dafür gesorgt hat, dass Camille - ebenso wie der Leser - um das Leben des Svartaners bangt, kommt ob der unspektakulären Lösung Enttäuschung auf. Immerhin kann man Trillian in diesem Band endlich besser kennenlernen, nachdem diese Figur so lange nur im Hintergrund eine Rolle gespielt hat.

Insgesamt kann die Autorin mit diesem siebten Band der "Schwestern des Mondes" nicht überzeugen. Camille bekommt neue Fähigkeiten, ohne dass man das Gefühl hat, sie hätte die in den vorherigen Teilen neu entdeckten oder verliehenen Talente bislang gemeistert. Und trotz all dieser "Superkräfte" schreitet die Handlung rund um Schattenschwinge und die Dämonensiegel nicht voran. Stattdessen konzentriert sich Yasmine Galenorn auf ausufernde Sexszenen zwischen der Hexe und ihrem männlichen Harem.

Auch wenn dieser Aspekt zu Camille gehört und in den anderen Bänden nicht nur mit ihrer Feennatur, sondern auch durch ihre Bindung zur Mondgöttin ganz gut erklärt wurde, macht dies die Sache nicht ansprechender - vor allem, da Yasmine Galenorn diese Passagen in einer wenig ansprechenden und sehr direkten Ausdrucksweise beschreibt. Doch besonders bedauerlich ist es, dass durch diese Schwerpunktsetzung die reizvollsten Aspekte dieser Reihe, nämlich die neuartige Anderwelt und die stimmig beschriebene Veränderung der Erdenwelt durch das Auftauchen der übernatürlichen Wesen, fast vollständig in den Hintergrund treten.

Einzig der Handlungsstrang rund um Iris, deren Vergangenheit in "Hexenzorn" etwas näher beleuchtet wird, bringt interessante neue Aspekte zum Vorschein und lässt einem diesen Charakter noch weiter ans Herz wachsen. Insgesamt aber bleibt der Eindruck, dass Yasmine Galenorn sich während des Schreibens dieses Teils der Reihe noch nicht sicher war, in welche Richtung sie nun die Geschichte um die drei Schwestern weiterentwickeln möchte. Da bleibt dann nur die Hoffnung, dass sich die Handlung im kommenden Roman "Katzenjagd" wieder mehr um die Hauptgeschichte dreht.

Fazit:

Leider hat Yasmine Galenorn mit "Hexenzorn" den bisherigen Tiefpunkt ihrer Reihe rund um die "Schwestern des Mondes" erreicht. Während Camille zwar einige persönliche Probleme beendet und die Charaktere von Iris und Trillian näher beleuchtet werden, wird die Haupthandlung in keiner Weise weiterentwickelt. So tritt die Geschichte rund um den Dämonenfürst Schattenschwinge weiter auf der Stelle, während ausgiebige Sexszenen zwischen der Hexe und ihren drei Männern kaum über den Mangel an Handlung hinwegtäuschen können.
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