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Bis(s) zum ersten Sonnentrahl (Hörbuch) 
Hörbücher: Unterhaltung Fantasy
Geschrieben von Heike Bellas   
Donnerstag, 19. August 2010

Bis(s) zum ersten Sonnentrahl

Gelesen von: Marie Bierstedt
Originaltitel: The Short Second Life of Bree Tanner
Art der Lesung: ungekürzt
Medienanzahl: 4

Label: Silberfisch
Erschienen: Juli 2010
ISBN: 978-3-86742-080-8
Preis: 22,95 EUR
Inhalt
5.0
Sprecher
6.0
Bearbeitung
8.0
Preis/Leistung
8.0
Gesamtwertung
6.2

Wertung:
6.2
von 10
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Zum Inhalt:

Bree Tanner ist eine der neugeborenen Vampire, die im dritten Band der Bella-und-Edward-Reihe, Bis(s) zum Abendrot, zu einem dunklen Zweck erschaffen werden. Bree schildert ihre Reise mit der Armee Neugeborener, die aufgebrochen ist, um Bella Swan und die Cullens zu vernichten. Liebe, Furcht und unheilvolle Entscheidungen prägen vom ersten Augenblick an das kurze zweite Leben der Bree Tanner.

Meinung:

Bree Tanner ist gerade erst 15, als sie von einem Unbekannten von der Straße gelockt und in einen Vampir verwandelt wird. Drei Monate lang schafft sie es, zwischen den aggressiven und rücksichtslosen Vampiren zu überleben, die ihr Erschaffer Riley verwandelt und in wechselnden Unterkünften unterbringt. Ihr Tagesablauf ist geprägt von Blutdurst, dem Warten auf die Nacht und der Jagd. Doch dann freundet sich Bree mit dem älteren Diego an, der nicht so blutgierig und unvernünftig ist wie der Rest ihrer Mitbewohner. Gemeinsam verbringen sie heimlich Zeit miteinander und erkunden ihr neues Leben. Dabei müssen sie feststellen, dass sie von Riley belogen wurden und beschließen, ihn auszuspionieren.

"Bis(s) zum ersten Sonnenstrahl" greift die Geschichte von Bree auf, die eine kurze Rolle in "Bis(s) zum Abendrot" spielt. Dort erscheint sie mit den restlichen Neugeborenen, die die Cullens vernichten sollen, weigert sich aber, gegen sie zu kämpfen. Stephenie Meyer nahm sie zum Anlass, eine Kurzgeschichte über die neugeborenen Vampire zu schreiben, um einen Einblick in deren Leben zu bieten. Jedoch wurde die Geschichte zu lang und daher als Buch veröffentlicht. Der Versuch, den Lesern näherzubringen, wie das Leben der frisch geschaffenen Vampire aussieht, ist der Autorin dabei gut gelungen, auch wenn es relativ eintönig abläuft. Tagsüber verbergen sie sich in Kellern, davon überzeugt, in der Sonne zu verbrennen. Viele von ihnen können nur klar denken, wenn sie frisches Blut getrunken haben, ansonsten sind sie aggressiv, kampflustig und mehr Tier als Mensch. In der Nacht wählt Riley die durstigsten aus, die dann das Haus zur Jagd verlassen dürfen. Nicht selten passiert es, dass sie dabei Chaos stiften oder sich gegenseitig umbringen, wenn sie um ihre Beute ringen. Bree und Diego zählen zu den Vampiren, die sich relativ gut kontrollieren können. Manchmal sind die Vorfälle aber zu übertrieben dargestellt. So erzählt Bree zum Beispiel, wie ihr ein anderer Vampir den Arm abgerissen hat und damit verschwinden wollte, sie ihn aber in letzter Minute noch zurückbekommen hat, damit er ihr wieder anwachsen kann. Solche Details wirken zu skurril, um noch überzeugend zu sein.

Von Brees Vergangenheit erfährt man wenig und so bleibt sie trotz allem fremd, da auch die Geschichte hindurch nichts geschieht, was sie einem ans Herz wachsen lässt. Selbst ihre Beziehung zu Diego bleibt flach und endet im Nichts. Überhaupt scheint "Bis(s) zum ersten Sonnenstrahl" auf nichts hinauszulaufen, die Handlung plätschert träge vor sich hin, denn sobald sie ein wenig Fahrt aufnimmt, wird ihr sofort der Wind aus den Segeln genommen.

Gelesen wird das Buch von Marie Bierstedt, der Synchronstimme von unter anderem Kirsten Dunst und Anne Hathaway. Für die 15-jährige Bree ist ihre jugendliche Stimme sehr passen. Sie klingt ruhig und sanft und sehr gleichmäßig, was bei anderen Büchern sicher positiv wirkt, bei dem nahezu ereignislosen "Bis(s) zum ersten Sonnenstrahl" aber dazu führt, dass man sich hin und wieder unbewusst ausklinkt. Bei spannenden Stellen hätte man mit Tempo oder verstellter Stimme arbeiten können, um dem Zuhörer eine Abwechslung zu liefern. Auch Musik oder Soundeffekte hätten die Wirkung des Textes zum Positiven verändern können.

Da das Buch nur rund 200 Seiten umfasst, war es möglich, eine ungekürzte Lesung anzubieten, was bei den restlichen Bis(s)-Büchern bislang nicht der Fall war (erst seit diesem Jahr werden nun ungekürzte Neufassungen produziert). Somit bekommt der Hörer den ganzen Roman auf 4 CDs.

Fazit:

"Bis(s) zum ersten Sonnenstrahl" erzählt die Geschichte von Bree Tanner, einer neugeborenen Vampirin, die im dritten Bella-und-Edward-Band "Bis(s) zum Abendrot" eine kleine Rolle gespielt hat. Die Handlung ermöglicht dem Leser, stellvertretend durch Bree zu erfahren, wie es der Neugeborenenarmee vor ihrem Angriff in Forks erging. Dabei scheint die Handlung aber die meiste Zeit völlig ziellos zu sein und die Figuren wirken zu flach. Marie Bierstedt, die das Buch vorliest, hat eine angenehme und passend jugendliche Stimme, doch der Lesung fehlt es an Tempowechseln und Effekten, die für die nötige Spannung hätten sorgen können.
Weiterführende Infos

Hörprobe: