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Akihabara Shojo 2 |
Comics: Manga Liebe & Romantik | |
Geschrieben von Konstanze Tants | |
Dienstag, 22. Dezember 2009 | |
Akihabara Shojo 2 Autor: Pentabu und Rize Shinba Zeichner: Rize Shinba Originaltitel: Fujoshi Kanojo Vol. 2 Übersetzt von: Claudia Peter Reihe: Akihabara Shojo 2. Band der Reihe Verlag:
Egmont Manga
Format:
Taschenbuch
Erschienen: August 2009 ISBN: 978-3-7704-7074-7 Preis: 6,50 EUR 176 Seiten |
Der leidgeprüfte Taiga Muto kennt sich mittlerweile bestens aus in der Boys-Love-Fanszene, denn seine süße Freundin Yuiko verkuppelt jedes männliche Wesen kreuz und quer in ihrer Fantasie - an der sie Taiga selbstverständlich teilhaben lässt! Weder die knackigen Helden in actiongeladenen Sportcomics noch Mutos strebsame Kumpels an der Uni sind vor Yuikos leidenschaftlichem Kopfkino sicher.
Was im ersten Teil als amüsante und ungewöhnliche Liebesgeschichte begann, entwickelt sich in "Akihabara Shojo 2" zu einer für den Leser etwas wirren Ansammlung von seltsamen und komischen Momenten für die männliche Hauptfigur Taiga. Erst nachdem der Student mit der Sekretärin Yuiko zusammengekommen war, stellte er fest, dass sie ein wirklich extremes Interesse an Boys-Love-Fantasien hat. Doch in seiner Verliebtheit geht er erst einmal sehr tolerant mit dem Hobby seiner Freundin um und lässt sich sogar von ihr dazu überreden, eine BL-Geschichte für sie zu schreiben.
Doch dass Yuiko ihn immer "Basti" nennt, als Anspielung auf den typischen Butler in ihrer Boys-Love-Welt, geht Taiga schnell zu weit. Trotzdem gelingt es dem gutmütigen Studenten nicht, sich gegen die Einfälle seiner Freundin zu wehren. Statt eine schöne Zeit mit Yuiko verbringen zu können, sieht er sich immer wieder mit ihrer Leidenschaft für spezielle Manga und Romane konfrontiert. Für romantische Momente bleibt da nicht sehr viel Raum, auch wenn sich der Student immer wieder neue Hoffnungen auf etwas reale Aufmerksamkeit macht.
Auf der anderen Seite schreibt Taiga weiter an dem Boys-Love-Roman für Yuiko - und da er diese Aufgabe genauso ernsthaft angeht wie die Arbeiten für sein Studium, ertappt er sich immer wieder dabei, wie auch sein reales Leben von den Gedanken um Liebesszenen zwischen Männern beeinflusst wird. So amüsant diese Momente für den Leser sind, in denen Taigas Welt von Yuikos Leidenschaft auf den Kopf gestellt wird, so gibt es doch genügend Szenen, die nur für Boys-Love-Fangirls verständlich sind.
Auch wenn immer wieder eine Seite mit Begriffserklärungen zwischen die einzelnen Kapitel geschoben wird, ist der Fanatismus, mit dem Yuiko und ihre gleichgesinnten Freundinnen ihren Fantasien nachgehen, für den Leser nicht so recht nachvollziehbar. Und immer mehr wächst in einem der Wunsch, dass sich Taiga doch einmal auf die Hinterbeine stellen möge, um Yuiko aus ihrer Traumwelt zu reißen und ihr klarzumachen, dass es auch noch andere Dinge in einer Beziehung gibt, als sich ihre Fangirlbegeisterung über ein PC-Spiel anzuhören.
So ist es Pentabu und Rize Shinba nicht gelungen, das Niveau des ersten Bandes in dieser Liebesgeschichte zu halten. Aus einer wirklich ungewöhnlichen und überaus lustigen Romanze wird in "Akihabara Shojo 2" eine Geschichte, die die Frage aufkommen lässt, wieso Taiga sich überhaupt so viel Mühe mit seiner verrückten Yuiko macht. Allerdings kann man über die Momente, in denen klar wird, wie sehr Yuikos Sicht der Dinge schon Einfluss auf ihren Freund hat, immer noch schmunzeln. So bleibt die Hoffnung, dass der dritte Band der Reihe wieder mehr Entwicklung in der Beziehung der beiden zeigt, statt die lästigen Auswüchse von Yuikos Fantasien und den daraus entstehenden Alltag für Taiga zu betonen.
Zeichnerisch unterscheidet sich der zweite Band der "Akihabara Shojo"-Reihe kaum vom ersten Teil. Auch hier hat Rize Shinba mit leichtem Strich - und ohne viel Wert auf Details zu legen - eine recht ansprechende Arbeit geleistet. Der Schwerpunkt der Darstellungen liegt darin, zu zeigen, wie süß Yuiko trotz all ihren Marotten doch ist, während der gutmütige Taiga neben ihr ein wenig in den Hintergrund rückt. Nur dank eines lebhaften Mienenspiels der verschiedenen Figuren gelingt es der Zeichnerin immer wieder, die verschiedenen grotesken Situationen zu betonen.
Im Vergleich zum ersten Band der Reihe ist "Akihabara Shojo 2" eine leichte Enttäuschung für den Leser. Statt einer überraschenden und amüsanten Liebesgeschichte bekommt man den anstrengenden Alltag eines Studenten geboten, der mit der Boys-Love-Leidenschaft seiner Freundin fertig werden muss. Im Laufe der Handlung wächst in einem der Wunsch, dass der gutmütige Taiga seine Yuiko mal aus ihrer Fantasiewelt holen und einfach einen romantischen Nachmittag mit ihr verbringen würde. Zeichnerisch bietet auch dieser Band eher ein durchschnittliches Niveau, auch wenn es Rize Shinba gelingt, die skurrilen Situationen, in die Taiga gerät, durch ein schönes Mienenspiel zu betonen.