Seit seine Frau Susan, eine ehemalige FBI-Agentin, auf mysteriöse Art und Weise verschwunden ist, muss sich Frank Lincoln allein mit seiner Tochter Jean zurechtfinden. Er quittiert den Polizeidienst, wird Privatdetektiv und eröffnet sein eigenes Büro in Anchorage, der größten Stadt in Alaska. Von hier aus startet er seine Ermittlungen, die ihn immer wieder in die wilden Landschaften dieses nordamerikanischen Staates führen, der auch die "äußerste Grenze" genannt wird.
Meinung:
Privatdetektive geben gute Hauptfiguren ab - das ist nicht nur im Film und im Roman so, sondern auch im Comic. Die von Marc Bourgne (u.a. "Der Rote Korsar") sowohl verfasste als auch gezeichnete Albenreihe "Frank Lincoln" hat das Thema "Privatdetektiv" allerdings in ein recht ungewöhnliches Umfeld verfrachtet, denn der Titelheld ist im kalten Alaska tätig. Ansonsten muss Lincoln sich jedoch mit den gleichen privaten Problemen wie andere Schnüffler seines Schlages herumärgern: Seine Frau ist vor fünf Jahren spurlos verschwunden (und möglicherweise tot) und seine Tochter hat gerade die Pubertät erreicht und fordert mehr Aufmerksamkeit ein, als der arbeitsbesessene Ex-Polizist zu geben bereit ist. Hinzu kommen gängige Laster und Eigenschaften wie Alkohol, Zigarren und unfreundliche Umgangsformen - der Comic bietet also klassischen Stoff mit einem raubeinigen Ermittler, der auch mal hart zupackt, wenn es sein muss.
Im ersten Band der Reihe veröffentlicht der Piredda-Verlag gleich zwei Fälle von Frank Lincoln. Den Auftakt macht "Das Gesetz des Hohen Nordens": Eher widerwillig stellt Frank Lincoln den jungen Inuk (bzw. Eskimo) Billy Yapana in seiner Privatdetektei als Assistenten ein. Billy zieht jedoch gleich am folgenden Tag den ersten Auftrag für Frank an Land: Die attraktive Patricia Neeson bittet um Personenschutz, da ihr Ex-Verlobter Zach ihr nach dem Leben trachtet. Zach ist allerdings der Sohn Roberto Morenos, des größten Unterwelt-Bosses von Alaska, und somit ist schnell klar, dass Frank und Patricia besser erst einmal untertauchen sollten, um ihr Leben zu schützen. Doch selbst abgelegene Angelhütten im Norden Alaskas können gefunden werden ...
Im zweiten Abenteuer mit dem Titel "Off-Shore" verschlägt es Frank Lincoln auf eine Bohrinsel an der Nordküste Alaskas: Ein Versicherungsunternehmen hegt den Verdacht, dass die Eigentümergesellschaft "Golden Oil" (an der zufällig Roberto Moreno große Anteile besitzt) selbst die Ölplattform per vorgetäuschtem Unfall versenken will, um Umweltauflagen zu umgehen, die eine aufwändige Demontage vorschreiben, und gleichzeitig noch die Versicherungssumme zu kassieren. Nachdem auf der Bohrinsel in diesem Zusammenhang bereits ein Mord geschehen ist, fliegt Frank Lincoln zusammen mit der Versicherungsdetektivin Kay Mansell zu der Bohrinsel und gerät dort in die Arme der Bord-Ärztin - und damit auch in große Gefahr.
Die beiden Episoden bieten handfeste, solide Kriminalgeschichten mit spürbarem Action-Einschlag. Ohne Schnörkel und überraschende Wendungen löst Frank Lincoln seine Fälle und wenn es brenzlig wird, sprechen Fäuste und Revolver - oder aber Franks Gehilfe Billy rettet den Tag, denn dank seiner Militärausbildung kann der junge Inuk beinahe alles, vom Hubschrauberfliegen bis zum Eismeertauchen. Ein wenig schwach ist allerdings die Einbettung der Hintergrundgeschichte um Franks vermisste Frau Susan und deren Verbindung zu Unterwelt-Boss Roberto Moreno: Die Verknüpfung der einzelnen Fälle mit Morenos Kartell wirkt zum Teil sehr bemüht und aufgesetzt.
Der feine, klare Strich Marc Bourgnes entwirft realistische Bilder, die gut zu der bodenständigen Geschichte passen. Sowohl die Mimik und Gestik der Personen als auch die Präzision in der Darstellung technischer Objekte hinterlassen einen wirklichkeitsgetreuen und angenehm sauberen Eindruck - auch wenn vielleicht gerade dem Bohrinsel-Setting etwas mehr Schmutz nicht geschadet hätte. Die Kolorierung der ersten Geschichte von Bruno Wesel ist gefällig, die Farben des zweiten Abenteuers, die Bruno Pradelle angelegt hat, überzeugen allerdings noch etwas mehr, da sie den Zeichnungen eine ausgeprägtere Tiefe verleihen.
Fazit:
An "Frank Lincoln" ist vor allem das unverbrauchte Setting interessant - nur selten ermitteln Privatdetektive in derart rauem Klima, wie es in Alaska herrscht. Die Hintergrundgeschichte, die die einzelnen Fälle Frank Lincolns miteinander verknüpft, wirkt zwar leider an einigen Stellen etwas konstruiert und aufgepfropft - für sich betrachtet bieten die Abenteuer allerdings solide, wenn auch etwas durchschaubare Actionkrimi-Geschichten, die in gelungenen, klaren Zeichnungen präsentiert werden. Ein weiterer Doppelband mit zwei weiteren Fällen für den Privatdetektiv, der von seiner Arbeit und der Suche nach seiner verschwundenen Frau besessenen ist, wurde vom Verlag bereits angekündigt.
Seit seine Frau Susan, eine ehemalige FBI-Agentin, auf mysteriöse Art und Weise verschwunden ist, muss sich Frank Lincoln allein mit seiner Tochter Jean zurechtfinden. Er quittiert den Polizeidienst, wird Privatdetektiv und eröffnet sein eigenes Büro in Anchorage, der größten Stadt in Alaska. Von hier aus startet er seine Ermittlungen, die ihn immer wieder in die wilden Landschaften dieses nordamerikanischen Staates führen, der auch die "äußerste Grenze" genannt wird.
Privatdetektive geben gute Hauptfiguren ab - das ist nicht nur im Film und im Roman so, sondern auch im Comic. Die von Marc Bourgne (u.a. "Der Rote Korsar") sowohl verfasste als auch gezeichnete Albenreihe "Frank Lincoln" hat das Thema "Privatdetektiv" allerdings in ein recht ungewöhnliches Umfeld verfrachtet, denn der Titelheld ist im kalten Alaska tätig. Ansonsten muss Lincoln sich jedoch mit den gleichen privaten Problemen wie andere Schnüffler seines Schlages herumärgern: Seine Frau ist vor fünf Jahren spurlos verschwunden (und möglicherweise tot) und seine Tochter hat gerade die Pubertät erreicht und fordert mehr Aufmerksamkeit ein, als der arbeitsbesessene Ex-Polizist zu geben bereit ist. Hinzu kommen gängige Laster und Eigenschaften wie Alkohol, Zigarren und unfreundliche Umgangsformen - der Comic bietet also klassischen Stoff mit einem raubeinigen Ermittler, der auch mal hart zupackt, wenn es sein muss.
Im ersten Band der Reihe veröffentlicht der Piredda-Verlag gleich zwei Fälle von Frank Lincoln. Den Auftakt macht "Das Gesetz des Hohen Nordens": Eher widerwillig stellt Frank Lincoln den jungen Inuk (bzw. Eskimo) Billy Yapana in seiner Privatdetektei als Assistenten ein. Billy zieht jedoch gleich am folgenden Tag den ersten Auftrag für Frank an Land: Die attraktive Patricia Neeson bittet um Personenschutz, da ihr Ex-Verlobter Zach ihr nach dem Leben trachtet. Zach ist allerdings der Sohn Roberto Morenos, des größten Unterwelt-Bosses von Alaska, und somit ist schnell klar, dass Frank und Patricia besser erst einmal untertauchen sollten, um ihr Leben zu schützen. Doch selbst abgelegene Angelhütten im Norden Alaskas können gefunden werden ...
Im zweiten Abenteuer mit dem Titel "Off-Shore" verschlägt es Frank Lincoln auf eine Bohrinsel an der Nordküste Alaskas: Ein Versicherungsunternehmen hegt den Verdacht, dass die Eigentümergesellschaft "Golden Oil" (an der zufällig Roberto Moreno große Anteile besitzt) selbst die Ölplattform per vorgetäuschtem Unfall versenken will, um Umweltauflagen zu umgehen, die eine aufwändige Demontage vorschreiben, und gleichzeitig noch die Versicherungssumme zu kassieren. Nachdem auf der Bohrinsel in diesem Zusammenhang bereits ein Mord geschehen ist, fliegt Frank Lincoln zusammen mit der Versicherungsdetektivin Kay Mansell zu der Bohrinsel und gerät dort in die Arme der Bord-Ärztin - und damit auch in große Gefahr.
Die beiden Episoden bieten handfeste, solide Kriminalgeschichten mit spürbarem Action-Einschlag. Ohne Schnörkel und überraschende Wendungen löst Frank Lincoln seine Fälle und wenn es brenzlig wird, sprechen Fäuste und Revolver - oder aber Franks Gehilfe Billy rettet den Tag, denn dank seiner Militärausbildung kann der junge Inuk beinahe alles, vom Hubschrauberfliegen bis zum Eismeertauchen. Ein wenig schwach ist allerdings die Einbettung der Hintergrundgeschichte um Franks vermisste Frau Susan und deren Verbindung zu Unterwelt-Boss Roberto Moreno: Die Verknüpfung der einzelnen Fälle mit Morenos Kartell wirkt zum Teil sehr bemüht und aufgesetzt.
Der feine, klare Strich Marc Bourgnes entwirft realistische Bilder, die gut zu der bodenständigen Geschichte passen. Sowohl die Mimik und Gestik der Personen als auch die Präzision in der Darstellung technischer Objekte hinterlassen einen wirklichkeitsgetreuen und angenehm sauberen Eindruck - auch wenn vielleicht gerade dem Bohrinsel-Setting etwas mehr Schmutz nicht geschadet hätte. Die Kolorierung der ersten Geschichte von Bruno Wesel ist gefällig, die Farben des zweiten Abenteuers, die Bruno Pradelle angelegt hat, überzeugen allerdings noch etwas mehr, da sie den Zeichnungen eine ausgeprägtere Tiefe verleihen.
An "Frank Lincoln" ist vor allem das unverbrauchte Setting interessant - nur selten ermitteln Privatdetektive in derart rauem Klima, wie es in Alaska herrscht. Die Hintergrundgeschichte, die die einzelnen Fälle Frank Lincolns miteinander verknüpft, wirkt zwar leider an einigen Stellen etwas konstruiert und aufgepfropft - für sich betrachtet bieten die Abenteuer allerdings solide, wenn auch etwas durchschaubare Actionkrimi-Geschichten, die in gelungenen, klaren Zeichnungen präsentiert werden. Ein weiterer Doppelband mit zwei weiteren Fällen für den Privatdetektiv, der von seiner Arbeit und der Suche nach seiner verschwundenen Frau besessenen ist, wurde vom Verlag bereits angekündigt.