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Nimue Alban 1: Operation Arche  Drucken E-Mail
Bücher: Belletristik Science-Fiction
Geschrieben von Götz Piesbergen   
Sonntag, 16. November 2008

Operation Arche

Originaltitel: Off Armageddon Reef
Übersetzt von: Ulf Ritgen

Reihe: Nimue Alban
1. Band der Reihe

Verlag: Bastei Lübbe
Erschienen: Juni 2008
ISBN: 978-3-404-23322-9
Preis: 9,95 EUR

541 Seiten
Inhalt
4.0
Preis/Leistung
8.0
Gesamtwertung
4.4

Wertung:
4.4
von 10
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Zum Inhalt:

Die Erde und alle Kolonien der Menschheit stehen vor der Vernichtung durch eine überlegene außerirdische Spezies. Die Menschen starten eine letzte Rettungsaktion: Operation Arche. Diese Expedition soll unbemerkt eine neue Zivilisation aufbauen, auf einer abgelegenen Welt. Die Operation fordert zahlreiche Verluste, darunter auch Lieutenant Commander Nimue Alban. Doch für Nimue Alban ist der Tod nicht das Ende. Fast 900 Jahre später erwacht sie auf der Zielwelt wieder zum Leben - in einem künstlichen Körper. Und sie hat eine Mission: Die Menschheit vor der endgültigen Vernichtung zu bewahren ...

Meinung:

David Weber ist vor allem als Autor der Honor-Harrington-Reihe bekannt, die ebenfalls bei Bastei Lübbe verlegt wird. In dieser Serie hat er immer wieder sein Gespür für starke Frauenfiguren und spannungsgeladene Handlungen bewiesen. Leider kommen diese beiden Stärken des Autors in "Operation Arche" nicht zum tragen - und so kann die Geschichte den Leser noch nicht überzeugen.

Das mag unter anderem auch daran liegen, dass Bastei Lübbe mal wieder den - aus Leser-Perspektive nicht nachvollziehbaren - Entschluss gefasst hat, das amerikanische Original auf zwei deutsche Bücher aufzuteilen. Der zweite Teil wird im August 2008 unter dem Titel "Der Krieg der Ketzer" erscheinen. Schon bei den Honor-Harrington-Büchern war diese Veröffentlichungspolitik überaus ärgerlich. Dieses Mal jedoch kann man getrost behaupten, dass sich der Verlag selbst ein Bein gestellt hat.

Man merkt "Operation Arche" nämlich deutlich an, dass David Weber hier sehr viel Aufbau-Arbeit leistet. Er führt den Leser in eine neue und komplexe Welt ein, was eben einige Seiten benötigt. Safehold ist eine sehr religiöse Gesellschaft bzw. wurde von den ersten Kolonisten bewusst als solche konzipiert. Doch nach einer Weile kam es zu einer Spaltung unter den Gründervätern, die sich den normalen Menschen als Engel präsentierten. Das Erbe dieser Engel ist eine extrem konservative Gemeinschaft, die jede Art von Neuerung, die ihr nicht gefällt - oder die die Machtposition der mächtigen Kirche gefährdet -, ablehnt und bekämpft.

Nimue Albans Aufgabe ist es, diese Doktrin zu durchbrechen. Und gerade, als die erste Veränderungen passieren, endet das Buch. Für den Leser ist dies äußerst frustrierend. Der Autor baut einen sehr hohen Grad an Spannung auf, der sich aber durch die ungeschickte Veröffentlichungspolitik seitens des Verlags in Luft auflöst. Doch nicht nur diese unglückselige Teilung in zwei Bände sorgt dafür, dass die Handlung von "Operatin Arche" ein bisschen lahm erscheint. Auch zwei Aspekte innerhalb der Geschichte machen das Lesen nicht gerade einfach:

David Weber beschäftigt sich in diesem Buch wieder mit den Themen "Religion" und "Intrigen". Mit beiden Elementen hat sich der Autor bereits in der Honor-Harrington-Reihe zur Genüge beschäftigt - und auch dort haben sie für eine gewisse Langeweile gesorgt. Denn egal, wie gut sich David Weber auf das Gebiet der Military-Science-Fiction versteht, ist Religion für ihn doch meistens nur ein Mittel, um die Bösen zu charakterisieren.

Dadurch wirken diese Schurken extrem flach, zweidimensional und nicht gerade überzeugend. Wird das Ganze dann auch noch mit Intrigen kombiniert, kann der David-Weber-Leser davon ausgehen, dass die Handlung dadurch nicht positiv beeinflusst wird. In "Operation Arche" kommt außerdem hinzu, dass die Hauptfigur Nimue Alban wie eine göttergleiche Figur wirkt. Ihre Aktionen sind unfehlbar und dank ihrer Technologie hat sie ihre Augen überall. Diese Überlegenheit sorgt dafür, dass einfach eine gewisse Grundspannung fehlt.

Fazit:

Der Roman "Operation Arche" kann für sich alleine nicht überzeugen. Doch da Bastei Lübbe dem Leser nur die Hälfte des Originalromans präsentiert, könnte der erste negative Eindruck nach der Lektüre der deutschen Fortsetzung ausgeglichen werden. Als eigenständiges Werk ist dieser (Halb-)Roman äußerst unspannend und es kommt keine Vorfreude auf den nächsten Band auf. Das könnte neben der unglücklichen Veröffentlichungspolitik auch daran liegen, dass David Weber wie schon früher auf die beiden Themen "Religion" und "Intrigen" setzt, um die Bösen zu charakterisieren, wodurch er es versäumt, den Gegenspielern eine größere Tiefe zu verleihen. Auch die Hauptfigur Nimue Alban enttäuscht den Leser aufgrund ihrer überlegenen Fähigkeiten etwas.
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