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Die Lautlosen  Drucken E-Mail
Bücher: Belletristik Science-Fiction
Geschrieben von Götz Piesbergen   
Montag, 14. Juli 2008

Die Lautlosen

Originaltitel: Extremes
Übersetzt von: Frauke Meier

Reihe: Miles Flint
2. Band der Reihe

Verlag: Bastei Lübbe
Erschienen: Juli 2007
ISBN: 978-3-404-23310-6
Preis: 8,95 EUR

444 Seiten
Inhalt
7.0
Preis/Leistung
8.0
Gesamtwertung
7.1

Wertung:
7.1
von 10
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Zum Inhalt:

Als beim prestigeträchtigen Mond-Marathon eine Läuferin ums Leben kommt, schaltet sich umgehend die Polizei ein. Die Umstände ihres Ablebens bleiben mysteriös und bedrohen den ungestörten Fortgang des Rennens. Als zudem die Leiche eines pensionierten Detektivs auftaucht, tritt Privatermittler Miles Flint auf den Plan. Gemeinsam mit seinen ehemaligen Kollegen von der Polizei entdeckt er eine grausame Wahrheit: Jemand hat ein tödliches Virus freigesetzt, das die gesamte Mondbevölkerung auszulöschen droht. Die Spur führt zu einem berüchtigten Virologen, der seit langer Zeit untergetaucht ist. Flint muss den Mann finden, will er den Kampf gegen die lautlosen Killer gewinnen. Und ihm bleibt nicht viel Zeit: Ist der Mond-Marathon beendet, wird sich der Virus unkontrolliert verbreiten. Die Uhr tickt ...

Meinung:

"Die Lautlosen" wird vom Bastei-Lübbe-Verlag als Science-Fiction-Krimi bezeichnet. Im ersten Band der Miles-Flint-Reihe waren allerdings zu wenige SciFi-Elemente vorhanden, um dieser Bezeichnung gerecht zu werden. Mit dem vorliegenden Buch hat sich dies geändert. Die Mischung aus Science-Fiction und Krimi-Szenarien ist dieses Mal gelungen. Zutaten beider Genres finden sich harmonisch zusammen, was daran liegt, dass die Zukunftselemente den Hintergrund bilden, während die Handlung durch den Krimi bestimmt wird. Dieses Zusammenspiel wirkt sehr überzeugend.

Seit den Geschehnissen im vorherigen Roman ("Die Verschollenen") ist einige Zeit vergangen. Die Charaktere haben sich weiterentwickelt. Miles Flint ist jetzt ein erfolgreicher Privatdetektiv, während seine Noelle DiRicci den Verlust ihres ehemaligen Partners noch nicht ganz überstanden hat. Dann kommt es bei dem Mond-Marathon zu dem mysteriösen Tod einer Teilnehmerin. Sowohl Miles Flint als auch Noelle DiRicci beschäftigen sich mit dem Vorfall, ohne zunächst zu ahnen, dass der jeweils andere ebenfalls ermittelt.

Die Idee mit dem Mond-Marathon ist sehr gelungen. Auf dem ersten Blick erscheint dieser Marathon recht ungewöhnlich, doch Kristine Kathryn Rusch schafft es, die Veranstaltung äußerst glaubwürdig zu schildern - wenngleich sie bei dem einen oder anderen Plot-Element in die Klischeefalle tappt. Da ist zum Beispiel die Vorgesetzte von Noelle DiRicci, die ausschließlich an ihre Karriere denkt und den Fall nur allzu gerne beendet haben möchte. Solche zweidimensionalen Figuren stören beim Lesen, kommen aber glücklicherweise nur am Rande der Handlung vor. Ansonsten wird der Roman von den beiden sehr überzeugend gestalteten Hauptfiguren dominiert.

Ebenso wie auf die Charakterisierung ihrer Protagonisten versteht sich die Autorin darauf, die Spannungsschraube langsam anzudrehen. Ohne dass man es bemerkt, hat man das Buch bereits bis zur Hälfte durchgelesen und kann es erst dann zur Seite legen, wenn man auch noch bis zum Ende vorgedrungen ist. Dieser gelungene Aufbau liegt unter anderem daran, dass Kristine Kathryn Rusch die ohnehin schon dramatische Ausgangssituation nur ganz allmählich eskalieren lässt.

Allerdings stört eine bestimmte Szene gegen Ende des Buches. Bis zu diesem Punkt ist der Roman zwar durchgehend spannend, doch es kommen keine Actionszenen vor. Der Fall wird hauptsächlich mit Köpfchen gelöst, dann findet aber plötzlich ein Kampf statt, dessen Ausgang leider auch den Hauptplot beeinflusst. Die überraschende Action steht in krassem Gegensatz zu der intelligenten und ruhigen Vorgehensweise von DiRicci und Flint, wodurch sie einfach nicht zur restlichen Handlung passt.

Fazit:

"Die Lautlosen" ist nach "Die Verschollenen" eine gute Fortsetzung der Reihe um den Privatdetektiv Miles Flint. Die Hauptakteure haben sich weiterentwickelt und die Science-Fiction-Elemente sind deutlicher ausgearbeitet worden. Das gelungene Gesamtbild wird jedoch durch die Klischees getrübt, die bei der Charakterisierung einiger Nebenfiguren zu Tage treten. Zudem fällt die unpassende Action negativ auf, zu der es gegen Ende des Romans kommt. Letztere passt so überhaupt nicht zu der spannenden Handlung, bei der es darum geht, den Fall durch kriminalistisches Denken zu lösen.
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