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Falscher Vogel fängt den Tod  Drucken E-Mail
Bücher: Belletristik Krimi & Thriller
Geschrieben von Konstanze Tants   
Sonntag, 7. Dezember 2008

Falscher Vogel fängt den Tod

Originaltitel: Murder with Peacocks
Übersetzt von: Frauke Meier

1. Band der Reihe

Verlag: Bastei Lübbe
Erschienen: Oktober 2007
ISBN: 978-3-404-15770-9
Preis: 8,95 EUR

429 Seiten
Inhalt
8.0
Preis/Leistung
8.0
Gesamtwertung
8.0

Wertung:
8.0
von 10
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Zum Inhalt:

Meg Langslow ist verzweifelt. Gleich drei Verwandte haben sie mit ihrer jeweiligen Hochzeitsplanung betraut. Und Meg hat alle Hände voll zu tun, ihre exzentrische Familie unter einen Hut zu bringen. Da kommt ihr die Ankunft einer Fremden, die Andeutungen über alte Leichen im Keller eines der Hochzeitspaare macht, äußerst ungelegen. Zumal diese Fremde kurz darauf unter mysteriösen Umständen tot aufgefunden wird. Auf Megs endloser Liste der zu erledigenden Dinge steht plötzlich auch die Jagd nach einem gefährlichen Killer - wobei das nächste große Familienereignis ihre eigene Beerdigung zu werden droht ...

Meinung:

Donna Andrews erhielt für ihren Debütroman "Falscher Vogel fängt den Tod" in Amerika zahlreiche Auszeichnungen, darunter auch international anerkannte Preise wie den "Agatha"-, den "Anthony"- und den "Barry"-Award. Doch die Autorin bietet dem Leser hier weniger einen spannende Kriminalroman als vielmehr eine amüsante Geschichte um rätselhafte Todesfälle im Umkreis einer ungewöhnlichen Familie.

Meg Langslow steht ein hektischer Sommer bevor: Sie hat zugesagt, gleich für drei Hochzeiten die Vorbereitungen in die Hand zu nehmen. Also schließt sie für die nächsten Monate ihre Kunstschmiede und macht sich auf in ihre kleine Heimatstadt Yorktown, wo die chaotische und - zum großen Teil - liebenswerte Verwandtschaft schon darauf wartet, dass Meg alle anfallenden Probleme lösen wird. Aber dass diese Hilfe für ihre Familie auch darin bestehen könnte, mit den Unannehmlichkeiten, die ein überraschender Todesfall mit sich bringt, umzugehen, hätte die junge Frau nicht gedacht.

Während der Leser Tag für Tag mitverfolgen kann, welche Aufgaben auf eine Ehrendame bei einer amerikanischen Hochzeit zukommen - und schon beim Lesen ganz atemlos wird - scheint es, als sei das größte Übel neben all dem Stress Mrs. Grover, die Schwägerin eines der Bräutigame. Diese Dame scheint nicht nur eine Menge über die verschiedenen Beteiligten der anstehenden Hochzeiten zu wissen, sondern diese Informationen auch in verletzender oder gar erpresserischer Absicht anzuwenden.

So ist eigentlich jeder insgeheim erleichtert, als Mrs. Grover verschwindet. Doch als ihre Leiche gefunden wird und noch weitere Todesfälle passieren, besteht nicht nur der Verdacht, dass einer der Freunde oder ein Familienmitglied von Meg ein Mörder sein könnte, sondern die Mordermittlungen bringen zusätzlich sämtliche Planungen für die Hochzeiten endgültig durcheinander. Doch die Kunstschmiedin jongliert gekonnt zwischen den privaten Untersuchungen, die ihr Vater wegen der Morde anstellt, den Besuchen in der Schneiderei, um für drei Hochzeitsgesellschaften die Anproben zu organisieren, und all den anderen Forderungen, die ihre Familie an sie stellt.

Meg Langslows Familie gehört zu der Sorte, wie man sie nur in Büchern vorfindet: Charmant, exzentrisch und nur in ihrer eigenen kleinen Welt funktionierend. Doch das mindert ihren Reiz für den Leser nicht. Mit großem Vergnügen verfolgt man die ungewöhnliche Cricketrunde, die auch nicht davor zurückschreckt, für einen verschlagenen Ball das mühsam aufgebaute Büffet zu entern, den immer wiederkehren Auftritt des Onkels, der sich in einem schäbigen Gorillakostüm wie zuhause fühlt, und die frühmorgendlichen Anrufe, mit denen eine der Bräute verkündet, dass sie unbedingt noch Pfauen für ihren Hochzeit haben muss.

Obwohl viele Wendungen in der Handlung für den Leser vorhersehbar sind, trübt dies doch in keiner Weise den Genuss an dieser amüsanten Geschichte. Mit jedem Satz wird einem Megs Vater sympathischer, der bereitwillig sein Wissen über Pflanzengifte mit jedem teilt, der ihm zuhören mag, und man wünscht sich einen so guten Freund wie Michael, der Meg stets vor zu großen Schwierigkeiten bewahrt und auch dann nicht die Haltung verliert, wenn er zu einem Einbruch mitgenommen wird.

Die vielen - wenn auch recht unrealistischen - Charaktere werden von Donna Andrews so lebendig und liebevoll beschrieben, dass sie einem einfach ans Herz wachsen. Auch verzeiht man der Autorin die größtenteils unglaubwürdigen Zufälle in der Handlung, weil sie zu so vielen amüsanten Situationen führen. Am Ende des Romans hat der Leser vielleicht keinen spannenden Kriminalfall lösen können, aber dafür ein paar Stunden mit Meg Langslows wunderbar skurriler Familie verbracht und sich dabei hervorragend unterhalten.

Fazit:

Der erste Kriminalroman rund um die Figur Meg Langslow, "Falscher Vogel fängt den Tod", hat der Autorin Donna Andrews mehrere anerkannte Auszeichnungen eingebracht. Dabei erlebt der Leser hier nicht einen atemberaubenden Krimi, sondern die überaus amüsante Geschichte einer jungen Kunstschmiedin, die - trotz diverser Todesfälle, Mordermittlungen und der vielen Anforderungen ihrer sehr exzentrischen Familie - versucht, mit den Vorbereitungen für drei Hochzeiten gleichzeitig zurechtzukommen.
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