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Anders (Band 1 bis 4)  Drucken E-Mail
Bücher: Belletristik Kinder & Jugend
Geschrieben von Sabine Hut   
Freitag, 28. März 2008

Anders (Band 1 bis 4)

Untergenre: Fantasy
Verlag: Ueberreuter
Erschienen: Januar 2008
ISBN: 978-3-800-05382-7
Preis: 34,95 EUR

1776 Seiten
Inhalt
8.0
Preis/Leistung
8.0
Gesamtwertung
8.0

Wertung:
8.0
von 10
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Zum Inhalt:

Die Sonderausgabe von Ueberreuter vereint alle vier Bände der Anders-Saga in einem schicken Schuber.

Anders 1: Die tote Stadt
Es sind Schulferien. Die schönste Zeit auch für Internatsschüler Anders Beron, denn nun sieht er endlich seinen Vater wieder. Sein reicher und mächtiger Vater Ottmar Beron ist im Besitz von Geld, Firmen und Land. Anders wird von seinem Freund und Leibwächter Jannik abgeholt, der sehr nervös zu sein scheint. Werden sie verfolgt? Im Privatflieger kommt es dann zur Katastrophe, Anders und Jannik geraten in die Fänge von Entführern. Nach einer Notlandung in einer unheimlichen Ruinenstadt geht das Chaos weiter, als plötzlich Männer in schwarzen Schutzanzügen auftauchen und das Feuer eröffnen. Auf seiner Flucht läuft Anders direkt in die Arme der rätselhaften Katt, die ihn zu den Tiermenschen bringt.

Anders 2: Im dunklen Land
Anders kann nicht bei den Tiermenschen bleiben, das spürt er. Immer mehr regt sich in ihm der Hass auf die Unterdrücker und Verursacher der Katastrophe, die das Tal, in dem er sich befindet, zu dem gemacht haben, was es ist. Gemeinsam mit Katt versucht er, aus dem Tal zu fliehen, doch die Flucht endet vor einer riesigen Mauer - tief in der Eiswüste. Hier begegnen sie dem Elder Culain, der sie über die Ebene des Todes in das sagenumwobene Tiernan bringt. Doch in dieser Stadt ist nichts wie es zu sein scheint. Die Elder wirken nach außen gutmütig, doch sind sie das wirklich oder verbirgt sich tief in ihrem Inneren etwas Dunkles?

Anders 3: Der Thron von Tiernan
Die Festung der Elder wird angegriffen. Bisher konnten die Wilden nie in die Stadt eindringen, doch dieses Mal ist irgendetwas anders. Die Wilden scheinen einen neuen Anführer zu haben, der sie offensichtlich in Angiffstechniken unterrichtet hat. Das Heer, das auf Tiernan zukommt, ist wie aus einem grässlichen Albtraum. Riesen, Trolle, Werwölfe und Wiedergänger sind nur einige der Gestalten, die sich darin wiederfinden. Die Übermacht dieser Wesen scheint zu groß und Tiernan ist in seinen Grundfesten erschüttert. Dies könnte die letzte Schlacht um diese sagenumwobene Stadt sein, denn das Heer der Wilden scheint unbezwingbar.

Anders 4: Der Gott der Elder
Die Stimmung im Tal droht zu kippen und die Tiermenschen sollen ausgerottet werden. Anders versucht ein letztes Mal, das Tal und seine Bewohner zu retten und kommt hierbei einem großen Geheimnis auf die Spur. Es geht um die Elder, um ihn und nicht zuletzt um seinen Vater. Was hat dieser mit der ganzen Geschichte zu tun? Doch durch die Entdeckung des Geheimnisses sind nun auch Anders und Katt in großer Gefahr und nur einer kann ihnen helfen: ihr größter Gegner.

Meinung:

Wie schon in so manchen Romanen von Wolfgang und Heike Hohlbein, werden auch hier wieder Fantasy und Mythen mit unserer jetzigen Welt vermischt. Durch moderne Technik geschah etwas Unglaubliches, denn in dem Tal, in dem Anders gelandet ist, haben Forscher vor langer Zeit etwas freigesetzt, das zu Mutationen führte. Somit kann Hohlbein nunmehr auf die Fabelwelt zurückgreifen und Tiermenschen, Elfen, Trolle, Gnome, Orks und vieles andere auf den Plan rufen. Manchmal jedoch mit ungewohnten Bezeichnungen.

Die Romane sind durchgängig mitreißend und spannend geschrieben. Man verfolgt Anders unfreiwillige Reise. Von Beginn an versucht er, die Notbremse zu ziehen und zu entkommen. Doch es bleibt bei verzweifelten Versuchen. Der Einstieg in diese Roman-Reihe ist wirklich sehr gut gelungen und macht Vorfreude auf mehr. Die Umgebung sowie die Ereignisse werden detailgetreu (aber nicht detailverliebt) wiedergegeben, sodass sich der Leser selbst als Teil der Geschichte fühlt.

Vor allem im zweiten Teil der Reihe wird der Charakter von Anders sehr gut beschrieben und die ganze Geschichte hindurch ausgebaut. Einerseits ist er ein wirklich verwöhntes Jünglein. Er konnte sich immer auf seinen Vater verlassen, musste sich nie Gedanken um Geld machen und brauchte auch nie Verantwortung zu übernehmen. Ganz anders muss er sich jetzt verhalten. Viele seiner Reaktionen bestehen einfach aus kindlichem Trotz, das merkt man immer wieder. Doch Anders reift zu einem jungen Mann, der tief in seinem Inneren einen großen Sinn für Gerechtigkeit hat. Dies ist auch der Grund, aus dem er immer wieder gegen die seiner Meinung nach grausam herrschenden Elder rebelliert.

Nach und nach kristalisiert sich ein Muster der Geschehnisse heraus. Anders wird gefangen, versucht frei zu kommen, wird gefangen, versucht frei zu kommen ... Dies setzt sich ab dem dritten Band bis fast zum Ende hin so fort, was wirklich schade ist, denn dadurch wird die Geschichte schon sehr vorhersehbar.

Trotz allem bleiben die Spannung und der Lesefluss erhalten. Die bisher etwas vernachlässigten Charaktere von Lara und Jannik werden im dritten Band weiter vertieft. Der Schwung, den die ersten beiden Bände mit in den dritten Teil gebracht haben, hilft auch diesem über den Berg. Trotz manches Fehlers wird der Leser mit viel Action und etwas Tiefgang sehr gut unterhalten.

Das Finale der Anders-Reihe wirkt sehr gut geplant. Anders bereist noch einmal im Schnelldurchlauf alle seine bisherigen Etappen und wird mit den Schäden konfrontiert, die seine Anwesenheit im Tal hinterlassen hat. Die Stimmung in Tiernan ist am Kippen und Anders findet Verbündete, wo er nie gedacht hätte, welche zu finden.

Kurz vor Schluss werden die Geheimnisse um Anders, Jannik, Anders Vater und die ganze Welt gelöst. Oberon tritt endlich auf und erklärt, was es mit allem auf sich hat. Eigentlich hätten diese Erklärungen gleich zu Beginn kommen können, dann wären Anders viele Qualen erspart geblieben. Das scheint der Oberste der Elder jedoch nicht so zu sehen und außerdem hätte der Leser dann auch keine spanndene Buch-Reihe lesen können.
Trotz des klammen Endes sind die Romane von Anfang an spannend und lassen sich sehr gut und flüssig lesen.

Fazit:

Viele Passagen der Romane sind wirklich gut gelungen. Die Geschichte sowie die Charaktere entwickeln sich glaubwürdig weiter und der Leser sitzt gespannt vor der Lektüre. Spannung und Action werden von Beginn an geboten und die Bücher lassen sich sehr flüssig lesen. Nur das Ende kann der ganzen Reihe nicht wirklich gerecht werden. Alles, was bisher aufgebaut wurde, scheint mit einem Mal zusammenzubrechen. Beim Ende hätte man vieles besser machen können, es wirkt fast so, als wäre kein Platz mehr für weitere Ausführungen gewesen, sodass eben ein Schlussstrich gezogen werden musste. Anders hätte wirklich ein besseres Finale verdient gehabt.

 
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