/* ]]> */
Banner bookdepository.com

Tarean 3: Ritter des Ersten Lichts  Drucken E-Mail
Bücher: Belletristik Fantasy
Geschrieben von Konstanze Tants   
Sonntag, 27. Juni 2010

Tarean 3: Ritter des Ersten Lichts

Reihe: Tarean
3. Band der Reihe

Verlag: LYX
Erschienen: November 2009
ISBN: 978-3-8025-8246-2
Preis: 12,95 EUR

476 Seiten
Inhalt
7.0
Preis/Leistung
8.0
Gesamtwertung
7.1

Wertung:
7.1
von 10
Jetzt kaufen



Zum Inhalt:

Im Herzen Nondurs erwachte eine uralte Macht, die eine Gefahr für ganz Endar darstellt und alles Leben zu vernichten droht. Tarean erhält von der Drachin Kesrondaia den Auftrag, die letzten Überlebenden des Kristalldrachenordens zu sammeln. Denn nur mit vereinten Kräften können die Kristalldrachen und ihre Ritter das wiedererwachte Böse in seine Schranken weisen ...

Meinung:

Gegen Ende des zweiten "Tarean"-Bandes, "Erbe der Kristalldrachen", musste Tarean einige Verluste verkraften. Vor allem der Tod Moosbeeres belastet den jungen Mann, nicht nur weil er und das Irrlicht sich liebten, sondern auch weil sie ihr Leben gab, damit er den Hexenmeister Cavas endgültig besiegen konnte. So ist es kein Wunder, dass sich die Gefährten zwei Monate Bedenkzeit erbaten, als die uralte Kristalldrachin Kesrondaia sie auswählte, um mit ihnen den Orden der Kristalldrachenritter wieder neu entstehen zu lassen.

Bevor sie sich für einen Lebensweg als Ritter entscheiden, haben sie noch zwei wichtige Aufgaben zu erledigen: Tarean muss Moosbeeres letzten Wunsch erfüllen und den Körper des Irrlichts in den alten Wald Cerashmon bringen. Und der bärenhafte Bromm möchte zusammen mit seinen Freunden noch einmal die verfluchte Stadt Gongathar aufsuchen. Denn der Werbär befürchtet, dass bei den seltsamen Vorgängen, die damals dazu geführt hatten, dass ein Zwilling von Tarean entstand, auch von ihm ein Doppelgänger geboren wurde.

Noch bevor sich die Reisegruppe auf den Weg in das Land Nondur machen kann, erfährt sie von Kesrondaia, dass sich dort eine uralte und böse Wesenheit erhoben hat. Rund um die Stadt Gongathar tobt eine fast aussichtslose Schlacht und während die Kristalldrachen versuchen, das Dunkle in Schach zu halten, sollen die Gefährten sich auf die Suche nach den letzten Rittern des Ordens der Kristalldrachen machen. Ihr Wissen und ihre mächtigen Waffen könnten die letzte Hoffnung für diese Welt bedeuten.

Während Bernd Perplies in den beiden vorangegangenen Bänden vor allem Tarean und seine Gedankengänge in den Mittelpunkt der Geschichte gerückt hatte, wechselt der Autor in "Ritter des Ersten Lichts" häufiger die Perspektive. Die vertraute Gruppe muss sich im Laufe der Geschichte immer wieder aufteilen, um die verschiedenen Aufgaben zu bewältigen, und auch über die Ereignisse rund um Gongathar wird der Leser auf dem Laufenden gehalten. So bietet sich für Bernd Perplies wieder die Möglichkeit, rasante und spannende Schlachtgeschehnisse und Luftkämpfe zwischen fliegenden Schiffen, den Drachen und den Kazzachs zu beschreiben. Auf der anderen Seite kann der Leser verfolgen, wie sehr die vergangenen Ereignisse die Gefährten rund um Tarean verändert haben.

Noch immer erfüllt jeder von ihnen seine Pflicht, doch die Trauer um die getöteten Kameraden und das Zusammentreffen mit einigen der früheren Kristalldrachenritter lässt die Freunde sehr nachdenklich werden. Bromm wird vor allem von der Angst getrieben, dass im umkämpften Gongathar ein böser Zwilling von ihm existieren könnte, der vielleicht sogar das namenlose Böse unterstützt. Und die Albin Auril muss sich mit der Geschichte ihrer Eltern auseinandersetzen. Der Leser bekommt das Gefühl, dass Bernd Perplies sich so sehr bemüht hat, all seinen Figuren zum Abschluss der "Tarean"-Trilogie noch einmal Platz einzuräumen und ihre Geschichte zu einem (glücklichen) Ende zu bringen, dass die eigentliche Handlung darunter leidet.

Obwohl nicht jeder potenzielle Verbündete bereit ist, sich in den Kampf zu begeben, verläuft die Sache für Tarean und seine Freunde einfach zu glatt. Jedes größere Problem lässt sich mit Magie und Glück lösen. Die Einzigen, die wirkliche Opfer bringen müssen, sind die Bewohner Nondurs, da in ihrem Land das Böse wütet. Doch trotz dieser Kritikpunkte lässt sich auch "Der Ritter des Ersten Lichts" wieder gut lesen. Es gelingt dem Autor, seine Charaktere mit all ihren Wünschen und Schwächen realistisch wirken zu lassen, was dazu führt, dass einem auch die in diesem Roman neu eingeführten Nebenfiguren schnell ans Herz wachsen.

So lassen einen die sympathischen Figuren und die liebevollen Details, mit denen Bernd Perplies seine fantastische Welt ausgestattet hat, ebenso wie die verschiedenen Anspielungen auf Fantasyliteratur- und Filmklassiker und der mitreißende Schreibstil darüber hinwegsehen, dass die Handlung ein paar Schwächen aufweist. Mit "Ritter des Ersten Lichts" findet die "Tarean"-Trilogie einen passenden Abschluss, der beim Leser für so manche unterhaltsame Lesestunde sorgt und die Hoffnung aufkommen lässt, dass dies nicht der letzte Ausflug des Autors in den Bereich der klassischen High Fantasy war.

Fazit:

Mit "Ritter des Ersten Lichts" führt Bernd Perplies seine "Tarean"-Reihe zu einem unterhaltsamen Ende. Während sich der Autor in den ersten beiden Bänden sehr auf seine Hauptfigur Tarean konzentrierte, hat man das Gefühl, dass er in diesem Roman noch einmal all seinen (wirklich liebevoll ausgearbeiteten) Charakteren eine Rolle einräumen möchte. Dies macht die Geschichte leider weniger spannend als in den beiden vorhergehenden Romanen. Trotzdem sorgen die vielen amüsanten und fantastischen Einfälle von Bernd Perplies, ebenso wie sein gefälliger Schreibstil und sein Talent, rasante Schlachten zu beschreiben, dazu, dass auch der Abschlussband der "Tarean"-Trilogie dem Leser wunderbare Lesestunden bereitet.
Weiterführende Infos

 
Copyright © 2008-2019 by booklove.de. Alle Rechte vorbehalten.