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Die geheime Wahrheit  Drucken E-Mail
Bücher: Belletristik Fantasy
Geschrieben von Götz Piesbergen   
Mittwoch, 3. Dezember 2008

Die geheime Wahrheit

Originaltitel: Hidden Truth
Übersetzt von: Katharina Volk

2. Band der Reihe

Verlag: Blanvalet
Erschienen: Juli 2008
ISBN: 978-3-442-26577-0
Preis: 8,95 EUR

472 Seiten
Inhalt
8.0
Preis/Leistung
8.0
Gesamtwertung
8.0

Wertung:
8.0
von 10
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Zum Inhalt:

Alissa hatte niemals an Magie geglaubt - bis sie selbst zu der sagenhaften Feste gelangte, in der einst mächtige Drachen ihre Zauber wirkten. Jetzt herrscht in der Feste jedoch ein abtrünniger Magier, der sich das Buch der Ersten Wahrheit angeeignet hat und einen Vernichtungsfeldzug plant. Das magische Buch ruft nach Alissa - die sich gezwungen sieht, eine schreckliche Entscheidung zu treffen ...

Meinung:

Mit "Die geheime Wahrheit" liegt der Folgeband zu "Die erste Wahrheit" vor. Vorwissen braucht der Leser so gut wie nicht, da an den Stellen, an denen auf die Handlung des ersten Bandes zurückgegriffen wird, eine entsprechende Erklärung folgt. Ursprünglich hatte Dawn Cook die beiden Bücher als einen einzigen Roman geplant, doch schon für die US-Veröffentlichung wurde das Buch in zwei Teile getrennt. Bedenkt man den Umfang des zweiten Buches - mit allein schon über 470 Seiten -, war das sicherlich eine gute Entscheidung.

"Die geheime Wahrheit" handelt von Alissa, einer jungen Frau, die gemeinsam mit dem Spieler und reinblütigen Tiefländer Strell in der "Gewalt" des abtrünnigen Bewahrers der Feste, Bailic, ist. Dieser will dem Pfeifer, wie Strell aufgrund seiner musikalischen Fähigkeiten auch genannt wird, Magie beibringen, weil er der Meinung ist, dass nur dieser über die Begabung verfüge und ihm so die Macht über das "Buch der ersten Wahrheit" verleihen könnte. Doch in Wirklichkeit ist Alissa die Person, die über Magie verfügt. Sie ist es auch, die zusätzliches Training von dem letzten Meister der Feste, Talo-Toecan, erhält. Er, der von der jungen Frau Nutzlos genannt wird, ist in Wahrheit ein uralter Drache und anscheinend der Letzte seiner Art - und wie es bei seiner Art üblich ist, kann er neben seiner natürlichen auch eine menschliche Gestalt annehmen.

Obwohl "Die geheime Wahrheit" (zusammen mit dem Vorgänger) Dawn Cooks Erstlingswerk ist, bemerkt der Leser nicht, dass hier eine Anfängerin am Werk ist. Ihr gelingt es, eine äußerst dichte Story zu schreiben, obwohl der Roman nur eine Handvoll agierende Personen beinhaltet. Denn im ganzen Buch gibt es nur Bailic, Alissa, Strell, Nutzlos und Lodesh, den von den Toten wiederauferstandenen Vogt einer Stadt, die in der Nähe der Feste untergegangenen ist. Fünf Personen sind es, mit denen Dawn Cook über 470 Seiten zu füllen hat. Sechs, wenn man Kralle, den Falken von Alissa, mitzählt. Es gehört schon einiges an Talent dazu, eine solche Seitenanzahl mit so wenigen Personen zu füllen.

Bei dem Genuss dieses Buches kommt überhaupt keine Langeweile auf. Es ist einfach zu interessant zu lesen, was die Protagonisten so erleben. Und dabei ist es der Autorin gelungen, jeder Person einen unverwechselbaren Stil zu verleihen. Nutzlos, wie er von den meisten Protagonisten gerufen wird, ist vielleicht die am stärksten charakterisierte Figur im ganzen Roman. Dawn Cook beschreibt ihn wirklich als jemanden, der lange gelebt hat und den so leicht nichts aus der Ruhe bringt - außer vielleicht seine starrköpfige Schülerin. Das macht ihn für den Leser sehr sympathisch.

Bailic ist der typische Gegenspieler. Er ist laut, aggressiv, überheblich und rassistisch. Die Autorin versucht zwar, dieser Figur etwas mehr Tiefe zu verleihen, doch wirkt dies nicht sehr überzeugend. Lodesh hingegen ist die vielleicht interessanteste Figur. Als ein - unbewusst durch Alissa zurück ins Leben geholter - Untoter ist er der Einzige, der Nutzlos Kontra geben kann. Auch ihn umgibt eine Aura von jemandem, der schon einiges gesehen und erlebt hat. Er bildet gemeinsam mit Strell und Alissa eine Art ménage à trois. Beide Männer sind in die junge Frau verliebt und buhlen um ihre Gunst. Wobei dem Leser im Laufe des Buches auffällt, dass sich die Protagonistin eher zu dem Musiker Strell hingezogen fühlt - was vielleicht daran liegt, dass sie mit ihm und Bailic unter einem Dach lebt und so sein Leben und Leiden hautnahe miterlebt.

Alissa ist eine faszinierende und warmherzige Persönlichkeit. Die junge Frau sorgt sich um ihre Umgebung und hasst Bailic aus ganzem Herzen. Dass sie dabei ein wenig starrköpfig ist, macht sie nur umso interessanter. Auch die Art und Weise, wie Dawn Cook die Magie in dem Buch schildert, ist sehr gut gelungen. Die Autorin macht aus diesen übernatürlichen Vorgängen eine Art Wissenschaft und gibt für jedes Phänomen, wie zum Beispiel die Umwandlung eines Drachen in einen Menschen, eine logische Erklärung ab, was es für den Leser greifbarer werden lässt.

Fazit:

"Die geheime Wahrheit" ist ein wirklich unterhaltsames Fantasybuch. Dawn Cook gelingt es problemlos, ihren Roman mit nur fünf Protagonisten zu füllen, ohne dass dabei Langeweile aufkommt. Zwar lässt sich die Autorin Zeit mit dem Erzählen, doch nutzt sie diesen Raum, um ihre Figuren ausführlich weiterzuentwickeln. So fiebert der Leser vom Anfang bis zum überraschenden Ende mit den Charakteren mit. Ebenfalls ist ihre Art und Weise, die Magie wissenschaftlich zu interpretieren, sehr gelungen und bietet so eine interessante Sicht auf dieses Thema.
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