Henry Fitzroy hat Jahrhunderte überlebt, indem er sich an den Kodex der Vampire hielt. Er tötete nicht ohne Not, fiel nicht auf und drang nie ins Territorium anderer Vampire ein. Doch als geheimnisvolle Spukgestalten ihn bedrängen und an den Rand des Wahnsinns bringen, ist Henry kurz davor, das Undenkbare zu tun. Hilfesuchend wendet er sich an seine Freundin und Kollegin Vicki Nelson. Zusammen mit dem Polizisten Mike Celluci kommen sie einer mörderischen Organhändlerbande auf die Spur ...
Meinung:
Mit "Blutschuld" endet die Blood-Ties-Serie von Tanya Huff und dieses Mal bekommen es die Privatdetektivin Vicki Nelson, der Polizist Mike Celluci und der Vampir Henry Fitzroy mit Geistern zu tun, die Rache wollen für ihren frühzeitigen Tod. Wer noch mehr von der Autorin lesen will, findet beim Verlag Feder & Schwert eine dreiteilige Reihe über Vickis und Henrys gemeinsamen Freund Tony, bei der auch der Vampir wieder eine Rolle spielt, sowie die ebenfalls dreiteilige "Chronik der Hüter".
Zwei Jahre ist es her, dass Henry und Mike eine folgenschwere Entscheidung für Vicki Nelson treffen mussten. Als diese bei der Suche nach dem Leichnam ihrer Mutter tödlich verletzt wird, bleibt den beiden Männern nur, den Tod der geliebten Frau zu akzeptieren - oder sie in einen Vampir zu wandeln, um sie zu retten. Mike ging dabei davon aus, dass Vicki von nun an für alle Zeit Henrys Leben teilen würde - während Henry wusste, dass zwei Vampire sich kein Territorium teilen können, ohne einander zu vernichten.
Nachdem er Vicki alles beigebracht hatte, was ein Vampir wissen muss, um zu überleben, trennten sich die Wege der beiden. Doch gut ein Jahr später benötigt Henry die Hilfe der erfahrenen Privatdetektivin: Geistererscheinungen plagen Abend für Abend den Vampir und wenn er ihnen die falschen Fragen stellt, stirbt ein Mensch. Sogar Tony, der ehemalige Straßenjunge, der inzwischen mit Henry zusammenlebt, gerät durch die Geister in Gefahr - ein Grund mehr, warum der Vampir es riskiert, mit Vicki eine Rivalin in sein Territorium zu lassen.
In diesem Band schwelgt Tanya Huff in der düsteren Seite ihrer Vampirfiguren und legt einen Großteil der Handlung auf die Bemühungen der beiden Freunde Vicki und Henry, gegen ihre Instinkte anzugehen und sich nicht gegenseitig umzubringen. Hier erlaubt sich die Autorin, die Vampire als die Raubtiere zu zeigen, die sie im Inneren sind. Dabei bezieht sie sich immer wieder auf die früheren Titel der Reihe, sodass dieser Band nur für Leser der ersten Teile zu empfehlen ist.
Für Vicki Nelson gab es schon vor ihrer Wandlung einen gewaltigen Unterschied zwischen Recht und Gesetz, und nun fühlt sie sich dazu berechtigt, ihrer Mordlust nachzugehen, solange sie dies für sich begründen kann. Eine reizbare kleine Frau, die impulsiv handelt, kann für die Menschen, die sie lieben, anstrengend sein - eine ebensolche Vampirin hingegen ist tödlich für ihre Umgebung. Doch neben der extremeren Persönlichkeit, die die Privatdetektivin an den Tag legt, ihrem Revierkampf gegen Henry und Mike Cellucis Versuchen, zwischen den beiden Vampiren zu vermitteln, gibt es noch einen Kriminalfall, den die drei lösen müssen.
Leider geht der ein wenig zwischen den persönlichen Problemen der drei Hauptcharaktere unter und bietet relativ wenig Neues für den Leser. Recht schnell wird klar, dass Henrys Geistererscheinung auf einen unbekannten Toten zurückzuführen ist, der im Hafenbecken von Vancouver gefunden wurde. Dem jungen Mann fehlten beide Hände und eine Niere, was für die Ermittler auf zwei Spuren hinweist: Organhandel und die Mafia. Während sich Vicki und Henry um die Mafia kümmern - und die junge Vampirin eine Spur der Vernichtung durch das Milieu zieht -, recherchiert Mike Celluci in den Kliniken der Stadt. Behindert durch die Tatsache, dass der Polizist in fremdem Gebiet unterwegs ist und nicht auf den gewohnten Behördenapparat zurückgreifen kann, schleppt sich dieser Teil ein wenig dahin, bis Mike den Tätern zu nah kommt, gefangen genommen wird und um sein Leben bangen muss. Nun kommt auch für den Leser etwas Spannung auf, denn schnell wird einem bewusst, dass es nicht gerade günstig ist, wenn die Verstärkung erst nach Einbruch der Nacht aktiv werden kann.
In "Blutschuld" geht es der Autorin Tanya Huff ganz eindeutig weniger um den zu lösenden Kriminalfall als darum, die Geschichte um Vicki Nelson und die beiden Männer in ihrem Leben zu einem runden Abschluss zu führen. Wieder einmal bringt die Privatdetektivin den erfahrenden Vampir Henry dazu, bewährte Traditionen zu überdenken - und lernt dabei eine ganze Menge über ihr neues Dasein als Vampirin. Ungewohnt und sehr unterhaltsam ist es dabei für den Leser, Mike Celluci in der Rolle des Vermittlers zu erleben.
Hatte er früher nur mit Henry zusammenarbeiten können, wenn es ihm gelang, seine Eifersucht zur Seite zu schieben, ist nun klar, dass Mike der Sieger im Wettstreit um Vicki ist. Jetzt geht es für den Polizisten nur noch darum, den beiden Vampiren ein Nebeneinander zu ermöglichen und zu verhindern, dass sie sich gegenseitig umbringen, indem er an ihre alte Zuneigung und ihren Stolz appelliert, und sie stattdessen dazu zu bringen, den Kriminalfall zu lösen. So kommt es zu einigen amüsanten, aber auch nachdenklichen Szenen, die dem Leser diese drei Figuren noch näher bringen.
Fazit:
Im letzten Band der Blood-Ties-Reihe vernachlässigt Tanya Huff den Kriminalfall deutlich zugunsten der Charakterentwicklung ihrer drei Hauptfiguren. Der Autorin ist es in diesem Teil eindeutig wichtiger, die Beziehungen zwischen Vicki Nelson, ihrem Freund Mike Celluci und dem Vampir Henry Fitzroy zu klären, als die Ermittlungen rund um die rätselhaften Geistererscheinungen voranzutreiben. So erlebt der Leser die Schwierigkeiten, unter denen die Vampire zu leiden haben, wenn sie sich ein Territorium teilen müssen: Freundschaft und gemeinsame Vergangenheit gehen schnell unter in dem Bedürfnis, das Revier zu verteidigen und den Eindringling zu vernichten. Dies bringt den Polizisten Mike in die ungewohnte Rolle des Vermittlers und sorgt beim Leser für einige unterhaltsame Momente. So ist "Blutschuld" allerdings nur denjenigen zu empfehlen, die die ersten vier Bände der Reihe gelesen haben und sich nun über ein stimmiges Ende der Geschichte freuen können.
Henry Fitzroy hat Jahrhunderte überlebt, indem er sich an den Kodex der Vampire hielt. Er tötete nicht ohne Not, fiel nicht auf und drang nie ins Territorium anderer Vampire ein. Doch als geheimnisvolle Spukgestalten ihn bedrängen und an den Rand des Wahnsinns bringen, ist Henry kurz davor, das Undenkbare zu tun. Hilfesuchend wendet er sich an seine Freundin und Kollegin Vicki Nelson. Zusammen mit dem Polizisten Mike Celluci kommen sie einer mörderischen Organhändlerbande auf die Spur ...
Mit "Blutschuld" endet die Blood-Ties-Serie von Tanya Huff und dieses Mal bekommen es die Privatdetektivin Vicki Nelson, der Polizist Mike Celluci und der Vampir Henry Fitzroy mit Geistern zu tun, die Rache wollen für ihren frühzeitigen Tod. Wer noch mehr von der Autorin lesen will, findet beim Verlag Feder & Schwert eine dreiteilige Reihe über Vickis und Henrys gemeinsamen Freund Tony, bei der auch der Vampir wieder eine Rolle spielt, sowie die ebenfalls dreiteilige "Chronik der Hüter".
Zwei Jahre ist es her, dass Henry und Mike eine folgenschwere Entscheidung für Vicki Nelson treffen mussten. Als diese bei der Suche nach dem Leichnam ihrer Mutter tödlich verletzt wird, bleibt den beiden Männern nur, den Tod der geliebten Frau zu akzeptieren - oder sie in einen Vampir zu wandeln, um sie zu retten. Mike ging dabei davon aus, dass Vicki von nun an für alle Zeit Henrys Leben teilen würde - während Henry wusste, dass zwei Vampire sich kein Territorium teilen können, ohne einander zu vernichten.
Nachdem er Vicki alles beigebracht hatte, was ein Vampir wissen muss, um zu überleben, trennten sich die Wege der beiden. Doch gut ein Jahr später benötigt Henry die Hilfe der erfahrenen Privatdetektivin: Geistererscheinungen plagen Abend für Abend den Vampir und wenn er ihnen die falschen Fragen stellt, stirbt ein Mensch. Sogar Tony, der ehemalige Straßenjunge, der inzwischen mit Henry zusammenlebt, gerät durch die Geister in Gefahr - ein Grund mehr, warum der Vampir es riskiert, mit Vicki eine Rivalin in sein Territorium zu lassen.
In diesem Band schwelgt Tanya Huff in der düsteren Seite ihrer Vampirfiguren und legt einen Großteil der Handlung auf die Bemühungen der beiden Freunde Vicki und Henry, gegen ihre Instinkte anzugehen und sich nicht gegenseitig umzubringen. Hier erlaubt sich die Autorin, die Vampire als die Raubtiere zu zeigen, die sie im Inneren sind. Dabei bezieht sie sich immer wieder auf die früheren Titel der Reihe, sodass dieser Band nur für Leser der ersten Teile zu empfehlen ist.
Für Vicki Nelson gab es schon vor ihrer Wandlung einen gewaltigen Unterschied zwischen Recht und Gesetz, und nun fühlt sie sich dazu berechtigt, ihrer Mordlust nachzugehen, solange sie dies für sich begründen kann. Eine reizbare kleine Frau, die impulsiv handelt, kann für die Menschen, die sie lieben, anstrengend sein - eine ebensolche Vampirin hingegen ist tödlich für ihre Umgebung. Doch neben der extremeren Persönlichkeit, die die Privatdetektivin an den Tag legt, ihrem Revierkampf gegen Henry und Mike Cellucis Versuchen, zwischen den beiden Vampiren zu vermitteln, gibt es noch einen Kriminalfall, den die drei lösen müssen.
Leider geht der ein wenig zwischen den persönlichen Problemen der drei Hauptcharaktere unter und bietet relativ wenig Neues für den Leser. Recht schnell wird klar, dass Henrys Geistererscheinung auf einen unbekannten Toten zurückzuführen ist, der im Hafenbecken von Vancouver gefunden wurde. Dem jungen Mann fehlten beide Hände und eine Niere, was für die Ermittler auf zwei Spuren hinweist: Organhandel und die Mafia. Während sich Vicki und Henry um die Mafia kümmern - und die junge Vampirin eine Spur der Vernichtung durch das Milieu zieht -, recherchiert Mike Celluci in den Kliniken der Stadt. Behindert durch die Tatsache, dass der Polizist in fremdem Gebiet unterwegs ist und nicht auf den gewohnten Behördenapparat zurückgreifen kann, schleppt sich dieser Teil ein wenig dahin, bis Mike den Tätern zu nah kommt, gefangen genommen wird und um sein Leben bangen muss. Nun kommt auch für den Leser etwas Spannung auf, denn schnell wird einem bewusst, dass es nicht gerade günstig ist, wenn die Verstärkung erst nach Einbruch der Nacht aktiv werden kann.
In "Blutschuld" geht es der Autorin Tanya Huff ganz eindeutig weniger um den zu lösenden Kriminalfall als darum, die Geschichte um Vicki Nelson und die beiden Männer in ihrem Leben zu einem runden Abschluss zu führen. Wieder einmal bringt die Privatdetektivin den erfahrenden Vampir Henry dazu, bewährte Traditionen zu überdenken - und lernt dabei eine ganze Menge über ihr neues Dasein als Vampirin. Ungewohnt und sehr unterhaltsam ist es dabei für den Leser, Mike Celluci in der Rolle des Vermittlers zu erleben.
Hatte er früher nur mit Henry zusammenarbeiten können, wenn es ihm gelang, seine Eifersucht zur Seite zu schieben, ist nun klar, dass Mike der Sieger im Wettstreit um Vicki ist. Jetzt geht es für den Polizisten nur noch darum, den beiden Vampiren ein Nebeneinander zu ermöglichen und zu verhindern, dass sie sich gegenseitig umbringen, indem er an ihre alte Zuneigung und ihren Stolz appelliert, und sie stattdessen dazu zu bringen, den Kriminalfall zu lösen. So kommt es zu einigen amüsanten, aber auch nachdenklichen Szenen, die dem Leser diese drei Figuren noch näher bringen.
Im letzten Band der Blood-Ties-Reihe vernachlässigt Tanya Huff den Kriminalfall deutlich zugunsten der Charakterentwicklung ihrer drei Hauptfiguren. Der Autorin ist es in diesem Teil eindeutig wichtiger, die Beziehungen zwischen Vicki Nelson, ihrem Freund Mike Celluci und dem Vampir Henry Fitzroy zu klären, als die Ermittlungen rund um die rätselhaften Geistererscheinungen voranzutreiben. So erlebt der Leser die Schwierigkeiten, unter denen die Vampire zu leiden haben, wenn sie sich ein Territorium teilen müssen: Freundschaft und gemeinsame Vergangenheit gehen schnell unter in dem Bedürfnis, das Revier zu verteidigen und den Eindringling zu vernichten. Dies bringt den Polizisten Mike in die ungewohnte Rolle des Vermittlers und sorgt beim Leser für einige unterhaltsame Momente. So ist "Blutschuld" allerdings nur denjenigen zu empfehlen, die die ersten vier Bände der Reihe gelesen haben und sich nun über ein stimmiges Ende der Geschichte freuen können.