Da die Spezialisten des Royal Ontario Museums versehentlich die Mumie eines altägyptischen Priesters auf die Bürger von Toronto losgelassen haben, muss Privatdetektivin Vicki Nelson ihr turbulentes Privatleben zwischen dem Vampir Henry Fitzroy und dem Ex-Kollegen Mike Celluci vorübergehend zurückstellen. Der Kampf gegen die Mumie, die sich von unschuldigen Seelen ernährt und nach der Weltherrschaft greift, fordert alle Kräfte der drei ungleichen Ermittler, die bald selbst in größte Gefahr geraten ...
Meinung:
Nachdem Tanya Huff in den vorhergehenden Bänden ("Blutzoll" und "Blutspur") ihre Hauptfiguren Vicki Nelson, Henry Fitzroy und Mike Celluci ausgiebig vorgestellt hat, konzentriert sich der dritte Band der Blood-Ties-Reihe, "Blutlinien", mehr auf die düstere Seite ihrer unheimlichen Ermittlungen und die Figur des mystischen Gegenspielers.
Seitdem Vicki Nelson ihren Dienst bei der Polizei wegen einer gravierenden Augenerkrankung quittiert hat, wird sie immer mehr in die Welt des Übernatürlichen hineingezogen. In den letzten Monaten musste die Privatdetektivin nicht nur lernen, dass es wirklich Dämonen und Werwölfe gibt, sondern sie hat sich auch auf eine Beziehung mit dem Vampir Henry Fitzroy eingelassen. Doch auch ihre Freundschaft zu ihrem ehemaligen Partner Mike Celluci besteht weiter, sodass die beiden Männer in Vickis Leben damit umgehen müssen, dass keiner von ihnen ein Exklusivrecht auf die junge Frau besitzt.
Nachdem seltsame Vorgänge im Royal Ontario Museum zu zwei Leichen geführt haben, vermuten Mike und Vicki, dass eine wiederauferstandene Mumie für die Todesfälle verantwortlich ist. Während die beiden ermitteln, muss sich Henry mit einem ganz anderen Problem beschäftigen: Der Vampir, der seit Jahrhunderten traumlos den Tag in eine Art Totenstarre verbringt, erwacht seit ein paar Tagen jeden Abend aus einem Alptraum von der Sonne. Obwohl Henry zurzeit sehr zufrieden mit seinem Leben - und vor allem mit seiner Freundschaft zu Vicki - ist, befürchtet er, dass dieser Traum auf eine geheime Todessehnsucht oder Vorahnung seiner endgültigen Vernichtung zurückzuführen ist.
Währenddessen erkundet ein Mann, der sich Anwar Tawfik nennt, das moderne Toronto. Er ist es, der für die Todesfälle im Museum verantwortlich ist. Lange Zeit ruhte er - durch einen Bann gefesselt, den Priester des ägyptischen Gottes Thot angewandt hatten - in einem versiegelten Sarkophag. Durch die wissenschaftliche Neugier der Mitarbeiter des Royal Ontario Museums gelang es dem uralten Wesen, den Bann zu brechen, und nun versucht Anwar Tawfik von Neuem, einen uralten Plan seines bösen Gottes zu verwirklichen.
Tanya Huff räumt in "Blutlinien" den Erinnerungen und Handlungen Anwar Tawfiks sehr viel Raum ein, und so kann der Leser hautnah mitverfolgen, wie der Priester seine Eroberungspläne verfolgt. Gestärkt vom Ka (den Seelen) unschuldiger Kinder, beginnt Tawfik damit, die politische Macht in Toronto zu übernehmen. Religion und Politik waren im alten Ägypten eins, und wenn er die Welt erobern will, so ist es der logischste Schachzug, erst einmal in Kanada die Fäden der Regierung in seine Hand zu bringen.
Für Vicki Nelson und Mike Celluci geht es bald nicht mehr nur darum, die mysteriösen Tode an den Museumsmitarbeitern und den - vor allem noch sehr jungen - Bürgern Torontos aufzuklären. Als die beiden so langsam eine Ahnung davon bekommen, wer ihr Gegner ist und welche Ziele er verfolgt, ist es Tawfik schon längst gelungen, die Polizei von Toronto zu unterwandern. Diese, so hat er beschlossen, soll seine eigene Privatarmee werden - und einer seiner ersten Schritte ist die Inhaftierung von Vicki Nelson.
Durch den sorgfältigen Aufbau der Gegenseite und die Informationsbrocken, die man über Tawfik und seine Ziele im alten Ägypten erhält, zieht sich die Handlung in "Blutlinien" deutlich mehr, als man es nach den ersten Romanen der Reihe erwarten konnte. Doch für den gemächlichen Aufbau wird der Leser nicht nur durch eine neue und verletzliche Seite an dem Vampir Henry belohnt, sondern auch mit einem rasanten Finale, bei dem die drei Hauptfiguren gegen den mächtigen Priester Tawfik, seinen Gott und seine Privatarmee antreten müssen. Gerade nach der langsam anwachsende Bedrohung durch die Menschen, mit denen Vicki und Mike so viele Jahre eng zusammengearbeitet haben, wirkt der anschließende Kampf in einem der beeindruckendsten Wahrzeichen Torontos spannend und atemberaubend.
So langsam verliert die Blood-Ties-Serie die Leichtigkeit, mit der Tanya Huff anfangs mit den übernatürlichen Themen umging, auch wenn "Blutlinien" weiterhin sehr viel Humor aufweist. Doch Vicki Nelson und Mike Celluci haben inzwischen einfach zu viele böse, übernatürliche Kräfte gesehen, und selbst Henry Fitzroy musste sich in den letzten Monaten zu vielen Dingen stellen, denen er sonst wohl eher aus dem Weg gegangen wäre. Für die drei steht fest, dass der Kampf gegen das Böse erst begonnen hat, und so bleibt am Ende des Romans das düstere Versprechen im Raum, dass die kommenden zwei Bände der Reihe noch einige schreckliche Dinge für den Leser parat haben werden.
Fazit:
Nachdem sich die Privatdetektivin Vicki Nelson schon mit Dämonen, Vampiren und Werwölfen beschäftigen durfte, trifft sie in "Blutlinien" auf eine ägyptische Mumie. Auch wenn Tanya Huff sich anfangs etwas langatmig mit diesem Thema auseinandersetzt, ist es doch faszinierend zu sehen, was die Autorin aus dem Aufeinandertreffen zwischen einem altägyptischen Priester und dem heutigen Toronto macht. Und für den etwas langgezogenen Anfang wird der Leser am Ende mit einem rasanten und spannenden Finale belohnt. Auch wenn die Handlung in der Blood-Ties-Reihe so langsam immer düsterer und bedrohlicher wird, gelingt es Tanya Huff doch weiterhin, die Geschichte mit angenehm humorvollen Elementen aufzulockern, die vor allem durch die ungewöhnliche Dreiecksgeschichte zwischen Vicki, ihrem ehemaligen Partner Mike Celluci und dem Vampir Henry Fitzroy entstehen.
Da die Spezialisten des Royal Ontario Museums versehentlich die Mumie eines altägyptischen Priesters auf die Bürger von Toronto losgelassen haben, muss Privatdetektivin Vicki Nelson ihr turbulentes Privatleben zwischen dem Vampir Henry Fitzroy und dem Ex-Kollegen Mike Celluci vorübergehend zurückstellen. Der Kampf gegen die Mumie, die sich von unschuldigen Seelen ernährt und nach der Weltherrschaft greift, fordert alle Kräfte der drei ungleichen Ermittler, die bald selbst in größte Gefahr geraten ...
Nachdem Tanya Huff in den vorhergehenden Bänden ("Blutzoll" und "Blutspur") ihre Hauptfiguren Vicki Nelson, Henry Fitzroy und Mike Celluci ausgiebig vorgestellt hat, konzentriert sich der dritte Band der Blood-Ties-Reihe, "Blutlinien", mehr auf die düstere Seite ihrer unheimlichen Ermittlungen und die Figur des mystischen Gegenspielers.
Seitdem Vicki Nelson ihren Dienst bei der Polizei wegen einer gravierenden Augenerkrankung quittiert hat, wird sie immer mehr in die Welt des Übernatürlichen hineingezogen. In den letzten Monaten musste die Privatdetektivin nicht nur lernen, dass es wirklich Dämonen und Werwölfe gibt, sondern sie hat sich auch auf eine Beziehung mit dem Vampir Henry Fitzroy eingelassen. Doch auch ihre Freundschaft zu ihrem ehemaligen Partner Mike Celluci besteht weiter, sodass die beiden Männer in Vickis Leben damit umgehen müssen, dass keiner von ihnen ein Exklusivrecht auf die junge Frau besitzt.
Nachdem seltsame Vorgänge im Royal Ontario Museum zu zwei Leichen geführt haben, vermuten Mike und Vicki, dass eine wiederauferstandene Mumie für die Todesfälle verantwortlich ist. Während die beiden ermitteln, muss sich Henry mit einem ganz anderen Problem beschäftigen: Der Vampir, der seit Jahrhunderten traumlos den Tag in eine Art Totenstarre verbringt, erwacht seit ein paar Tagen jeden Abend aus einem Alptraum von der Sonne. Obwohl Henry zurzeit sehr zufrieden mit seinem Leben - und vor allem mit seiner Freundschaft zu Vicki - ist, befürchtet er, dass dieser Traum auf eine geheime Todessehnsucht oder Vorahnung seiner endgültigen Vernichtung zurückzuführen ist.
Währenddessen erkundet ein Mann, der sich Anwar Tawfik nennt, das moderne Toronto. Er ist es, der für die Todesfälle im Museum verantwortlich ist. Lange Zeit ruhte er - durch einen Bann gefesselt, den Priester des ägyptischen Gottes Thot angewandt hatten - in einem versiegelten Sarkophag. Durch die wissenschaftliche Neugier der Mitarbeiter des Royal Ontario Museums gelang es dem uralten Wesen, den Bann zu brechen, und nun versucht Anwar Tawfik von Neuem, einen uralten Plan seines bösen Gottes zu verwirklichen.
Tanya Huff räumt in "Blutlinien" den Erinnerungen und Handlungen Anwar Tawfiks sehr viel Raum ein, und so kann der Leser hautnah mitverfolgen, wie der Priester seine Eroberungspläne verfolgt. Gestärkt vom Ka (den Seelen) unschuldiger Kinder, beginnt Tawfik damit, die politische Macht in Toronto zu übernehmen. Religion und Politik waren im alten Ägypten eins, und wenn er die Welt erobern will, so ist es der logischste Schachzug, erst einmal in Kanada die Fäden der Regierung in seine Hand zu bringen.
Für Vicki Nelson und Mike Celluci geht es bald nicht mehr nur darum, die mysteriösen Tode an den Museumsmitarbeitern und den - vor allem noch sehr jungen - Bürgern Torontos aufzuklären. Als die beiden so langsam eine Ahnung davon bekommen, wer ihr Gegner ist und welche Ziele er verfolgt, ist es Tawfik schon längst gelungen, die Polizei von Toronto zu unterwandern. Diese, so hat er beschlossen, soll seine eigene Privatarmee werden - und einer seiner ersten Schritte ist die Inhaftierung von Vicki Nelson.
Durch den sorgfältigen Aufbau der Gegenseite und die Informationsbrocken, die man über Tawfik und seine Ziele im alten Ägypten erhält, zieht sich die Handlung in "Blutlinien" deutlich mehr, als man es nach den ersten Romanen der Reihe erwarten konnte. Doch für den gemächlichen Aufbau wird der Leser nicht nur durch eine neue und verletzliche Seite an dem Vampir Henry belohnt, sondern auch mit einem rasanten Finale, bei dem die drei Hauptfiguren gegen den mächtigen Priester Tawfik, seinen Gott und seine Privatarmee antreten müssen. Gerade nach der langsam anwachsende Bedrohung durch die Menschen, mit denen Vicki und Mike so viele Jahre eng zusammengearbeitet haben, wirkt der anschließende Kampf in einem der beeindruckendsten Wahrzeichen Torontos spannend und atemberaubend.
So langsam verliert die Blood-Ties-Serie die Leichtigkeit, mit der Tanya Huff anfangs mit den übernatürlichen Themen umging, auch wenn "Blutlinien" weiterhin sehr viel Humor aufweist. Doch Vicki Nelson und Mike Celluci haben inzwischen einfach zu viele böse, übernatürliche Kräfte gesehen, und selbst Henry Fitzroy musste sich in den letzten Monaten zu vielen Dingen stellen, denen er sonst wohl eher aus dem Weg gegangen wäre. Für die drei steht fest, dass der Kampf gegen das Böse erst begonnen hat, und so bleibt am Ende des Romans das düstere Versprechen im Raum, dass die kommenden zwei Bände der Reihe noch einige schreckliche Dinge für den Leser parat haben werden.
Nachdem sich die Privatdetektivin Vicki Nelson schon mit Dämonen, Vampiren und Werwölfen beschäftigen durfte, trifft sie in "Blutlinien" auf eine ägyptische Mumie. Auch wenn Tanya Huff sich anfangs etwas langatmig mit diesem Thema auseinandersetzt, ist es doch faszinierend zu sehen, was die Autorin aus dem Aufeinandertreffen zwischen einem altägyptischen Priester und dem heutigen Toronto macht. Und für den etwas langgezogenen Anfang wird der Leser am Ende mit einem rasanten und spannenden Finale belohnt. Auch wenn die Handlung in der Blood-Ties-Reihe so langsam immer düsterer und bedrohlicher wird, gelingt es Tanya Huff doch weiterhin, die Geschichte mit angenehm humorvollen Elementen aufzulockern, die vor allem durch die ungewöhnliche Dreiecksgeschichte zwischen Vicki, ihrem ehemaligen Partner Mike Celluci und dem Vampir Henry Fitzroy entstehen.