Als die Ex-Polizistin und Privatdetektivin Vicki Nelson Augenzeugin eines schrecklichen Todesfalls wird, ahnt sie noch nicht, dass dies erst der Auftakt einer mysteriösen Mordserie ist. Während ganz Toronto in Angst und Schrecken versetzt wird, beginnt Vicki mit ihrem Partner Mike gegen die unheimlichen Mächte des Bösen zu kämpfen. Doch es gibt nur einen, der ihr wirklich helfen kann: Henry Fitzroy, der illegitime Sohn Heinrichs VIII., ein äußerst attraktiver 450-jähriger Vampir.
Meinung:
Anlässlich der aktuellen Ausstrahlung der Fernsehserie "Blood Ties", die auf den Romanen von Tanya Huff basiert, bringt der Egmont-Lyx-Verlag die Reihe (die vor einigen Jahren schon bei Feder & Schwert erschienen ist) neu auf den Markt. "Blutzoll" ist der erste Titel der fünfbändigen Geschichte um die Detektivin Vicki Nelson, in dem die Autorin den Leser in erster Linie mit den Hauptfiguren vertraut macht.
Vicki Nelson ist eine ehemalige Polizistin, die aufgrund einer Augenerkrankung gezwungen war, den Dienst zu quittieren. Doch so ganz hat sie sich noch nicht damit abgefunden, dass sie ihren geliebten Beruf aufgeben musste. Vicki sieht sich oft genug immer noch als Kriminalbeamtin und muss erst noch lernen, dass die Arbeit als Privatdetektivin ganz andere Risiken - und viel weniger Rückendeckung - bietet. Dabei bringt sie ihren ehemaligen Partner Mike Celluci nicht selten in Schwierigkeiten.
Der Polizist versucht alles, um die Detektivin vor ihrem eigenen Wagemut zu beschützen, kann aber auch nur sehr schwer nein sagen, wenn Vicki mal wieder Informationen von ihm haben möchte. Das Verhältnis der beiden zueinander ist überaus extrem. Sie bringen sich gegenseitig auf die Palme, können sich nicht begegnen, ohne sich zu streiten, und standen sich doch mal nahe genug, um eine intime Beziehung gehabt zu haben, der beide heute noch nachtrauern.
Doch die rätselhaften und überaus brutalen Mordfälle, die neuerdings in Toronto geschehen, bringen sowohl Vicki als auch Mike an die Grenzen ihrer detektivischen Fähigkeiten. Als die Spuren nur noch eine - sehr extreme - Erklärung für die Vorkommnisse zulassen, ist die Privatdetektivin im Gegensatz zu ihrem ehemaligen Partner bereit, diese Hinweise weiter zu verfolgen, auch wenn dies bedeutet, dass sie die Existenz von Vampiren als Möglichkeit in Betracht ziehen muss.
Für Henry Fitzroy ist Vickis Aufgeschlossenheit ein wahrer Glücksfall, denn normalerweise neigen Menschen, die hinter seine Identität kommen, eher dazu, zum Pflock zu greifen, als ihm zuzuhören. Auch der Vampir ist hinter dem unheimlichen Mörder her, doch ihm geht es weniger darum, die Bewohner Torontos vor dem Täter zu schützen, als zu verhindern, dass im Rahmen einer Vampirhysterie sein ruhiges Leben ein Ende findet.
Tanya Huff konzentriert sich in "Blutzoll" sehr stark darauf, die verschiedenen Charaktere einzuführen und ihre Hintergründe vorzustellen. Vor allem erfährt der Leser sehr viel über Henry Fitzroys Vergangenheit als illegitimer Sohn Heinrichs VIII. Diese Rückblenden bieten der Autorin viele Gelegenheiten, sehr stimmungsvolle kleine Szenen zu beschreiben, die in einem interessanten Kontrast zu dem aktuellen Leben des Vampirs stehen. Auch Vickis Probleme, mit ihrer Sehbehinderung fertig zu werden, schildert die Autorin sehr plastisch und für den Leser nachfühlbar. Allerdings scheitert Tanya Huff manchmal dann doch an den Widersprüchen und Schwierigkeiten, die sich aus einer fast blinden Privatdetektivin ergeben.
Der Gegenspieler in diesem Roman wirkt in erster Linie langweilig, stereotyp und wie aus einer Buffy-Folge entsprungen. Da die Krimianteile in der Geschichte trotzdem sehr zur Unterhaltung beitragen, kann man dieses Manko allerdings verschmerzen und auf die folgenden Romane hoffen. Vor allem, wenn man sich beim Lesen der Bücher vor Augen hält, dass die englische Originalausgabe schon vor 17 Jahren - und somit vor dem aktuellen Vampirtrend - geschrieben wurden, lassen sich einige Schwächen und überzogene Zufälle in der Handlung verzeihen. Stattdessen kann sich der Leser auf die liebevollen Charakterdarstellungen und ein Vampirkonzept konzentrieren, das sich angenehm von den depressiven Figuren der aktuellen Romanveröffentlichungen zum diesem Thema abhebt.
Fazit:
Die Stärke von "Blutzoll", dem ersten Roman der fünfteiligen "Blood Ties"-Reihe, liegt in erster Linie in der liebevollen und detaillierten Charakterentwicklung. Auch wenn Tanya Huff einen eher faden Bösewicht auftreten lässt und ihre Hauptfigur Vicki Nelson - je nach Handlungsbedarf - mal mehr, mal weniger unter ihren eingeschränkten Sehfähigkeiten leidet, gelingt es der Autorin doch, die verschiedenen Figuren interessant und ansprechend zu gestalten. Die Tatsache, dass dieses Buch schon vor 17 Jahren geschrieben wurde, ist eher als ein Pluspunkt zu rechnen, hebt sich die Geschichte so doch angenehm von dem Trend der immer gleichen romantischen Vampirgeschichten ab.
Als die Ex-Polizistin und Privatdetektivin Vicki Nelson Augenzeugin eines schrecklichen Todesfalls wird, ahnt sie noch nicht, dass dies erst der Auftakt einer mysteriösen Mordserie ist. Während ganz Toronto in Angst und Schrecken versetzt wird, beginnt Vicki mit ihrem Partner Mike gegen die unheimlichen Mächte des Bösen zu kämpfen. Doch es gibt nur einen, der ihr wirklich helfen kann: Henry Fitzroy, der illegitime Sohn Heinrichs VIII., ein äußerst attraktiver 450-jähriger Vampir.
Anlässlich der aktuellen Ausstrahlung der Fernsehserie "Blood Ties", die auf den Romanen von Tanya Huff basiert, bringt der Egmont-Lyx-Verlag die Reihe (die vor einigen Jahren schon bei Feder & Schwert erschienen ist) neu auf den Markt. "Blutzoll" ist der erste Titel der fünfbändigen Geschichte um die Detektivin Vicki Nelson, in dem die Autorin den Leser in erster Linie mit den Hauptfiguren vertraut macht.
Vicki Nelson ist eine ehemalige Polizistin, die aufgrund einer Augenerkrankung gezwungen war, den Dienst zu quittieren. Doch so ganz hat sie sich noch nicht damit abgefunden, dass sie ihren geliebten Beruf aufgeben musste. Vicki sieht sich oft genug immer noch als Kriminalbeamtin und muss erst noch lernen, dass die Arbeit als Privatdetektivin ganz andere Risiken - und viel weniger Rückendeckung - bietet. Dabei bringt sie ihren ehemaligen Partner Mike Celluci nicht selten in Schwierigkeiten.
Der Polizist versucht alles, um die Detektivin vor ihrem eigenen Wagemut zu beschützen, kann aber auch nur sehr schwer nein sagen, wenn Vicki mal wieder Informationen von ihm haben möchte. Das Verhältnis der beiden zueinander ist überaus extrem. Sie bringen sich gegenseitig auf die Palme, können sich nicht begegnen, ohne sich zu streiten, und standen sich doch mal nahe genug, um eine intime Beziehung gehabt zu haben, der beide heute noch nachtrauern.
Doch die rätselhaften und überaus brutalen Mordfälle, die neuerdings in Toronto geschehen, bringen sowohl Vicki als auch Mike an die Grenzen ihrer detektivischen Fähigkeiten. Als die Spuren nur noch eine - sehr extreme - Erklärung für die Vorkommnisse zulassen, ist die Privatdetektivin im Gegensatz zu ihrem ehemaligen Partner bereit, diese Hinweise weiter zu verfolgen, auch wenn dies bedeutet, dass sie die Existenz von Vampiren als Möglichkeit in Betracht ziehen muss.
Für Henry Fitzroy ist Vickis Aufgeschlossenheit ein wahrer Glücksfall, denn normalerweise neigen Menschen, die hinter seine Identität kommen, eher dazu, zum Pflock zu greifen, als ihm zuzuhören. Auch der Vampir ist hinter dem unheimlichen Mörder her, doch ihm geht es weniger darum, die Bewohner Torontos vor dem Täter zu schützen, als zu verhindern, dass im Rahmen einer Vampirhysterie sein ruhiges Leben ein Ende findet.
Tanya Huff konzentriert sich in "Blutzoll" sehr stark darauf, die verschiedenen Charaktere einzuführen und ihre Hintergründe vorzustellen. Vor allem erfährt der Leser sehr viel über Henry Fitzroys Vergangenheit als illegitimer Sohn Heinrichs VIII. Diese Rückblenden bieten der Autorin viele Gelegenheiten, sehr stimmungsvolle kleine Szenen zu beschreiben, die in einem interessanten Kontrast zu dem aktuellen Leben des Vampirs stehen. Auch Vickis Probleme, mit ihrer Sehbehinderung fertig zu werden, schildert die Autorin sehr plastisch und für den Leser nachfühlbar. Allerdings scheitert Tanya Huff manchmal dann doch an den Widersprüchen und Schwierigkeiten, die sich aus einer fast blinden Privatdetektivin ergeben.
Der Gegenspieler in diesem Roman wirkt in erster Linie langweilig, stereotyp und wie aus einer Buffy-Folge entsprungen. Da die Krimianteile in der Geschichte trotzdem sehr zur Unterhaltung beitragen, kann man dieses Manko allerdings verschmerzen und auf die folgenden Romane hoffen. Vor allem, wenn man sich beim Lesen der Bücher vor Augen hält, dass die englische Originalausgabe schon vor 17 Jahren - und somit vor dem aktuellen Vampirtrend - geschrieben wurden, lassen sich einige Schwächen und überzogene Zufälle in der Handlung verzeihen. Stattdessen kann sich der Leser auf die liebevollen Charakterdarstellungen und ein Vampirkonzept konzentrieren, das sich angenehm von den depressiven Figuren der aktuellen Romanveröffentlichungen zum diesem Thema abhebt.
Die Stärke von "Blutzoll", dem ersten Roman der fünfteiligen "Blood Ties"-Reihe, liegt in erster Linie in der liebevollen und detaillierten Charakterentwicklung. Auch wenn Tanya Huff einen eher faden Bösewicht auftreten lässt und ihre Hauptfigur Vicki Nelson - je nach Handlungsbedarf - mal mehr, mal weniger unter ihren eingeschränkten Sehfähigkeiten leidet, gelingt es der Autorin doch, die verschiedenen Figuren interessant und ansprechend zu gestalten. Die Tatsache, dass dieses Buch schon vor 17 Jahren geschrieben wurde, ist eher als ein Pluspunkt zu rechnen, hebt sich die Geschichte so doch angenehm von dem Trend der immer gleichen romantischen Vampirgeschichten ab.