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Angel - Nach dem Fall 1: Die Hölle von Los Angeles!  Drucken E-Mail
Comics: Amerika Horror & Mystery
Geschrieben von Konstanze Tants   
Donnerstag, 3. Juni 2010

Angel - Nach dem Fall 1: Die Hölle von Los Angeles!

Zeichner: Franco Urru

Originaltitel: Angel: After the Fall Vol. 1
Übersetzt von: Claudia Kern

1. Band der Reihe

Verlag: Panini Comics
Format: Softcover
Erschienen: Februar 2009
ISBN: 978-3-86607-803-1
Preis: 16,95 EUR

160 Seiten
Inhalt
7.0
Zeichnungen
5.0
Verarbeitung
8.0
Preis/Leistung
8.0
Gesamtwertung
6.4

Wertung:
6.4
von 10
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Zum Inhalt:

Los Angeles wurde von "Wolfram & Hart" komplett in eine Dämonendimension geschickt. Das "Leben" dort ist für die Menschen nun sprichwörtlich die Hölle. Angel und seine Mitstreiter versuchen, wo immer es geht, den Einwohnern gegen die marodierenden Dämonen zu helfen, die die Stadt nun unter sich aufgeteilt haben ... Doch die Freunde sind keine schlagkräftige Gruppe mehr, jeder agiert für sich und vor allem Angel hat große Probleme!

Meinung:

Die fünfte Staffel der Fernsehserie "Angel" endete mit einem großen Cliffhanger, bei dem der Zuschauer nur noch zu sehen bekam, dass Angel und seine Freude in einer kleinen Gasse hinter dem "Wolfram & Hart"-Gebäude von einer dämonischen Armee angegriffen wurden. Doch was danach passierte, blieb für lange Zeit erst einmal ein Rätsel, da "Angel" überraschend eingestellt wurde. Mit der Comic-Reihe "Angel - Nach dem Fall" wird die Geschichte nun wieder aufgenommen und der Leser findet sich in einem Los Angeles wieder, das von Dämonen überrannt wurde.

Doch noch immer bestimmen "Wolfram & Hart" über Angels Leben - ebenso wie über die Existenz von Wesley, der bei dem großen Schlag gegen die Anwaltskanzlei ums Leben kam und nun als Geist weiterhin für die Vertreter der Hölle arbeiten muss. Angel versucht die Menschen in Los Angeles vor den Dämonen zu beschützen, die die Stadt unter sich aufgeteilt haben. Doch ohne die Unterstützung seiner früheren Mitstreiter steht er auf verlorenem Posten. Nur zu seinem Sohn Connor hat er noch Kontakt - und dieser ist es auch, der den von Angel geretteten Menschen eine Zuflucht gewährt.

Als einer der dämonischen Lords getötet wird, droht das sensible Gleichgewicht in der Stadt zu kippen. Da ein Krieg zwischen den verschiedenen Dämonen das Ende der Menschheit in Los Angeles bedeuteten würde, will Angel herauszufinden, wer hinter dem Mord steckte - vor allem, da es so aussieht, als ob Spike und Illyria damit zu tun hätten. Zur gleichen Zeit versuchen die Dämonen-Lords ihre Streitigkeiten lange genug zu vergessen, um gemeinsam einen Plan auszuhecken, der sie für immer von Angel befreien soll.

Nach dem Cliffhanger am Ende der "Angel"-Fernsehserie ist es spannend herauszufinden, was aus all den Charakteren geworden ist. Dabei erwartet den Leser so manche Überraschung: Während Angel immer noch an seinen alten Verhaltensmustern festhält, haben seine ehemaligen Mitstreiter eigene Wege gefunden, um mit den Veränderungen in ihrem Leben (und in Los Angeles) fertig zu werden. Spike - oder eher Illyria, die bei ihm ist - herrscht nun über Beverly Hills, Lorne hat eine Zuflucht für die friedliebenden übernatürlichen Wesen geschaffen, während Gunn mit ganz eigenen Plänen beschäftigt ist. Keiner von ihnen hat mitbekommen, dass es gravierende Änderungen in Angels Leben gegeben hat, von denen der Drache, der inzwischen an seiner Seite kämpft, die kleinste ist.

Brian Lynch gelingt es hervorragend, den düsteren Ton der "Angel"-Fernsehserie aufzunehmen und die Handlung weiterzuspinnen. Schon lange verband die ehemaligen Gefährten weniger Freundschaft als das Gefühl, gemeinsam gegen das Böse kämpfen zu müssen, und nun ist auch dieser letzte Zusammenhalt verschwunden. Trotzdem haben die vielen Jahre, die Angel, Spike, Wesley, Gunn und Lorne zusammengearbeitet haben, eine Vertrautheit hinterlassen, die auch in dieser Geschichte sehr schön zum Ausdruck kommt - obwohl inzwischen keiner mehr davon ausgehen kann, dass der andere auf der gleichen Seite steht.

So schön es für den Zuschauer der "Angel"-Serie ist, gleich zu Beginn von "Die Hölle von Los Angeles!" mit all den besonderen Eigenarten der verschiedenen Charaktere konfrontiert zu werden und mitzuverfolgen, wie sich wer entwickelt hat, sorgt dies auch dafür, dass die Comic-Reihe wirklich nur für Kenner der Fernsehserie geeignet ist. Es gibt einfach zu viele Figuren in der Handlung, deren spezielle Fähigkeiten nicht vorgestellt werden und bei denen Brian Lynch einfach davon ausgeht, dass man sich noch gut genug an sie erinnert, um den Anspielungen folgen zu können.

Optisch bemerkt man deutlich, dass "Angel" nicht wie die "Buffy"-Serie ursprünglich bei Dark Horse, sondern bei IDW erschienen ist. Denn dieser Verlag hat eindeutig die weniger guten Zeichner unter Vertrag, was auch bei "Die Hölle von Los Angeles!" ins Auge fällt. Die Bilder von Franco Urru sind leider viel zu statisch, wenn man bedenkt, dass ein nicht gerade geringer Teil der Handlung mit Kämpfen gefüllt wird. Außerdem wirken alle Zeichnungen - leider auch aufgrund der Kolorierung von Jason Jensen, Art Lyon und Ilaria Traversi - unangenehm flach und detailarm.

Fazit:

Da Brian Lynch es nicht für nötig erachtet hat, die Figuren in "Angel - Nach dem Fall: Die Hölle von Los Angeles!" noch einmal vorzustellen, ist die Comic-Reihe wirklich nur für Kenner der Fernsehserie "Angel" zu verstehen. Diese allerdings können sich hier über ein Wiedersehen mit den vertrauten Charakteren und über eine spannende Fortsetzung der Handlung freuen. Vor allem die Tatsache, dass die ehemaligen Kollegen inzwischen eigene Wege gehen und niemand weiß, wem er von den früheren Freunden noch vertrauen kann, birgt noch einiges an Potenzial für die Entwicklung der Geschichte. Leider sind die Zeichnungen von Franco Urru nicht ebenso erfreulich für den Leser, da der Künstler diese eher detailarm und ohne jegliche Tiefenwirkung gehalten hat.
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