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Teatime mit Tante Alwine  Redaktionstipp Drucken E-Mail
Bücher: Belletristik Allgemeine Belletristik
Geschrieben von Konstanze Tants   
Dienstag, 2. Juli 2019

Teatime mit Tante Alwine

Verlag: Bastei Lübbe
Erschienen: Juli 2014
ISBN: 978-3-404-16987-0
Preis: 8,99 EUR

432 Seiten
Inhalt
6.0
Preis/Leistung
8.0
Gesamtwertung
6.2

Wertung:
6.2
von 10
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Zum Inhalt:

Alwine kann nicht länger mitansehen, wie ihr Patensohn Nils sein Leben als Vollzeit-Papa und freiberuflicher Reiseleiter verplempert. Er soll ihr Kölner Kaffeehaus erben, um es vor der Pleite zu retten. Und eine vernünftige Frau benötigt er auch. Schließlich braucht Patenenkel Jurek eine Mutter. Kurzerhand beschließt Alwine, ihren 85. Geburtstag auf einer Reise mit Nils und einer illustren Reisegesellschaft zu feiern, um ihn währenddessen auf den rechten Weg und unter die Haube zu bringen. Das ist aber gar nicht so einfach ...

Meinung:

Ellen Jacobi hat mit "Teatime mit Tante Alwine" einen unterhaltsamen und leichten Roman voller skurriler und liebenswerter Charaktere geschaffen. Erzählt wird die Geschichte aus den Perspektiven der resoluten Alwine Wilhelmi und ihrer Schwester Oda sowie aus der Sicht von Alwines Patensohn Nils Seelentag und Odas junger Mitbewohnerin Dorkas Mendel. So bekommt der Leser die Gedanken und Pläne der verschiedenen Figuren mit und kann sich über die unterschiedlichen Ansichten und Reaktionen auf Vorfälle amüsieren.

Treibende Kraft der gesamten Handlung ist die 84jährige Alwine, die wild entschlossen ist, ihr alteingesessenes Kölner Kaffeehaus zu retten, indem sie dafür sorgt, dass ihr Patensohn, der ehemaliger Finanzfachmann Nils Seelentag, sich der Geschäftsführung (und somit auch ihrer Finanzen) annimmt. Da gefällt es ihr natürlich nicht, dass ihre Schwester Oda, die sich in den vergangenen Jahrzehnten in der Welt herumgetrieben hat, plant, ihr gemeinsames Elternhaus in ein Vollwert-Café umzuwandeln. Dabei will Oda vor allem das Haus zur Verfügung stellen, während sich ihre neue Bekanntschaft Dorkas um die Einrichtung, das Backen und alles andere kümmern soll.

So beschließt Alwine, dass es nur eine Möglichkeit gibt, um mit all ihren Problemen fertig zu werden: Sie lädt Nils, Oda, Dorkas und noch einige andere Personen, die ihr von Nutzen sein sollen, zu einer Busreise von Köln in die britische Grafschaft Kent ein. Auf der einen Seite will sie die Reise nutzen, um Dorkas als erbschleichende Betrügerin zu entlarven. Auf der anderen Seite solll Nils dazu gebracht werden, dass er nicht nur ihr Geschäft übernimmt, sondern auch eine neue Frau fürs Leben findet - wobei Alwine selbstverständlich für einige "passende" Kandidatinnen auf der Reise gesorgt hat. Dass Oda, Nils und Dorkas eigene Vorhaben mit dieser Reise verbinden könnten, kommt Alwine natürlich nicht in den Sinn.

Durch die Gegensätzlichkeit der Pläne der verschiedenen Beteiligten entsteht eine Mischung aus manchmal etwas vorhersehbaren, aber immer amüsanten Szenen. Vor allem eine der von Alwine engagierten Kandidatinnen für Nils sorgt für einige Überraschungen und wirklich lustige Momente, da Ellen Jacobi bei ihr wunderbar mit verschiedenen Klischees spielt. Für Tante Alwine wird die Reise ungemein anstrengend, da keiner ihrer Reisebegleiter sich an ihre Anweisungen hält, aber genau das sorgt eben auch dafür, dass die Seiten beim Lesen nur so vorbeifliegen, während man über all die Einfälle der alten Dame schmunzelt.

Obwohl die Autorin sich auch etwas dramatischere Hintergründe für die verschiedenen Figuren erdacht hat, die erst nach und nach enthüllt werden, bleibt die Beschäftigung mit diesen ernsthafteren Themen eher oberflächlich. Dafür sorgen diese Elemente aber dafür, dass man die Motivation der Figuren ein bisschen besser verstehen kann und am Ende sogar ein wenig mitfiebert, ob sich die verschiedenen Missverständnisse zwischen den Protagonisten noch aufklären. So ist "Teatime mit Tante Alwine" ein schnell zu lesender, kurzweiliger Roman, der einem heitere und unterhaltsame Lesestunden beschert.

Fazit:

Ellen Jacobi hat mit Alwine Wilhelmi einen wunderbar einfallsreichen Charakter geschaffen, dessen vielfältige Ideen für eine unterhaltsame Geschichte sorgen. So sind die Wendungen in der Handlung von "Teatime mit Tante Alwine" zwar sehr häufig vorhersehbar, aber immer amüsant zu lesen. Alwine und all die anderen Figuren haben genügend Ecken und Kanten, um dem Leser schnell ans Herz zu wachsen, und die Geschichte ist leicht und zügig zu lesen und somit die perfekte Lektüre für entspannte und kurzweilige Lesestunden.
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