Aral Königsmörder war früher ein Tempel-Assassine. Sein Orden wurde zerschlagen und nun ist auf ihn ein hohes Kopfgeld ausgesetzt. Daher verdingt er sich möglichst unauffällig als Dieb. Eines Tages eilt er zwei Fremden zu Hilfe, die in einer Taverne in Bedrängnis geraten, und gerät dadurch unfreiwillig in einen Krieg um ein magisches Artefakt. Was ihm mehr Aufmerksamkeit beschert als gut für jemanden ist, dessen Gesicht landesweit auf rund 10.000 Steckbriefen gesehen werden kann ...
Meinung:
Nach "Die zerborstene Klinge" setzt Kelly McCullough mit "Die Klinge von Namara" seine fesselnde Fantasyserie rund um Aral Königsmörder fort. Der ehemalige Assassine, der im Auftrag der Göttin Namara dort für Gerechtigkeit sorgte, wo die menschliche Rechtssprechung versagte, hat die vergangenen fünf Jahre nur alkoholisiert überlebt. Doch nachdem er in den letzten Monaten erkannt hat, dass er auch nach der Zerschlagung seines Tempels noch für das Gute kämpfen kann, versucht Aral, all die Fähigkeiten wiederzuerwecken, die ihn zu einem Krieger der Namara gemacht hatten.
So lässt er sich auch von seinem Finsterling Triss dazu überreden, zwei Frauen zur Hilfe zu eilen, die in seiner Stammkneipe (so ganz kann er das Trinken doch nicht sein lassen) von Elitesoldaten und ihren Steinhunden angegriffen werden. Dass er mit dieser edlen Geste seine Identität verrät und kurz darauf in der gesamten Stadt per Steckbrief gesucht wird, kann er in diesem Moment noch nicht erahnen. Doch hätte ihn das vermutlich auch nicht abgeschreckt. Der Aral, den der Leser in diesem Band der Serie kennenlernt, hat sich ein ganzes Stück weiterentwickelt. Er ist nicht nur wacher und selbstbewusster, er versucht auch, das "Richtige" zu tun, selbst wenn er oft genug erst einmal herausfinden muss, was das nun genau sein könnte.
Auch Triss spielt in diesem Roman eine größere Rolle. Der Finsterling übernimmt einen aktiveren Part bei der Rettung der beiden Frauen und äußert seine Meinung gegenüber Aral nicht nur unter vier Augen, sondern knüpft auch eigene Beziehungen zu den Personen, mit denen die beiden zusammenarbeiten müssen. Dadurch lernt man nicht nur Triss besser kennen, sondern versteht auch so langsam, wieso den Finsterlingen eine so große Bedeutung bei der Ausbildung der Klingen von Namara zukam. Doch nicht nur über Arals Schatten erfährt der Leser mehr, sondern er lernt auch weitere fantastische Wesen aus dieser Welt kennen.
Der Autor beschreibt unter anderem ein Volk von Steinwesen, in deren wichtigste politische Entscheidung Aral durch die Ereignisse in diesem Roman verwickelt wird. Außerdem hat er eine ungewöhnliche und sehr spannende Idee für die Zusammenarbeit zwischen Kriegern und Magiern entwickelt. In Kelly McCulloughs Welt entsteht aus der Verschmelzung eines magisch begabten Menschen mit einer kämpferisch begabten Person eine Dyade. Trotz dieser Verschmelzung bleiben beide Körper (und Ursprungspersönlichkeiten) erhalten, aber es entwickelt sich eine dritte Wesenheit, die die Macht über Magier und Krieger besitzt und so ein gemeinsames Kräftepotenzial nutzen kann, welches weit über das der jeweiligen einzelnen Person hinausgeht.
Solch faszinierenden Einfälle sorgen gemeinsam mit den sympathischen Charakteren und der liebevoll beschriebenen Stadt Tien für sehr unterhaltsame Lesestunden, bei denen die Spannung auch nicht zu kurz kommt. Wie schon im ersten Band setzt der Autor weniger auf Actionszenen - obwohl die durchaus vorkommen - und dafür mehr auf so sorgfältig wie möglich ausgearbeitete Pläne und ein langsames und behutsames Vorgehen. Dass Aral und seinen Mitstreitern dabei immer wieder etwas zwischen die ausgefeilten Vorhaben kommt, sorgt nicht nur für einige amüsante, sondern auch für überraschende Momente. Es macht einfach Spaß, mit jeder Szene die Figuren und ihre Welt ein Stückchen besser kennenzulernen und mitzubangen, ob es Aral am Ende gelingen wird, eine Lösung zu finden, mit der alle Beteiligten (über-)leben können.
Fazit:
Mit "Die Klinge von Namara" beweist Kelly McCullough, dass er auch in einer Fortsetzung das Niveau des ersten Bandes rund um Aral Königsmörder halten kann. Dabei bietet der Autor dem Leser nicht nur faszinierende neue Details über seine fantastische Welt, sondern entwickelt auch seinen Protagonisten auf stimmige Weise weiter. Die Probleme, die Aral in diesem Roman lösen muss, sein Verhältnis zu dem Finsterling Triss und die neuen Bekanntschaften, die der Krieger findet, sorgen sowohl für spannende als auch für amüsante Szenen. Dazu kommt noch eine Entwicklung am Ende der Geschichte, die Potenzial für noch so manche Überraschungsmomente in Arals weiteren Abenteuern verspricht.
Aral Königsmörder war früher ein Tempel-Assassine. Sein Orden wurde zerschlagen und nun ist auf ihn ein hohes Kopfgeld ausgesetzt. Daher verdingt er sich möglichst unauffällig als Dieb. Eines Tages eilt er zwei Fremden zu Hilfe, die in einer Taverne in Bedrängnis geraten, und gerät dadurch unfreiwillig in einen Krieg um ein magisches Artefakt. Was ihm mehr Aufmerksamkeit beschert als gut für jemanden ist, dessen Gesicht landesweit auf rund 10.000 Steckbriefen gesehen werden kann ...
Nach "Die zerborstene Klinge" setzt Kelly McCullough mit "Die Klinge von Namara" seine fesselnde Fantasyserie rund um Aral Königsmörder fort. Der ehemalige Assassine, der im Auftrag der Göttin Namara dort für Gerechtigkeit sorgte, wo die menschliche Rechtssprechung versagte, hat die vergangenen fünf Jahre nur alkoholisiert überlebt. Doch nachdem er in den letzten Monaten erkannt hat, dass er auch nach der Zerschlagung seines Tempels noch für das Gute kämpfen kann, versucht Aral, all die Fähigkeiten wiederzuerwecken, die ihn zu einem Krieger der Namara gemacht hatten.
So lässt er sich auch von seinem Finsterling Triss dazu überreden, zwei Frauen zur Hilfe zu eilen, die in seiner Stammkneipe (so ganz kann er das Trinken doch nicht sein lassen) von Elitesoldaten und ihren Steinhunden angegriffen werden. Dass er mit dieser edlen Geste seine Identität verrät und kurz darauf in der gesamten Stadt per Steckbrief gesucht wird, kann er in diesem Moment noch nicht erahnen. Doch hätte ihn das vermutlich auch nicht abgeschreckt. Der Aral, den der Leser in diesem Band der Serie kennenlernt, hat sich ein ganzes Stück weiterentwickelt. Er ist nicht nur wacher und selbstbewusster, er versucht auch, das "Richtige" zu tun, selbst wenn er oft genug erst einmal herausfinden muss, was das nun genau sein könnte.
Auch Triss spielt in diesem Roman eine größere Rolle. Der Finsterling übernimmt einen aktiveren Part bei der Rettung der beiden Frauen und äußert seine Meinung gegenüber Aral nicht nur unter vier Augen, sondern knüpft auch eigene Beziehungen zu den Personen, mit denen die beiden zusammenarbeiten müssen. Dadurch lernt man nicht nur Triss besser kennen, sondern versteht auch so langsam, wieso den Finsterlingen eine so große Bedeutung bei der Ausbildung der Klingen von Namara zukam. Doch nicht nur über Arals Schatten erfährt der Leser mehr, sondern er lernt auch weitere fantastische Wesen aus dieser Welt kennen.
Der Autor beschreibt unter anderem ein Volk von Steinwesen, in deren wichtigste politische Entscheidung Aral durch die Ereignisse in diesem Roman verwickelt wird. Außerdem hat er eine ungewöhnliche und sehr spannende Idee für die Zusammenarbeit zwischen Kriegern und Magiern entwickelt. In Kelly McCulloughs Welt entsteht aus der Verschmelzung eines magisch begabten Menschen mit einer kämpferisch begabten Person eine Dyade. Trotz dieser Verschmelzung bleiben beide Körper (und Ursprungspersönlichkeiten) erhalten, aber es entwickelt sich eine dritte Wesenheit, die die Macht über Magier und Krieger besitzt und so ein gemeinsames Kräftepotenzial nutzen kann, welches weit über das der jeweiligen einzelnen Person hinausgeht.
Solch faszinierenden Einfälle sorgen gemeinsam mit den sympathischen Charakteren und der liebevoll beschriebenen Stadt Tien für sehr unterhaltsame Lesestunden, bei denen die Spannung auch nicht zu kurz kommt. Wie schon im ersten Band setzt der Autor weniger auf Actionszenen - obwohl die durchaus vorkommen - und dafür mehr auf so sorgfältig wie möglich ausgearbeitete Pläne und ein langsames und behutsames Vorgehen. Dass Aral und seinen Mitstreitern dabei immer wieder etwas zwischen die ausgefeilten Vorhaben kommt, sorgt nicht nur für einige amüsante, sondern auch für überraschende Momente. Es macht einfach Spaß, mit jeder Szene die Figuren und ihre Welt ein Stückchen besser kennenzulernen und mitzubangen, ob es Aral am Ende gelingen wird, eine Lösung zu finden, mit der alle Beteiligten (über-)leben können.
Mit "Die Klinge von Namara" beweist Kelly McCullough, dass er auch in einer Fortsetzung das Niveau des ersten Bandes rund um Aral Königsmörder halten kann. Dabei bietet der Autor dem Leser nicht nur faszinierende neue Details über seine fantastische Welt, sondern entwickelt auch seinen Protagonisten auf stimmige Weise weiter. Die Probleme, die Aral in diesem Roman lösen muss, sein Verhältnis zu dem Finsterling Triss und die neuen Bekanntschaften, die der Krieger findet, sorgen sowohl für spannende als auch für amüsante Szenen. Dazu kommt noch eine Entwicklung am Ende der Geschichte, die Potenzial für noch so manche Überraschungsmomente in Arals weiteren Abenteuern verspricht.