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Adekan 2  Drucken E-Mail
Comics: Manga Allgemeines
Geschrieben von Konstanze Tants   
Sonntag, 1. April 2012

Adekan 2

Autor: Tsukiji Nao
Zeichner: Tsukiji Nao

Originaltitel: Adekan Vol. 2
Übersetzt von: Ai Aoki

Reihe: Adekan
2. Band der Reihe

Verlag: Egmont Manga
Format: Taschenbuch
Erschienen: August 2011
ISBN: 978-3-7704-7487-5
Preis: 7,50 EUR

224 Seiten
Inhalt
7.0
Zeichnungen
9.0
Verarbeitung
8.0
Preis/Leistung
8.0
Gesamtwertung
8.0

Wertung:
8.0
von 10
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Zum Inhalt:

Kojiro hat es geschafft, Shiro zum Bleiben zu bewegen, doch ein Auftrag als Leibwächter eines wohlhabenden Fräuleins stürzt sie direkt in den nächsten mysteriösen Fall. Ein Wirrwarr aus Intrigen, Missverständnissen und versteckten Gefühlen lässt eine Familie auseinanderbrechen. Außerdem scheint Anri seine Finger im Spiel zu haben. Können Shiro und Kojiro das Schlimmste verhindern?

Meinung:

Nachdem Tsukiji Nao den ersten Band hindurch viele Andeutungen zu Shiros Hintergrund gemacht hatte, hegt der Leser beim zweiten "Adekan"-Manga die Hoffnung, mehr über die Vergangenheit des Schirmmachers zu erfahren. Es steht fest, dass der junge Mann unter ungewöhnlichen Umständen aufgewachsen ist und dass der Attentäter Anri ihm einmal sehr nahe stand. Doch obwohl Anri auch in diesem Band immer wieder auftaucht und bei fast allen Geschichten eine (kleine) Rolle übernimmt, vertieft die Mangaka die Hintergrundgeschichte rund um Shiro erst einmal nicht weiter.

Dafür bekommt der Leser in diesem Manga fünf - in sich abgeschlossene - Geschichten, die mehr oder weniger schwerwiegende Verbrechen behandeln. Wieder geht es um Menschenhandel und (Serien-)Mord, aber auch um die Aktivitäten einer Räuberbande und so skurrile Leidenschaften wie das extreme Sammeln von ausgestopften Objekten. Dabei überzeugt Tsukiji Nao auch in diesem Band durch die vielen Facetten in ihren Geschichten, die den Leser nachdenklich machen und ihn dazu zwingen, das Handeln und die Motivation der verschiedenen Figuren zu hinterfragen.

So entpuppt sich ein kaltherziger und wahnsinniger Künstler als deutlich sensiblerer Mensch, als der Anfang der Geschichte erahnen lässt, während ein einflussreicher und mitreißender Wohltäter, der sich für das Wohl von Straftätern einsetzt, erst nach einem erschütternden Erlebnis in der Lage zu sein scheint, sich seinen eigenen Schwächen zu stellen. Auch der skrupellose Anri überrascht immer wieder durch unvorhersehbare Handlungen, und sein aufkeimendes Interesse für den Wachtmeister Kojiro lässt den Leser um den engagierten Polizisten bangen.

Die wachsende Freundschaft zwischen Kojiro und Shiro sorgt nicht nur für amüsante Momente, sondern bietet Tsukiji Nao auch einige Möglichkeiten, unausgesprochene Fürsorge zu zeigen. Kojiro ist ein treuer Freund, der klaglos hinnehmen kann, dass Shiro über seine Vergangenheit nicht reden will, und der den Schirmmacher so akzeptiert, wie er ist. Shiro hingegen versucht zwar weiterhin, die Fassade eines gleichgültigen und trägen Individuums aufrechtzuerhalten, kümmert sich aber regelmäßig um die Aufklärung der Verbrechen, die Kojiro Sorgen bereiten oder mit denen er vermutlich nicht alleine fertig werden würde.

Gerade aufgrund ihres unterschiedlichen Naturells gelingt es den beiden Männern, gemeinsam mit allen Herausforderungen fertig zu werden. Doch ob sie sich auch in Zukunft all den Hindernissen stellen können, die ihnen von Anri und seinen Verbündeten in den Weg gestellt werden, bleibt abzuwarten. Denn je mehr man als Leser über den Attentäter und die Verbrecher in seinem Umkreis erfährt, desto gespannter wird man auf die weiteren Bände von "Adekan" und neue Enthüllungen über Shiro und seine Vergangenheit.

Auch im zweiten "Adekan"-Band kann Tsukiji Nao mit ihren feinen und liebevoll ausgearbeiteten Zeichnungen überzeugen. Während man in anderen Manga oft mehr blanke Flächen als atmosphärische Hintergründe findet, schwelgt die Mangaka in überbordenden und kleinteiligen Kulissen, die den Betrachter in ihrem Detailreichtum stellenweise regelrecht überfordern. Des Weiteren fällt das individuelle Charakterdesign auf, das dafür sorgt, dass man eine Figur sogar dann problemlos erkennt, wenn sie sich im Laufe der Handlung die Haare färbt. Bei so überzeugenden Zeichnungen und unverkennbaren Charakteren kann man die stellenweise sehr unrealistischen Körperhaltungen jederzeit verzeihen.

Fazit:

Auch wenn Tsukiji Nao im zweiten "Adekan"-Band die Hoffnungen des Lesers auf weitere Hinweise zu Shiros Vergangenheit enttäuscht, bietet der Manga wieder spannende Unterhaltung. Und die Fälle, in die der - auf den ersten Blick - leichtlebige Schirmmacher und der ernsthaften Wachtmeister Kojiro hineingezogen werden, sorgen für skurrile, unheimliche und nachdenkliche Momente, die einen immer wieder die Handlungen der einzelnen Charaktere überdenken lassen. Unterstützt werden die erstaunlich vielschichtigen Geschichten durch sehr atmosphärische Zeichnungen, deren Kleinteiligkeit dafür sorgt, dass man sich die einzelnen Details zum Teil regelrecht erarbeiten muss.
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