Dr. Siri, der dickköpfige, brillante und einzige Leichenbeschauer von ganz Laos, muss in die Provinz: Ein bizarrer Fund sorgt für Unruhe in Houaphan, einer abgelegenen Bergregion. Nach einem Erdrutsch ragt ein mumifizierter Arm aus einem frisch verlegten Betonpfad. Und da der fragliche Weg zum neuen Domizil des Präsidenten führt, ist er geradezu ein Nationaldenkmal. Siri soll also schnell und diskret herausfinden, was es mit der Sache auf sich hat. Allerdings ist es nicht dieser Mordfall, der Siri um den Schlaf bringt. Es ist die infernalisch laute Discomusik, die jede Nacht an sein Ohr dringt. Woher kommt sie? Und warum scheint sie außer ihm niemand zu hören?
Meinung:
Mit "Totentanz für Dr. Siri" erscheint der dritte Roman von Colin Cotterill rund um den ungewöhnlichen laotischen Leichenbeschauer auf dem deutschen Markt. Und ebenso wie in den beiden vorhergehenden Büchern "Dr. Siri und seine Toten" und "Dr. Siri sieht Gespenster" findet sich Dr. Siri von einem Tag auf den anderen vor einer ungewöhnlichen Herausforderung. Nach einem Erdrutsch erschien ein mumifizierter Arm in einem Betonpfad, der zum Heim des Präsidenten führt. Und da dieser Weg in wenigen Tagen für eine besondere Veranstaltung genutzt werden soll, drängt die Zeit für den Pathologen.
So beginnt für Dr. Siri und seine Assistentin Dtui eine aufregende Zeit, während sie versuchen, mehr über die Identität des Toten und seine Ermordung herauszufinden. Dabei steht schnell fest, dass der Verstorbene kein Asiat war. Diese Erkenntnis macht den Fall aber nur umso rätselhafter, da ein Ausländer in Laos auf jeden Fall die Aufmerksamkeit der Bevölkerung auf sich gezogen hätte. Weitere Rätsel bieten für Dr. Siri der Fund eines unheimlichen Opferaltars in den Höhlen in der Nähe des Präsidentendomizils und die nächtliche Discomusik, die den alten Herrn um seinen Schlaf bringt.
Auch für Dtui bringen diese Ermittlungen neue Aufgaben mit sich. Obwohl die Assistentin des Pathologen gelernte Krankenschwester ist und sich in den vergangenen Jahren medizinisch - so weit es über Fachbücher ging - fortgebildet hat, hat sie noch nie Dienst in einem Krisengebiet geschoben. Doch während Dr. Siri weiter nach der Herkunft der ominösen Leiche forscht, benötigt er die Hilfe seiner intelligenten Assistentin nicht - und so springt Dtui im örtlichen Lazarett ein, welches sich vor allem um Bombenopfer kümmert. Mit ihrer Ausbildung ist Dtui den dortigen Hilfskräften weit überlegen und übernimmt deshalb die Leitung der Klinik, bis die erwarteten Ärzte eintreffen.
Auch für Herrn Geung hält dieser Roman so einige Abenteuer parat. Während Dr. Siri und Dtui verreist sind, soll der dienstälteste Mitarbeiter der Pathologie auf die Räumlichkeiten aufpassen. Und da er Dr. Siri sein Wort gegeben hat, ist er sogar bereit, im Seziersaal zu übernachten, um dieses Versprechen zu halten. Doch dann tauchen bewaffnete Männer in der Pathologie auf und nehmen Herrn Geung mit. Um sein Wort trotzdem halten zu können - und weil er keine Ahnung hat, dass er sich inzwischen viele Tagesreisen von Vientiane entfernt befindet - macht sich der zuverlässige Mann auf den Weg quer durch das unwirtliche Laos.
Neben dem Rätsel um den geheimnisvollen Toten, den liebenswerten Charakteren und der amüsanten Schreibweise liegt der besondere Reiz der "Dr. Siri"-Geschichten vor allem in dem ungewöhnlichen Umfeld. Dabei gelingt es Colin Cotterill, Laos so zu beschreiben, dass dem Leser die Bewohner des Landes und ihre Eigenheiten schnell vertraut werden. Fast unmerklich lernt man beim Lesen dieses amüsanten Romans mehr über die Geschichte von Laos und die Entwicklung des Kommunismus in diesem Land.
Dabei sind Sätze wie "Der alte Soldat hatte keine Wahl: Wenn er schwieg, würde er erschossen, wenn er log, würde er erschossen, und wenn er redete, würde er erst vor ein Kriegsgericht gestellt und dann erschossen" im Zusammenhang erstaunlich witzig zu lesen, lassen einen aber nie vergessen, welch einem willkürlichem Regime die Laoten in den 70er-Jahren ausgesetzt waren. Umso beeindruckender wirken die von dem Autor dargestellten Überlebensstrategien der Bevölkerung auf den Leser, während Dr. Siris Haltung zum Kommunismus und dem Leben an sich einen immer wieder zum Schmunzeln animieren. Mit "Totentanz für Dr. Siri" bietet Colin Cotterill wieder einmal eine spannende, lehrreiche und überaus amüsante Geschichte, die Lust auf weitere Abenteuer mit dem ungewöhnlichen Pathologen macht.
Fazit:
Mit seinem dritten "Dr. Siri"-Roman, "Totentanz für Dr. Siri", führt Colin Cotterill den Leser wieder ins fremdartige und faszinierende Laos der 70er-Jahre. Während der ungewöhnliche Pathologe versucht, die rätselhaften Hintergründe eines Mordes zu klären, gibt die Geschichte einen fesselnden Einblick in den erschreckenden politischen (und medizinischen) Alltag des Landes. Doch vor allem besteht der besondere Reiz dieses Romans in der gelungenen Mischung aus amüsanter Erzählweise, wunderbaren Charakteren und skurrilen Begebenheiten.
Dr. Siri, der dickköpfige, brillante und einzige Leichenbeschauer von ganz Laos, muss in die Provinz: Ein bizarrer Fund sorgt für Unruhe in Houaphan, einer abgelegenen Bergregion. Nach einem Erdrutsch ragt ein mumifizierter Arm aus einem frisch verlegten Betonpfad. Und da der fragliche Weg zum neuen Domizil des Präsidenten führt, ist er geradezu ein Nationaldenkmal. Siri soll also schnell und diskret herausfinden, was es mit der Sache auf sich hat. Allerdings ist es nicht dieser Mordfall, der Siri um den Schlaf bringt. Es ist die infernalisch laute Discomusik, die jede Nacht an sein Ohr dringt. Woher kommt sie? Und warum scheint sie außer ihm niemand zu hören?
Mit "Totentanz für Dr. Siri" erscheint der dritte Roman von Colin Cotterill rund um den ungewöhnlichen laotischen Leichenbeschauer auf dem deutschen Markt. Und ebenso wie in den beiden vorhergehenden Büchern "Dr. Siri und seine Toten" und "Dr. Siri sieht Gespenster" findet sich Dr. Siri von einem Tag auf den anderen vor einer ungewöhnlichen Herausforderung. Nach einem Erdrutsch erschien ein mumifizierter Arm in einem Betonpfad, der zum Heim des Präsidenten führt. Und da dieser Weg in wenigen Tagen für eine besondere Veranstaltung genutzt werden soll, drängt die Zeit für den Pathologen.
So beginnt für Dr. Siri und seine Assistentin Dtui eine aufregende Zeit, während sie versuchen, mehr über die Identität des Toten und seine Ermordung herauszufinden. Dabei steht schnell fest, dass der Verstorbene kein Asiat war. Diese Erkenntnis macht den Fall aber nur umso rätselhafter, da ein Ausländer in Laos auf jeden Fall die Aufmerksamkeit der Bevölkerung auf sich gezogen hätte. Weitere Rätsel bieten für Dr. Siri der Fund eines unheimlichen Opferaltars in den Höhlen in der Nähe des Präsidentendomizils und die nächtliche Discomusik, die den alten Herrn um seinen Schlaf bringt.
Auch für Dtui bringen diese Ermittlungen neue Aufgaben mit sich. Obwohl die Assistentin des Pathologen gelernte Krankenschwester ist und sich in den vergangenen Jahren medizinisch - so weit es über Fachbücher ging - fortgebildet hat, hat sie noch nie Dienst in einem Krisengebiet geschoben. Doch während Dr. Siri weiter nach der Herkunft der ominösen Leiche forscht, benötigt er die Hilfe seiner intelligenten Assistentin nicht - und so springt Dtui im örtlichen Lazarett ein, welches sich vor allem um Bombenopfer kümmert. Mit ihrer Ausbildung ist Dtui den dortigen Hilfskräften weit überlegen und übernimmt deshalb die Leitung der Klinik, bis die erwarteten Ärzte eintreffen.
Auch für Herrn Geung hält dieser Roman so einige Abenteuer parat. Während Dr. Siri und Dtui verreist sind, soll der dienstälteste Mitarbeiter der Pathologie auf die Räumlichkeiten aufpassen. Und da er Dr. Siri sein Wort gegeben hat, ist er sogar bereit, im Seziersaal zu übernachten, um dieses Versprechen zu halten. Doch dann tauchen bewaffnete Männer in der Pathologie auf und nehmen Herrn Geung mit. Um sein Wort trotzdem halten zu können - und weil er keine Ahnung hat, dass er sich inzwischen viele Tagesreisen von Vientiane entfernt befindet - macht sich der zuverlässige Mann auf den Weg quer durch das unwirtliche Laos.
Neben dem Rätsel um den geheimnisvollen Toten, den liebenswerten Charakteren und der amüsanten Schreibweise liegt der besondere Reiz der "Dr. Siri"-Geschichten vor allem in dem ungewöhnlichen Umfeld. Dabei gelingt es Colin Cotterill, Laos so zu beschreiben, dass dem Leser die Bewohner des Landes und ihre Eigenheiten schnell vertraut werden. Fast unmerklich lernt man beim Lesen dieses amüsanten Romans mehr über die Geschichte von Laos und die Entwicklung des Kommunismus in diesem Land.
Dabei sind Sätze wie "Der alte Soldat hatte keine Wahl: Wenn er schwieg, würde er erschossen, wenn er log, würde er erschossen, und wenn er redete, würde er erst vor ein Kriegsgericht gestellt und dann erschossen" im Zusammenhang erstaunlich witzig zu lesen, lassen einen aber nie vergessen, welch einem willkürlichem Regime die Laoten in den 70er-Jahren ausgesetzt waren. Umso beeindruckender wirken die von dem Autor dargestellten Überlebensstrategien der Bevölkerung auf den Leser, während Dr. Siris Haltung zum Kommunismus und dem Leben an sich einen immer wieder zum Schmunzeln animieren. Mit "Totentanz für Dr. Siri" bietet Colin Cotterill wieder einmal eine spannende, lehrreiche und überaus amüsante Geschichte, die Lust auf weitere Abenteuer mit dem ungewöhnlichen Pathologen macht.
Mit seinem dritten "Dr. Siri"-Roman, "Totentanz für Dr. Siri", führt Colin Cotterill den Leser wieder ins fremdartige und faszinierende Laos der 70er-Jahre. Während der ungewöhnliche Pathologe versucht, die rätselhaften Hintergründe eines Mordes zu klären, gibt die Geschichte einen fesselnden Einblick in den erschreckenden politischen (und medizinischen) Alltag des Landes. Doch vor allem besteht der besondere Reiz dieses Romans in der gelungenen Mischung aus amüsanter Erzählweise, wunderbaren Charakteren und skurrilen Begebenheiten.